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News des 7. Oktober 2024

Der Twitter-Bot BenchLeaks zeigt auf einen Geekbench-Wert zum Core Ultra 5 235 hin, einem der ersten Benchmark-Werte zu einem non-K-Modell von Intels "Arrow Lake". Das konkrete Modell "Core Ultra 5 235" entspricht dabei von der Stellung im Portfolio der Core Ultra 200 Prozessoren dem bisherigen "Core i5-14500", somit dem mittleren non-K-Modell der Core-i5-Serie. Verglichen mit diesem Raptor-Lake-Prozessor fällt auf, dass da nicht viel ist von der oftmals bei Vorab-Benchmarks zu sehenden "Arrow-Lake-Glorie": +3% mehr Singlethread-Performance sowie ein faktischer Gleichstand bei der Multithread-Performance stehen hier zu Buche. Dies sah beim Core Ultra 9 285K unter dem Geekbench beachtbar anders aus, jener konnte doch deutlich gegenüber dem Core i9-14900K zulegen.

Hardware GB6/ST GB6/MT
Core Ultra 5 235 ARL, 6P+8E/14T, 65/121W 2634 13'293
Core i5-14500 ADL, 6P+8E/20T, 65/154W 2545 13'288
Ryzen 5 9600X Zen 5, 6C/12T, 88W 3291 14'417
Ryzen 5 7600 Zen 4, 6C/12T, 88W 2746 12'222
Daten-Quelle: Core Ultra 5 235 von BenchLeaks @ X, Core i5-14500 aus der Geekbench-Datenbank, Ryzen 5 9600X von CPU-Monkey, Ryzen 5 7600 aus der Geekbench-Datenbank

Ob jener Geekbench-Wert zum Core Ultra 5 235 einen Ausreißer oder aber die Regel darstellt, wäre nachfolgend somit zu beobachten. Durchaus annehmbar, dass sich das Fehlen von HyperThreading bei den kleineren Modellen anders auswirkt als bei den größeren Modellen. Intel kann hierbei natürlich auch fest darauf setzen, dass die non-K-Modelle viel zu selten ernsthaft getestet werden und gewöhnlich schlicht im Glanz der größeren Modelle mitverkauft werden. Gegenüber AMD ist hingegen die Performance des Core Ultra 5 235 mangels eines passenden Zen5-Gegenparts noch nicht so richtig zu beurteilen, jener sollte dann der Ryzen 5 9600 (non-X) sein. Falls selbiger allerdings dem Singlethread-Ergebnis des X-Modell wenigstens nahekommt, dann hätte Intel ein Problem bei den kleineren Arrow-Lake-Modellen. Bis zu deren Release ist allerdings noch so einige Zeit, wie üblich bringt Intel die non-K-Modelle erst mit der CES des nachfolgenden Jahresanfangs.

Bei ComputerBase & PC Games Hardware hat man sich mit der Analyse der neuen Zen 5 Die-Shots von Fritzchen's Fritz @ Flickr beschäftigt. Dabei konnte u.a. herausgefunden werden, wie AMD in eine sogar minimal kleinere CCD-Größe zwischen Zen 4 und Zen 5 (71mm² → 70,6mm²) trotz nur maßvoll verbesserter Fertigung (N5 → N4P) gleich +28% mehr Transistoren hineinquetschen konnte (6,5 → 8,3 Mrd.). Dafür ist die Größenverbesserung von N4P eigentlich deutlich zu klein (nominell –6%), ergo musste AMD andere Wege gefunden haben – was in Form eines deutlich kompakteren Level3-Caches ermittelt werden konnte. 32 MB Level3-Cache belegen bei Zen 4 noch ~25mm², bei Zen 5 hingegen nur noch ~16mm², eine Verringerung um satte –36%. Damit ist es somit möglich geworden, die vielen Mehrtransistoren von Zen 5 unterzubringen, womit ein einzelner CPU-Kern wie bekannt von ~2,7mm² auf ~3,5mm² nach oben geht.

Aufbau Transistoren Fläche Kern-Größe
Zen 4 Desktop: Raphael 2x CCD (5nm), 1x IOD (6nm) 2x 6,5 Mrd. + 1x 3,4 Mrd. = 16,4 Mrd. 2x 71mm² + 1x 122mm² = 264mm² ~2,7mm²
Zen 4 Mobile: Phoenix monolithisch (4nm) 25,4 Mrd. 178mm² ?
Zen 5 Desktop: Granite Ridge 2x CCD (4nm), 1x IOD (6nm) 2x 8,3 Mrd. + 1x 3,4 Mrd. = 20 Mrd. 2x 70,6mm² + 1x 122mm² = 263mm² ~3,5mm²
Zen 5 Mobile: Strix Point monolithisch (4nm) 34 Mrd. 232,5mm² ?

Allerdings führt diese Bauweise auch zu neuen Problemen: Die Andockfläche für den 3D V-Cache der kommenden X3D-Modelle wird deutlich kleiner. Bislang liegt bei Zen 4 sozusagen Cache auf Cache, der 3D V-Cache liegt genau über dem regulären Level3-Cache von Ryzen 7000X3D. Erstens einmal passt dies zu den Konnektoren auf dem Die (den TSVs) und zweitens liegt der 3D V-Cache somit nicht auf typischen Hotspots, wie den CPU-Kernen. Bei Zen 5 muß sich AMD sicherlich umorganisieren, damit der 3D V-Cache nicht irgendwo über einem Hotspot liegt. Denkbar hierzu sind zwei grundsätzliche Wege: Erstes ein neues, kleineres Die für den 3D V-Cache mit dichter gepacktem Cache, womit wiederum die (physikalische) Größe des Level3-Caches von Zen 5 erreicht wird. Oder alternativ ein doppelt gestappelter Cache, der also nochmals weiter in die Höhe wächst. So oder so wird es kaum ohne neues Cache-Die gehen, der bei Zen 4 benutzte 3D V-Cache kann für Zen 5 wohl nicht direkt weiterverwendet werden.

Wie die CES offiziell bekanntgegeben hat, wird nVidia-Chef Jensen Huang im Vorfeld der am 7. bis 10. Januar 2025 wie üblich das Jahr eröffenden Messe eine "CES Keynote" abhalten. Terminlich ist jene auf den 6. Januar um 18:30 Ortszeit angesetzt, was in Deutschland dann 03:30 morgens am nachfolgenden 7. Januar ergibt. Zur Themenauswahl bei jener Keynote wurde noch nichts gesagt, aber natürlich spriessen nun die Vermutungen ins Feld, nVidia könnte zu diesem Termin die ersten Beschleuniger von "Gaming-Blackwell" vorstellen, namentlich GeForce RTX 5080 & 5090. Dabei wurde jener Termin bereits früher derart genannt, was dann eine sich selbst verstärkende Vermutung ergibt – ohne jegliche Gewähr auf Korrektheit natürlich. Denn normalerweise sind Messen ungünstige Termin für Produktlaunches, ergo gibt es auf selbigen üblicherweise maximal Ankündigungen – mit einem eigentlichen Launch bzw. Marktstart-Termin dann etwas später.

Chip Raster-Engines Shader-Cluster Speicherinterface max. Speicher Ada-Vorgänger SM vs Vorg.
GB202 12 192 512 Bit GDDR7 32 GB AD102: 12 GPC, 144 SM, 384 Bit, 24 GB GDDR6X +33%
GB203 7 84 256 Bit GDDR7 16 GB AD103: 7 GPC, 80 SM, 256 Bit, 16 GB GDDR6X +5%
GB205 5 50 192 Bit GDDR7 12 GB AD104: 5 GPC, 60 SM, 192 Bit, 12 GB GDDR6X –17%
GB206 3 36 128 Bit GDDR7 8/16 GB AD106: 3 GPC, 36 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 ±0
GB207 2 20 128 Bit GDDR7 8/16 GB AD107: 3 GPC, 24 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 –17%
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen ... "max. Speicher" bezogen auf 2GByte-Chips

Und daraus ergibt sich dann die Frage, ob nVidia wirklich so lange warten will mit dem Marktstart der initialen RTX50-Beschleuniger – möglicherweise bis Mitte Januar 2025. Dies erscheint als sehr lange Dürreperiode angesichts der aktuellen Preis- und Liefersituation zur GeForce RTX 4090, welche eher für eine umgehende Vorstellung eines Nachfolgers spricht. Aber natürlich könnte dies bei der GeForce RTX 4090 auch eine Sondersituation sein, eventuell wurde hier der Marktrückzug zu früh angeordnet oder existieren andere, von Außen nicht einsehbare Gründe. Wichtig wird daher sein, dieselbe Situation bei der angeblich ebenfalls abgekündigten GeForce RTX 4080 Super zu beobachten: Zieht sich auch jene vom Markt zurück, wäre die Zeit für die Ankündigung des Nachfolgers zweifelsfrei gekommen. Die CES-Keynote muß man schließlich nicht zwingend für GeForce RTX 5080 & 5090 verbraten, der nVidia-CEO dürfte sicherlich vielmehr der lauschenden IT-Gemeinde wieder gern und breit einiges zum Thema "AI" erzählen wollen.

Twitterer TechEpiphany liefert erneut die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory ab, welche für die 40. Woche anziehende Absätze & Umsätze zu gleichzeitig (nochmals weiter) steigenden AMD-Marktanteilen sehen. Beim Absatz hat AMD mit 92,4% derzeit den Wochenrekord für dieses Jahr erreicht, beim Umsatz liegt man mit 91,5% nur knapp darunter (92,0% in der 34. Woche). Passend zum Datum des Wochenstarts nähert sich der AMD-Marktanteil somit immer mehr typischen Wahlergebnissen der früheren DDR an ;) Dazu hat dann aber auch Intel wieder beigetragen über zurückgehende eigene Absatz-Zahlen – denkbarerweise geschuldet dem Nahen des Intel-eigenen Nachfolgers. Die Verkaufs-Topliste wird einmal mehr dominiert von den X3D-Modellen, welche (mit nur 5 Modellen) kumuliert bei 42% Anteil aller AMD-Verkäufe stehen. Sobald Ryzen 9000X3D am Markt ist, könnte dies auch durchaus auf eine 50/50-Verteilung hochgehen, die X3D-Modelle sind einfach die klaren Beliebheits-Führer im DIY-Segment.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024   (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
40. Woche 2024 3540 Stück 92,4%   7,6% 0,92M € 91,5%   8,5% 257€   289€ 1405, 1865, 30, 230
39. Woche 2024 3110 Stück 87,8%   12,2% 0,86M € 86,4%   13,6% 271€   306€ 980, 1750, 0, 380
38. Woche 2024 3150 Stück 90,6%   9,4% 0,79M € 89,0%   11,0% 247€   296€ 1215, 1640, 30, 265
37. Woche 2024 3285 Stück 90,6%   9,4% 0,90M € 89,7%   10,3% 270€   299€ 1000, 1975, 20, 290
36. Woche 2024 3265 Stück 90,6%   9,4% 0,86M € 90,3%   9,7% 262€   263€ 1020, 1930, 50, 265
35. Woche 2024 3735 Stück 89,7%   10,3% 1,01M € 90,5%   9,5% 272€   250€ 1045, 2305, 35, 340
34. Woche 2024 3130 Stück 92,0%   8,0% 0,87M € 92,0%   8,0% 279€   278€ 790, 2090, 20, 230
33. Woche 2024 2410 Stück 88,0%   12,0% 0,67M € 87,6%   12,4% 276€   285€ 640, 1480, 10, 280
32. Woche 2024 3285 Stück 86,9%   13,1% 0,89M € 86,2%   13,8% 269€   285€ 835, 2020, 20, 410
31. Woche 2024 3170 Stück 89,3%   10,7% 0,84M € 88,6%   11,4% 263€   282€ 920, 1910, 10, 330
25. Woche 2024 2580 Stück 85,1%   14,9% 0,69M € 81,0%   19,0% 254€   340€ 730, 1465, 40, 345
24. Woche 2024 3365 Stück 87,4%   12,6% 0,87M € 85,3%   14,7% 246€   293€ 1030, 1910, 30, 365
23. Woche 2024 4205 Stück 88,6%   11,4% 1,06M € 85,6%   14,4% 243€   317€ 1280, 2445, 20, 460
22. Woche 2024 5830 Stück 91,9%   8,1% 1,47M € 89,1%   10,9% 244€   342€ 3040, 2320, 20, 450
21. Woche 2024 3040 Stück 86,2%   13,8% 0,78M € 82,8%   17,2% 247€   319€ 1075, 1545, 10, 390
18.-20. Woche 2024 3293 Stück p.W. 86,2%   13,8% 0,89M € p.W. 83,3%   16,7% 261€   328€ 1143, 1693, 32, 422 p.W.
17. Woche 2024 3830 Stück 83,3%   16,7% 1,06M € 81,1%   18,9% 269€   311€ 1130, 2060, 40, 590
16. Woche 2024 4900 Stück 87,8%   12,2% 1,25M € 86,1%   13,9% 251€   290€ 1900, 2400, 40, 555
15. Woche 2024 4525 Stück 83,3%   16,7% 1,27M € 80,0%   20,0% 269€   335€ 1460, 2310, 40, 715
12. Woche 2024 4780 Stück 90,0%   10,0% 1,22M € 87,0%   13,0% 248€   330€ 2050, 2250, 20, 460
11. Woche 2024 4275 Stück 87,3%   12,7% 1,18M € 84,5%   15,5% 267€   334€ 1555, 2170, 20, 515
10. Woche 2024 4600 Stück 86,1%   13,9% 1,23M € 82,5%   17,5% 256€   337€ 1710, 2250, 60, 580
9. Woche 2024 5360 Stück 87,6%   12,4% 1,42M € 85,0%   15,0% 258€   320€ 2205, 2490, 80, 575
8. Woche 2024 5345 Stück 87,7%   12,3% 1,45M € 84,8%   15,2% 262€   336€ 2050, 2640, 55, 600
7. Woche 2024 4810 Stück 88,8%   11,2% 1,36M € 86,5%   13,5% 276€   340€ 1720, 2550, 30, 510
6. Woche 2024 5035 Stück 83,8%   16,2% 1,40M € 80,6%   19,4% 267€   334€ 1580, 2640, 70, 725
4. Woche 2024 5970 Stück 89,6%   10,4% 1,54M € 86,4%   13,6% 243€   330€ 2780, 2520, 40, 580
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche