Die Umfrage der vorletzten Woche beschäftigte sich mit der preislichen Attraktivität von AMDs Nano- und Fury-Grafikkarten. Jene gingen wie bekannt mit recht hohen Preisen in den Markt und wurden sicherlich auch schnell von Liebhabern gekauft. Nun aber ist dieser Anfangsschub vorbei und es läuft das normale Geschäft, in welchem das platte Performance/Preis-Verhältnis eine sehr gewichtige Rolle spielt. Wir selber sind in dieser Disziplin vorgeprescht und haben AMD erhebliche Preissenkungen zwischen 90 bis 150 Dollar für die Nano/Fury-Serie "empfohlen". Die 3DCenter-Leser sehen dies nun weitgehend ähnlich: Gleich 64,8% der Umfrage-Teilnehmer sprechen sich für eine sehr deutliche Preisreduktion aus, weitere 16,2% Umfrage-Teilnehmer für eine mittelmäßige Preisreduktion.

Umfrage-Auswertung: Sind die Nano/Fury-Karten ausreichend preislich attraktiv?

Dies sind zusammen immerhin 81% der Umfrage-Teilnehmer und damit eine überaus satte Mehrheit. AMD kann also nicht behaupten, daß das von AMD (aus unserer Sicht) falsch angelegte Preisgefüge zu den Nano/Fury-Karten in irgendeiner Form eine Einzelmeinung wäre. Vielmehr dürfte hierauf die einfache Regel anzuwenden sein, daß man sich bei einem derart massivem Widerspruch doch durchaus einer selbst-kritischen Betrachung des eigenen Standpunkts stellen sollte. Wenn man dabei am Ende doch zu einer anderen Meinung als die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer kommen sollte, dann geht das in Ordnung – immerhin gibt es auch eine beachtbare Minderheit von 19% der Umfrage-Teilnehmer, welche an den Preisen der Nano/Fury-Karten nichts auszusetzen hat, auch deren Meinung muß gewürdigt und respektiert werden.

Für AMD als auf Gewinn hin orientieres Unternehmen wird aber sowieso gelten, dort hin zu gehen, wo der höchste wirtschaftliche Erfolg zu finden ist. Dies kann im Extremfall sogar bedeuten, bewußt ein Produkt mit geringer Absatzmenge aufzulegen, wenn es denn nur eine gute Marge erwirtschaftet. Allerdings müssen wir selbst in eine solchen Sonderfall bezweifeln, daß dies langfristig gesehen der richtige Weg ist: AMD braucht nicht nur kurzfristige Einnahmen, sondern auch (klar) größere Marktanteile – schon allein, um die Grafikkarten-Käufer nicht noch stärker an nVidia zu gewöhnen. Für dieses höherwertigere Ziel muß man eventuell auch kurzfristig erzielbare Gewinne opfern, gerade wenn sie wie im Fall der Nano/Fury-Karten aufgrund der geringen Absatzmengen nicht besonders hoch sein können.