Seitens des chinesischen BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt die Meldung, das nVidias Pascal-Generation nun doch früher starten könnte als gedacht – und womöglich sogar früher als AMDs Polaris-Generation, welche in diesem Sommer zu erwarten ist. Gemäß der Informationen von BenchLife könnte nVidia dem mit einem Launch der GP104-basierten "GeForce GTX 1080" bereits am 27. Mai zuvorkommen – dies ist ein paar Tage vor dem Start der Computex, auf welcher nVidias Boardpartern dann ihre Retailexemplare zeigen könnten. Da der 27. Mai völlig nVidia-untypisch ein Freitag ist, könnte der reale Launchtermin auch der 26. Mai sein – in Fernost ist dies dann meistens schon zu spät am Abend, womit die eigentlichen Launchaktivitäten in Fernost damit am 27. Mai stattfinden würden. Dabei gaben BenchLife folgende (unvollständige) Daten zu jener GeForce GTX 1080 an:

Dies trifft allerdings ziemlich die Erwartungen, welche von der wahrscheinlich größten GP104-Ausführung ein knappes Überrunden der aktuellen Enthusiasten-Lösungen erwarten. Wenn man davon ausgeht, das die Pascal-Generation wahrscheinlich keine großen Architektursprünge gegenüber der Maxwell-Generation machen wird (was nVidia bereits in der Maxwell-Generation gelöst hat), dann ist von der GeForce GTX 1080 eine mit der GeForce GTX 980 Ti bzw. GeForce GTX Titan X vergleichbare Anzahl an Shader-Einheiten zu einem etwas höheren Takt zu erwarten – also wahrscheinlich 3072 Shader-Einheiten beim GP104-Chip, vielleicht auch etwas mehr. Die benötigte Bandbreite hierfür wird der GDDR5X-Speicher zur Verfügung stellen, womit nVidia (zugunsten einer maßvollen Chipfläche) höchstwahrscheinlich bei einem 256 Bit breiten Speicherinterface bleiben kann.

Wieviel man damit schneller gegenüber GeForce GTX 980 Ti & GeForce GTX Titan X herauskommt, läßt sich damit natürlich noch lange nicht sagen – aber der Abstand sollte nicht gerade weltbewegend sein, nVidia hat bei der GeForce GTX 1080 so oder so die neuere Architektur, die (wesentlich) höhere Energieeffizienz, den großen Speicher und natürlich auch noch den Neuheitswert auf seiner Seite. Zwischen GeForce 700 & 900 war der Performancegewinn beim Release der allererste neuen Grafikkarte in Form der GeForce 980 auch nicht wirklich groß: +13% unter Full HD sowie +13% unter UltraHD gab es seinerzeit zu verzeichnen. Mit der Pascal-Generation steht eine neue Fertigungstechnologie zur Verfügung, so das theoretisch eine Performanceverdopplung ansteht. Ob nVidia allerdings mit den allerersten 16nm-Grafikkarten alles hiervon zeigt, sei bezweifelt – zum einen wird man sich gewisse Reserven für nachfolgende Produkte belassen, zum anderen dürfte man die Möglichkeiten der neuen Fertigung wohl nicht gänzlich ausnutzen, da jene zumindest anfänglich sehr hohe Herstellungskosten nach sich zieht.

Für den Augenblick interessanter ist sowieso die Frage, ob nVidia mit diesem Launch bereits Ende Mai nicht AMDs Planungen bei der Polaris-Generation stört, welche sich in Fragen der 14/16nm-Generation zeitlich sehr weit vorn sahen. Die letzte AMD-Aussage zu Polaris von "Jahresmitte 2016" läßt zwar noch einige Möglichkeiten offen, wäre aber in jedem Fall nicht mehr deutlich vor nVidias Launch der GeForce GTX 1080 zum Ende Mai. Zudem kommt nVidia gleich mit einem echten Gamer-Chip in den Markt, der auch eine neue Performance-Bestmarke setzen wird – es bleibt zu hoffen, das AMD hierfür überhaupt das passende Gegenangebot besitzt und sich nicht allein auf den Midrange-Bereich konzentriert hat. All dies bleibt allerdings unter dem Vorbehalt zu sehen, das es sich bei dieser Information seitens BenchLife um ein nicht bestätigtes Gerücht handelt – während AMDs Aussage zum Polaris-Launch zwar unpräzise ist, dafür hingegen jedoch offiziellen Charakter hat.