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Umfrage-Auswertung: PS5 oder neue Xbox?

Eine noch auszuwertende Umfrage aus dem letzten Oktober fragte damals nach der Präferenz zum Kauf der neuen Spielekonsolen-Generation. Noch vor dem Launch dieser neuen Spielekonsolen votierten seinerzeit satte 50,4% zugunsten einer neuen Sony-Konsole und hingegen nur 25,3% zugunsten einer neuen Microsoft-Konsole, während 21,9% der Umfrageteilnehmer unentschieden waren und immerhin 2,4% sogar beide Konsolen erstehen wollten. Letztere Zahl könnte real vielleicht noch etwas höher sein, die entsprechende Umfrage-Option wurde erst nachträglich bei ca. der Hälfte der abgegebenen Stimmen hinzugetragen. Hersteller-intern sind dagegen die Sympathien klar verteilt: Während die kleinere Xbox Series S kaum Zuspruch findet und somit nahezu alle Microsoft-Käufer zur Xbox Series X greifen werden (oder schon gegriffen haben), kommen bei der PlayStation 5 beide Variante auf beachtbare Prozentanteile. Jene sehen die PS5-Vollversion mit gut drei Viertel der (potentiellen) Sony-Käufer allerdings klar im Vorteil, nur ein Viertel will zur Disk-losen "Digital Edition" greifen.

Bei den unentschiedenen Nutzern verteilen sich die Stimmenanteile stärker bei den bereits entschiedenen Nutzern, liegt der Anteil der zu Sony tendierenden Konsolen-Käufer dann nur noch marginal oberhalb derjenigen zu Microsoft tendierenden Konsolen-Käufer. Allerdings dürfte es angesichts der bereits grundsätzlich in Richtung Sony gehenden Konsolen-Käufer schwer werden für Microsoft, allein mit den unentschiedenen Umfrageteilnehmern das Ruder noch herumzureißen. Dies könnte eher nur langfristig gelingen, wenn sich die Bedingungen im Laufe des Konsolen-Zyklus möglicherweise zugunsten von Microsoft verschieben – was natürlich seitens Microsoft forciert werden muß, die Ausgangslage steht erst einmal im groben Maßstab bei 2:1 zugunsten von Sony. Interessant ist, wie gut sich dieses noch vor dem Konsolen-Launch aufgestellte Umfrageergebnis mit den ersten Verkaufszahlen zur neuen Konsolen-Generation deckt: Sony hat für das Jahr 2020 den Absatz von ca. 4,5 Millionen Stück seiner PlayStation 5 gemeldet, Microsoft wird hingegen auf ca. 2,5 Millionen abgesetzter Einheiten von Xbox Series S/X im selben Zeitraum geschätzt.

Einschränkenderweise kann man natürlich anmerken, dass sich diese Absatzzahlen auch komplett mit der jeweiligen Angebotsmenge deckt – und in solchen Zeiten nimmt man unter Umständen auch einfach nur dass, was überhaupt mal (kurzfristig) erhältlich ist. Eine wahrheitsgemäße Marktverteilung kann man eigentlich erst sehen, wenn eine vollständige Lieferbarkeit vorhanden ist und somit echte Wahlfreiheit existiert. Dies wird wohl noch einige Zeit dauern, denn beide Konsolen-Hersteller sitzen auf einem Berg an Vorbestellungen mit einer dahinterstehenden, derzeit noch unsichtbaren Flut an erwartbaren Neu-Bestellungen, sobald eine Lieferbarkeit hergestellt wäre. Zudem dürften die SoCs für die NextGen-Konsolen der größte Posten in AMDs 7nm-Waferkontigent bei TSMC sein, sprich die produzierten SoC-Mengen sind in nächster Zeit nicht substantiell zu steigern. Auch für die NextGen-Konsolen gilt, dass voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2021 ein "normaler Markt" erreichbar wird.

Ein interessanter "Neben"-Punkt hierzu ist die Preisstabilität, welche Sony & Microsoft trotz der weitgehenden Nichtverfügbarkeit ihrer neuen Konsolen geben. Abseits von Wiederverkäufern auf eBay werden jene generell nur zum Listenpreis bzw. der UVP verkauft. Kein Händler ruft hierfür überhöhte Preise auf, egal ob im Fachhandel oder bei den großen Unterhaltungselektronik-Ketten. Dies zeigt darauf hin, dass es sehr wohl möglich ist, ein indirekt über den Einzelhandel abgesetztes Produkt seitens des eigentlichen Herstellers im Preis zu kontrollieren. Sicherlich ist die Situation im Grafikkarten-Geschäft noch eine leicht andere, weil dort der Grafikkarten-Hersteller der eigentliche Hersteller ist und AMD & nVidia nominell "nur" ein Zulieferer. Aber angesichts der Kontrolle, welchen die Chip-Entwickler über viele Teile der Grafikkarten-Entwicklung und des Grafikkarten-Angebots haben, ist dieser krasse Unterschied doch beachbar. Es wäre zu überlegen, ob selbiger weniger denn aus einer geringeren Wirkmacht der Grafikchip-Entwickler gegenüber den Grafikkarten-Herstellern resultiert – sondern vielleicht eher gar kein Wille dahintersteht, die Geschäfte mit den Cryptominern zu unterbinden.