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nVidia GK110-Chip mit 7 Milliarden Transistoren

BSN berichten über eine Vortrags-Ankündigung im Rahmen von nVidias GPU Technology Conference in der dritten Maiwoche, bei welcher es um die Programmierbarkeit einer kommenden Tesla-GPU mit 7 Milliarden Transistoren geht. Genauer hat nVidia dies noch nicht ausgeführt, aber die Meldung ist augenscheinlich das erste offizielle Lebenszeichen des HighEnd-Chips GK110, welcher bislang nicht vor dem dritten Quartal zu erwarten war. Allerdings werden Software-Entwickler gern ziemlich zeitig über die Vorzüge einer kommenden neuen Architektur informiert, insofern muß man den GK110-Termin wegen dieser Vortrags-Ankündigung nicht nach vorn verlegen – und einen regelrechten GK110-Launch wird es auf dieser GPU Technology Conference sicherlich nicht geben, dies würde man ganz anders aufziehen.

Nicht sofort vom Tisch zu wischen ist im übrigen die ebenfalls mögliche Auflösung einer DualChip Tesla-Karte mit zwei GK104-Chips – diese würden (zusammengezählt) nämlich auch auf 7 Milliarden Transistoren kommen. Dagegen spricht, daß nVidia beim GK104-Chip doch einiges an für GPGPU-Zwecke interessanten Funktionen und Transistoren abgespeckt hat – zudem passt das in der Ankündigung genannte "improved memory system" nicht zum GK104-Chip und dessen nur 256 Bit DDR breitem Speicherinterface (nebenbei bestätigt jenes "improved memory system" ein verbreitertes Speicherinterface beim GK110 im Vergleich zum GF110, sprich mehr als 384 Bit DDR). GK104-basierte Lösungen eigenen sich zwar für Quadro-Zwecke, aber weit weniger für Tesla-Zwecke, weswegen nVidia im Tesla-Bereich wohl exklusiv auf GK110-basierte Lösungen setzen dürfte.

Und damit scheint es festzustehen, daß nVidias GK110-Chip über satte 7 Milliarden Transistoren verfügt – weit mehr als die nächstgelegenen anderen 28nm-Lösungen in Form von AMDs R1000/Tahiti (4,3 Milliarden Transistoren) sowie nVidias GK104 (3,54 Milliarden Transistoren). Dies ist klar mehr als zuletzt berichtet worden war und gibt nVidia reichlich Möglichkeiten, den GK110 sowohl bei der Spiele-Performance als auch im GPGPU-Bereich als klar überlegenes Produkt zu positionieren. Vermutlich dürfte nVidia aber in erster Linie an die GPGPU-Fähigkeiten denken, denn die höhere Spieleperformance dürfte sich aufgrund der hohen Anzahl an verbauten Hardware-Einheiten ziemlich automatisch ergeben.

    nVidia GK110

  • Chipfläche ~550mm² (in 28nm-Fertigung bei TSMC)
  • runde 7 Milliarden Transistoren
  • DirectX 11.1 Kepler-Architektur
  • höchstwahrscheinlich (gegenüber dem GK104) anderer Aufbau der Shader-Cluster (SMX)
  • klar mehr als 2000 (1D) Shader-Einheiten (Richtung 2500 Shader-Einheiten)
  • 2+ TeraFlops DoublePrecision-Rechenleistung, dementsprechend wohl 4+ TeraFlops SinglePrecision-Rechenleistung
  • 512 Bit DDR Speicherinterface
  • Spiele-Stromverbrauch 250 bis 300 Watt
  • Tape-Out erst nach Januar 2012, Launch nicht vor August 2012

Somit könnte es durchaus passieren, daß GK110-basierte Grafikkarten gemessen an ihrer Transistoren-Menge (immerhin nahezu doppelt so viel wie beim GK104-Chip) vergleichsweise ineffizient sind – sprich: Viel weniger Leistungszuwachs zeigen als man mehr Transistoren aufbietet. Dieser Punkt ist schließlich auch schon zwischen den AMD-Chips Pitcairn (Radeon HD 7800 Serie) und R1000/Tahiti (Radeon HD 7900 Serie) zu beobachten, wo maßgeblich nur letztere die für GPGPU-Zwecke interessanten zusätzlichen Funktionen und Transistoren trägt und sich dafür bei der reinen Spieleperformance gar nicht so entscheidend absetzen kann. Es wird aber trotzdem noch interessant werden, wie mächtig der GK110-Chip im Spieleeinsatz ausfällt – die Chancen für eine absolut überlegene Performance sind angesichts dieser Transistorenmenge in jedem Fall gegeben.