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News des 4. April 2025

Die Preise der Grafikkarten-Neuvorstellungen 2025 haben in den letzten Tagen preislich wiederum ganz nett nachgegeben, wenngleich dem auch ein (leicht) steigender Dollar/Euro-Kurs gegenübersteht, welcher normalerweise für noch (leicht) stärkere Preissenkungen sorgen sollte (was allerdings eigentlich erst um einige Wochen verzögert wirken kann). Die Ausnahme hiervon stellt die GeForce RTX 5080 dar, welche von Bestpreisen nahe 1400 Euro auf nunmehr 1249 Euro Bestpreis heruntergefallen ist – dies sind von vorher +27% Preisübertreibung auf nunmehr nur noch +15% herunter. Laut der PC Games Hardware waren es sogar kurzzeitig nur 1169 Euro bei Amazon, jenes Angebot hat sich allerdings (schnell) ausverkauft. Die einzige neue Karte, welche damit weiterhin deutlich aus dem Rahmen fällt, ist die GeForce RTX 5090 mit einer aktuellen Preisübertreibung von +33%, alle anderen der neuen Grafikkarten liegen diesbezüglich aktuell bei Werten zwischen +9% bis +18%.

9070 9070 XT 5070 5070 Ti 5080 5090
4. April 658-720€ 765-830€ 649-700€ 919-1000€ 1249-1400€ 2899-3200€
akt. Preisübertreibung +10% +18% +9% +13% +15% +33%
30. März 671-730€ 789-850€ 639-680€ 949-1030€ 1393-1470€ 2939-3300€
25. März 677-730€ 789-850€ 649-690€ 969-1040€ 1399-1500€ 2990-3400€
19. März 699-760€ 828-900€ 659-750€ 1009-1100€ 1439-1550€ 3288-3600€
14. März 699-760€ 826-900€ 699-780€ 1049-1150€ 1449-1600€ 3419-3600€
11. März 699-800€ 849-920€ 795-860€ 1009-1150€ 1469-1650€ 3249-3600€
9. März 749-830€ 898-980€ 796-850€ 1079-1160€ 1509-1650€ 3499-3600€
6. März 729-900€ 919-1200€ 809-930€ ? ? ?
23. Februar - - - ~1300€ ~1600€ ~3800€
Release 6. März 2025 6. März 2025 5. März 2025 20. Februar 2025 30. Januar 2025 30. Januar 2025
Preisübertreibung des aktuellen Bestpreises gemäß Geizhals-Preisvergleich gegenüber dem tagesaktuell umgerechneten US-Listenpreis

VideoCardz berichten über Anzeichen dafür, dass die (kürzlich genannte) "Radeon RX 9070 GRE" womöglich China-exklusiv herauskommen könnte. Sicher ist diese Auslegung allerdings nicht, denkbar wäre hier auch eine nur zeitlich begrenzte Exklusivität – was dann auch die Nachfrage regulieren würde, gerade jetzt, wo der Grafikkarten-Markt immer noch mit Preisübertreibungen zu kämpfen hat. Generell waren allerdings eigentlich nur jene GRE-Modelle wirklich China-exklusiv, welche eher nur Refreshes bestehender Modelle mit nur geringem Mehrwert waren. Die Radeon RX 7900 GRE war hingegen zeitweilig China-exklusiv, wurde dann aber dennoch ganz offiziell auch in die westliche Welt entlassen. PS: Die neueren GRE-Modelle leitet AMD nicht mehr von "Golden Rabbit Edition" ab, sondern (nach dem Ende des Jahrs des Hasen) von "Great Radeon Edition".

Nochmals VideoCardz berichten über die jüngsten fernöstlichen Preisgerüchte zur GeForce RTX 5060 Serie. Danach sollen GeForce RTX 5060 & 5060 Ti grob im Rahmen ihrer jeweiligen RTX40-Vorgänger kosten – was jetzt auch nicht groß verwundert, denn bis auf die GeForce RTX 5090 hatte nVidia bei der RTX50-Serie keine Preissteigerungen angesetzt bzw. verhindert auch der Listenpreis der GeForce RTX 5070 von 549 Dollar effektiv, dass sich die kleineren Modellen einen größeren Schluck aus der Preispulle genehmigen können. Interessant wird hier vor allem sein, wie nVidia den konkreten preislichen Abstand zwischen den 8GB- und 16GB-Ausführungen der GeForce RTX 5060 Ti ansetzt – und ob die US-Listenpreise dieser Karten eventuell schon einen Zoll-Aufschlag enthalten werden. Für einen Launch angeblich zum 16. April könnte man sich um selbigen vielleicht noch herumschummeln, schließlich dürfte die hierfür zu den Einzelhändlern gebrachte Ware (bei guter Organisation) bereits vor dem Zoll-Stichtag (5. April) die Landesgrenzen passiert haben.

Alles, was allerdings jetzt erst in die USA geliefert wird, dürfte mit erheblichen Preisaufschlägen in den Handel gehen, denn in aller Regel dürfte die Hersteller die neuen US-Zölle einfach nur zu den (US-)Endkunden durchreichen. Dies können 20-50% sein, je nach Herkunftsland, was die allermeiste Hardware in den USA erheblich teurer machen dürfte. Bei der GeForce RTX 5060 Ti ist die offizielle Preisgestaltung wie gesagt noch offen, bei der erst im Mai zu erwartenden GeForce RTX 5060 wird nVidia nicht viel anderes übrig bleiben, als die neue Zoll-Situation dann bereits in den US-Listenpreis einzuarbeiten. Gerade für diese Mainstream-Modelle kann dies schmerzhaft werden, denn eine GeForce RTX 4060 trat mal für 299 Dollar Listenpreis an, bei nominell unveränderter Preislage des RTX50-Nachfolgers und aber angenommen 30% Zoll-Last würde der Listenpreis dann aber schon auf 389 Dollar hinaufgehen müssen. Dies bringt natürlich alle Preisabstände zu den nachfolgenden Karten ins Wanken, im Endeffekt dürfte nVidia (und die anderen Hersteller) irgendwann zur Neufestsetzung all ihrer Listenpreise gezwungen sein.

reine US-Listenpreise 5060 5060 Ti 8GB 5060 Ti 16GB 5070 5070 Ti 5080 5090
US-Listenpreis (nominell) vermtl. $299 vermtl. $399 vermtl. $449 $549 $749 $999 $1999
... bei 20% Zoll-Aufschlag $359 $479 $539 $659 $899 $1199 $2399
... bei 30% Zoll-Aufschlag $389 $519 $589 $719 $979 $1299 $2599
... bei 40% Zoll-Aufschlag $419 $559 $629 $769 $1049 $1399 $2799
... bei 50% Zoll-Aufschlag $449 $599 $679 $829 $1129 $1499 $2999
Hinweis: rein hypothetische Annahmen zur US-Preisgestaltung der GeForce RTX 50 Serie im Fall von Zoll-Aufschlägen

Zu diesem Moment dürfte dann das große Zähneklappern (exklusiv) jenseits des Atlantiks einsetzen – denn natürlich sollte sich an den europäischen Hardware-Preisen dadurch nichts ändern (bzw. ergehen eventuelle europäische Gegenzölle eher zuungunsten gänzlich anderer Produkte). Einen gewissen Vorgeschmack hierzu bieten bereits die aktuellen Grafikkarten-Preise beim US-Einzelhändler Newegg, wo die lieferbaren Angebote inzwischen schon wieder beachtbar teurer geworden sind als in den letzten März-Tagen. Logischerweise haben hier die Grafikkarten-Käufer noch schnell und trotz Preisübertreibungen zugegriffen, ehe die Nachlieferungen des Monats April dann erhebliche Zoll-Aufschläge enthalten werden. Interessant ist daneben auch der Fall der wahrscheinlich einzigen Ausnahme von diesen neuen US-Zöllen: Die in den USA hergestellten Intel-Prozessoren (bis Raptor Lake, nicht aber Lunar & Arrow Lake), sofern jene direkt im Einzelhandel landen (Update: derzeit sind reine Halbleiterprodukte generell von den Zöllen ausgenommen, damit gilt dies vorerst auch für AMD-Prozessoren).

Dies gilt nicht für Komplett-PCs und Notebooks, da jene gern in Fernost gebaut werden und somit dennoch als Import-Gut aus US-Sicht gelten. Dass auch die Retail-Exemplare von Intels Prozessoren gern in Malaysia verpackt werden, dürfte hingegen wahrscheinlich keine Rolle spielen, wenn man die bisherige Regel anwendet, dass es nicht auf das Import-Land, sondern das Land mit dem größten Anteil an der Wertschöpfung ankommt (dies wäre für Intel-Prozessoren aus Intel-Werken weiterhin die USA). So einen richtig großen Effekt dürfte dieser 'Vorteil' aber auch nicht haben, denn Intel führt ältere Prozessoren eher ungern im Programm und die aktuell gutklassigen Preise für Raptor-Lake-Modelle zeigen eher auf einen Abverkaufs-Status dieser Prozessoren-Serie hin. In allen anderen Fällen wird sich der US-Konsument ab sofort auf klar höhere Hardware-Preise einrichten müssen bzw. gilt zu beobachten, wann die Hersteller diesem Fakt durch entsprechend erhöhte Listenpreise Rechnung tragen werden.