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News des 3. Juli 2024

Hardware Times berichten erneut zu ihren ganz eigenen Erfahrungen mit den Stabilitäts-Problemen von "Raptor Lake" – diesesmal unter "The First Descedant" mit einer "Erfolgsquote" von 7 Crashes in ganzen 34 Spielminuten. Das Spiel wird somit seinem Ruf gerecht, ein besonders klarer Indikator für dieserart Stabilitäts-Probleme zu sein, wie schon Ende Mai berichtet. Der benutzte Prozessor lief dabei mit Intels (neuem) Default-Powerprofil, der Fix für den eTVB-Bug war ebenfalls bereits eingespielt. Dies darf als Hinweis darauf gelten, dass selbst die "Intel Default Settings" sowie der eTVB-Bugfix keine ausreichende Lösung für jene Stabilitäts-Probleme darstellen – beide Fixes die Problematik nur abmildern sollen, bis Intel endlich zu einer richtigen Lösung findet.

Like many of the commonly reported crashes, the First Descendant is built atop Unreal Engine 5 and is prone to frequent crashing. Crashing during loading, crashing during shader compilation, and crashing during gameplay and even cutscenes. According to Steam, I “played” The First Descedant for 34 minutes. During those 34 minutes, the game crashed seven times, with five being BSODs (system crashes) and two CTDs (crash to desktop).
Quelle:  Hardware Times am 3. Juli 2024

Je länger Intel die PC-Gemeinde darauf warten läßt, um so größer werden natürlich die Bedenken, dass dies gar nicht zu fixen ist, sondern schlicht an zu hochgezogenen Taktraten liegt. Eine solche Auflösung würde es Intel sehr schwierig machen, Gesichts-wahrend aus der Sache herauszukommen. Zugleich würde eine offizielle, nachträgliche Spezifikations-Anpassung Intel auch in die unglückliche Lage bringen, den Nutzern entsprechender Prozessoren entweder einen Teil des Kaufpreises zu erstatten oder/und eine komplette Rücknahme samt kompletter Kaufpreiserstattung anbieten zu müssen. Ein paar hundert Megahertz weniger Taktrate sind normalerweise nur einen Bruchteil des Kaufpreises wert, geht damit aber die Eigenschaft als "Spitzenmodell" verloren, dürfte einige Nutzer auch auf komplette Rückgabe pochen – oder anderenfalls mit Sammelklage drohen. Jede andere Auflösung wäre für Intel natürlich vorzuziehen – sei es ein fixbarer Bug oder ein partieller Fertigungsfehler, wo man die Prozessoren einfach nur ersetzen müsste.

Der koreanische Einzelhändler Danawa (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Harukaze5719 @ X) breitet einen Teil seiner Grafikkarten-Verkaufsstatistiken aus, welche primär die Mainstream-Modelle von AMD & nVidia sowie den insgesamten AMD-Marktanteil betrachtet. Danawa gilt als einer der drei großen Einzelhändler in Südkorea, womit dessen Verkaufsstatistiken sogar näher am gesamten südkoreanischen Markt-Durchschnitt liegen sollten als die Verkaufszahlen der Mindfactory in Deutschland. Primärer Aufhänger dieser Statistik ist der über die Zeit steigende AMD-Marktanteil in Südkorea, allerdings im traditionellen Intel/nVidia-Land Südkorea auf einem generell sehr bescheidenen Niveau: Denn im Juli 2023 standen AMD-Grafikkarten bei Danawa auf nur 4,6% Marktanteil, im Juni 2024 wurden dann 11,3% erreicht. Sicherlich kann man hiermit von einer mehr als Verdopplung des Marktanteils sprechen, aber das insgesamte Niveau bleibt für AMD weiterhin sehr niedrig.

Zumindest erklärt sich somit, wieso AMD-Grafikkarten bei der Mindfactory oftmals den gleichen Marktanteil wie nVidia-Grafikkarten erreichen können, im weltweiten Markt aller Desktop-Grafikkarten hingegen nVidia derzeit mit sagenhaften Werten von nahe 90% dominiert. Hier spielt natürlich zum einen der OEM-Markt mit hinein, welcher aller Orten klar von nVidia beherrscht wird – Komplett-PCs mit Radeon-Grafikkarten sind selbst in Deutschland die Ausnahme. Zum anderen ist aber auch der deutsche DIY-Marktanteil von AMD (bei der Mindfactory) einfach die Ausnahme von der Regel, in anderen Weltregionen sind oftmals Verhältnisse wie in Südkorea vor einem Jahr (AMD bei 4,6%) anzutreffen. In vielen Ländern der dritten Welt gibt es (wegen schwierigerer Logistik für Nischenangebote) zudem kein ernsthaftes AMD-Angebot, da kann der nVidia-Marktanteil dann auch schon einmal bei 99% liegen.

Desktop-GPUs Hintergrund AMD Q3/2023 AMD Q4/2023 AMD Q1/2024 AMD Q2/2024
Mindfactory Anteil deutscher DIY-Markt, AMD-lastig 53,6% 58,4% 53,9% ca. 48%
Danawa Anteil südkoreanischer DIY-Markt ~6% ~7% ~8% ~11%
JPR (komplettes) weltweites Retail- und OEM-Geschäft 17% 19% 12% ?
Quellen: Danawa, 3DCenter #1, 3DCenter #2, 3DCenter #3

Dies ist dann das andere Extrem zum deutschen DIY-Marktanteil, welcher zudem in der deutschen Gesamtrechnung (klar) niedriger als bei der Mindfactory dargestellt liegen dürfte. Gerade derzeit wird das Bild einigermaßen verzerrt durch die größtenteils Mindfactory-exklusiven Verkäufe der Radeon RX 6800/6900 Modelle, allein um diesen Faktor müssen die AMD-Verkäufe anderer deutscher Einzelhändler niedriger liegen. Fallen irgendwann diese RDNA2-Verkäufe heraus, wird sich auch AMD in Deutschland selbst bei der Mindfactory mit niedrigeren Verkaufszahlen bzw. Marktanteilen zufriedengeben müssen. Zudem steht der vergleichsweise sehr hohe AMD-Marktanteil bei der Mindfactory in der kommenden Zeit vor einer nächsten Belastungsprobe, wenn nämlich AMD mit seiner nächsten Grafikkarten-Generation das HighEnd-Segment nicht mehr bedienen wird. Gut möglich, dass in einem Jahr selbst bei der Mindfactory die nVidia-Verkäufe klar vorn liegen, während auch dies dann für den weltweiten Markt kaum einen wahrnehmbaren Effekt ergibt.