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News des 4. Januar 2022

Trotz einer umfangreichen Ankündigungs- und Vorstellungs-Show seitens AMD, nVidia und Intel auf der CES 2022 war selbige nicht wirklich ergiebig bezüglich direkt im Anschluß kaufbarer Hardware. Vielmehr ist mehr oder fast alles mit Termin in den Markt entlassen oder für diesen angekündigt worden. Dies ist bei vielen Produkten, die nur zu den OEMs gehen – beispielsweise Mobile-Prozessoren und Mobile-Grafiklösungen – durchaus folgerichtig, denn trotz gewisser Vorarbeit fängt erst nach der offiziellen Vorstellung die größere Arbeit an, die neuen Produkte dann ins breite Produktprogramm aller OEM-Hersteller aufzunehmen. Allerdings ist nicht einmal das klare Retail-Produkt Alder Lake non-K vollständig im Einzelhandel erschienen: Zwar gibt es für Core i5/i7/i9 non-K erste (wenige) Händlerangebote, die kleineren Modelle sowie die anderen Mainboard-Chipsätze fehlen jedoch noch.

off. Vorstellung realer Marktstart
AMD Ryzen 6000 U/H 4. Januar 2022 (ab) Februar 2022
AMD Radeon RX 6000 M/S 4. Januar 2022 irgendwann Q1/2022
AMD Radeon RX 6500 XT 4. Januar 2022 19. Januar 2022
AMD Radeon RX 6400 4. Januar 2022 19. Januar 2022 (OEM only)
AMD Ryzen 7 5800X3D Frühling 2022 vermutlich April/Mai 2022
nVidia GeForce RTX 3050 4. Januar 2022 27. Januar 2022
nVidia GeForce RTX 3090 Ti im Laufe des Januar unklar
nVidia GeForce RTX 3080 Ti Laptop 4. Januar 2022 (ab) 1. Februar 2022
nVidia GeForce RTX 3070 Ti Laptop 4. Januar 2022 (ab) 1. Februar 2022
Intel Core i9-12900KS irgendwann Q1/2022 Ende Q1/2022 (OEM only)
Intel Alder Lake U/P/H 4. Januar 2022 irgendwann Q1/2022
Intel Alder Lake non-K 4. Januar 2022 teilweise umgehend, mit Nachzüglern in den nächsten Wochen
Intel H610, B660 & H670 4. Januar 2022 im Laufe der nächsten Wochen
Intel Arc A-Serie irgendwann Q1/2022 vermutlich März/April 2022

Damit ist auch für keines der CES 2022 vorgestellten Produkte in den nächsten Tagen die große Review-Flut zu erwarten – obwohl da sicherlich einiges zu klären wäre: Die Performance von Alder Lake non-K (gerade auch von Core i7-12700 sowie Core i9-12900), die Vergleiche von Ryzen 6000 U/H gegenüber Alder Lake U/P/H sowie der neuen Mobile-Grafiklösungen von AMD & nVidia können wohl erst in den nachfolgenden Wochen ermittelt bzw. angetreten werden. Dies gilt logischerweise auch für die zur CES genannten Desktop-Grafikkarten, aber jene haben wenigstens ganz offizielle Launchtermine (welche üblicherweise auch den Starttag für unabhängige Testberichte markieren). Die eigentliche Performance-Einordnung all der CES-Vorstellungen kann also erst später stattfinden, wird primär im Zeitraum von Ende Januar bis in den Februar hinein passieren. Eher erst ein Thema des Frühlings werden dann hingegen AMDs Zen 3D sowie Intels Arc-Grafikkarten sein.

Laut Igor's Lab werden zukünftige Mainboard-Updates für Alder-Lake-Platinen den AVX512-Support von Alder Lake auf Anweisung Intels wieder deaktivieren. Bisher war die Nutzung dieses Features durchaus möglich, wenn man die kleinen Gracemont-Kerne vollständig deaktiviert und nur die großen Golden-Cove-Kerne aktiv hat. Bei kleineren Modellen des Alder-Lake-Portfolios (Celeron, Pentium, Core i3, Core i5 non-K) ist dies dann der Normalzustand (es fehlen jegliche Gracemont-Kerne) – diese Prozessoren könnten theoretisch tatsächlich dauerhaft mit aktiviertem AVX512 laufen. Mittels BIOS-Update wird diese Möglichkeit aber auch bei schon existierenden Core i7/i9 Systemen deaktiviert – zumindest sofern man das BIOS-Update einspielt (was bei vergleichsweise frischen Plattformen jedoch immer anzuraten wäre).

Gleichfalls soll laut Igor's Lab auch der Maximaltakt von AVX2 etwas auf 5.1 ausgebremst werden. Möglicherweise betrifft dies somit nur den Core i9-12900K/KF, dessen maximaler AVX2-Takt somit leicht von 5.2 auf 5.1 GHz sinkt – was sich sogar schon in Benchmarks nachweisen läßt. Dies mag eine geringfügige Differenz sein, verwundert allerdings doch sehr, denn hiermit wird ein Thema berührt, welches Teil der offiziellen Produkt-Spezifikationen sowie natürlich auch der unabhängigen Performance-Ermittlungen zu Alder Lake im letzten November war (bezogen rein auf AVX2 natürlich). Fast könnte man sagen, dass sich Intel somit im letzten Herbst zu bestmöglichen Konditionen hat testen lassen, im Praxisbetrieb des Jahres 2022 nun jedoch mit leicht niedrigerer Performance antritt. Die konkrete Differenz ist natürlich doch zu klein und wirkt in zu wenigen Benchmarks, um hieran ein Faß aufzumachen – doch zur Regel sollten solcherart nachträgliche Anpassungen der Produkt-Spezifikationen keineswegs werden.

Der aktuelle Grafikkarten-Marktüberblick enthielt leider noch einen Fehler, welcher erst über die Arbeit am jüngsten Preisübertreibungs-Chart erkannt wurde. Dabei wurden im originalen Artikel bezüglich des Händlers "Computeruniverse" bedauerlicherweise Preise mit unkorrektem Mehrwertsteuer-Satz erfasst – was dadurch eine Bedeutung erlangt, dass jene in Teilen dann (falsche) Bestpreise ergeben. Betroffen war das komplette RDNA2-Portfolio außerhalb der Radeon RX 6700 XT, deren Bestpreise nunmehr (nachträglich) jeweils nach oben korrigiert wurden. Dies betrifft genauso auch die auf der zweiten Artikel-Seite gebildeten Performance/Preis-Verhältnisse – wo die genannten AMD-Karten demzufolge jeweils ein paar Prozentpunkte einbüßen. Die Differenz ist zum Glück ausreichend gering, auf dass sich an der Grundaussage nichts ändern: Weiterhin sind unter FullHD die RDNA2-Karten beim Performance/Preis-Verhältnis vorn liegend, unter der 4K-Auflösung ebnen sich (vorher wie nachher) die Differenzen dagegen weitgehend ein.