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nVidias GeForce 600 Serie unterstützt offiziell kein DirectX 11.1

Wie sich der Heise Newsticker bei nVidia bestätigen lassen hat, unterstützt nVidias aktuelle GeForce 600 Grafikkarten-Serie im Gegensatz zu früheren Annahmen offiziell kein DirectX 11.1. Bisher wurde die GeForce 600 Serie gemeinhin immer als DirectX-11.1-kompatibel angenommen, was nVidia allerdings so direkt nie wirklich gesagt hat – dies war eine Annahme der Presse (auch von unserer Seite) basierend auf der Vermutung, nVidia würde die gleiche Hardware-Basis wie AMDs Radeon HD 7000 Serie anbieten. nVidia hat dieses Mißverständnis allerdings auch lange mitgetragen, indem man die offensichtlich falschen Presseberichte nie korrigiert hat – daß die GeForce 600M Serie kein vollständiges DirectX 11.1 bietet, ist nVidia schließlich auch nicht erst seit der Heise-Nachfrage bekannt.

Interessanterweise bietet nVidia dabei nach eigener Ausführung mit der GeForce 600 Serie alle Gaming-relevanten DirectX 11.1 Features tatsächlich in Hardware an – man hat nur den Hardware-Support von vier nach nVidia-Darstellung nicht Gaming-relevanten Features gestrichen (gut bei BSN erklärt). nVidia hat dies zwar nicht genauer ausgeführt, aber vermutlich werden diese vier in Hardware fehlenden Features schlicht und ergreifend per Software trotzdem zur Verfügung gestellt. So oder so könnten Spieleentwickler also am Ende doch die Grafikkarten der GeForce 600 Serie mit DirectX-11.1-Software füttern – wenn man an der Windows-eigenen DirectX-Prüfung vorbeioperiert, bei welcher die GeForce 600 Serie nun einmal immer nur das Level "DirectX 11.0" angezeigen wird. Deswegen kann man durchaus auch sagen, daß die GeForce 600 Serie DirectX 11.1 wenigstens inoffiziell unterstützt.

    We did not enable four non-gaming features in Hardware in Kepler (for 11_1):

  • Target-Independent Rasterization (2D rendering only)
  • 16xMSAA Rasterization (2D rendering only)
  • Orthogonal Line Rendering Mode
  • UAV (Unordered Access Views) in non-pixel-shader stages

Ob die Spieleentwickler dieses Angebot nutzen werden, steht dagegen auf einem ganz anderen Blatt – im gewöhnlichen halten sich Spieleentwickler an die DirectX-Prüfung und vermeiden Sonderwege für einzelne Grafikkarten. Es ist vor allem aber noch nicht einmal sicher, ob DirectX 11.1 überhaupt eine größere Beachtung gefunden hätte, wenn sowohl Radeon HD 7000 Serie als auch GeForce 600 Serie dieses vollumfänglich unterstützt hätten – nun mit nur der Radeon HD 7000 Serie im Rücken sowie dem Zwang auf Windows 8 wird es noch schwieriger für DirectX 11.1. Beide Punkte zusammen dürften die Spieleentwickler effektiv davon abhalten, in Richtung DirectX 11.1 zu denken – und zwar selbst dann, wenn DirectX 11.1 irgendwelche spannenden Neuerungen bereithalten würde, was in der Praxis aber nicht der Fall ist.

Und somit ist das ganze am Ende eher ein Sturm im Wasserglas, da DirectX 11.1 derzeit gar keine und selbst in näherer bis mittlerer Zukunft auch keine beachtbare Größe darstellen wird. Natürlich kann man nVidia ankreiden, diesen Punkt nicht von Anfang an genauer ausgeführt zu haben – andererseits hat nVidia in der Tat auf den eigenen Webseiten und Pressemitteilungen konsequent den Terminus "DirectX 11" und eben nicht "DirectX 11.1" verwendet. Den größeren Fehler hat wohl die Fachpresse (und damit auch wir) gemacht, wo zu schnell einfach ein DirectX 11.1 bei der GeForce 600 Serie angenommen und dieses dann auch nie bei nVidia nachgeprüft wurde.

PS:
Man beachte das grundlegende Update zu dieser Meldung vom 23. November 2012.