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News des 23. August 2022

Ein weiteres Spezifikations-Update zur GeForce RTX 4080 seitens Twitterer Kopite7kimi präzisiert den Stromverbrauchs-Werte dieser Karte, bringt gleichzeitig allerdings auch eine andere, höhere Speichertaktung mit sich. Ersteres wurde bereits vor zwei Wochen angedeutet, anstatt der dort genannten 320 Watt sollen es nun aber 340 Watt sein – was wenigstens einen gewissen Abstand zur GeForce RTX 4070 auf 285 Watt ergibt und damit sinniger erscheint. In zweitem Punkt wird nunmehr gleich eine Datenrate von 23 Gbps genannt – was erstaunlich viel ist angesichts der nVidia-Zurückhaltung gegenüber ganz hohen GDDR6X-Taktraten bei den Referenz- bzw. FE-Modellen. Sicherlich schaffen die verbauten Speicherchips mehr (nVidia kauft 24 Gbps ein), aber dies war ja auch bei der Ampere-Generation der Fall. Trotzdem hat nVidia dort die technisch möglichen 21 Gbps erst bei der nachträglichen GeForce RTX 3090 Ti genutzt.

Let's make some updates.
RTX 4080
PG136/139-SKU360
AD103-300-A1
9728FP32
16GB 23Gbps GDDR6X
total card power 340W

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 23. August 2022

Die gemeldeten Spezifikationen zur GeForce RTX 4080 haben sich damit bereits zweimal wesentlich verändert – was in erster Linie darauf hinzeigt, das nVidia an dieser Karte derzeit noch spielt bzw. verschiedene Spezifikations-Ansätze ausprobiert. Da GeForce RTX 4070 & 4080 augenscheinlich etwas nach hinten verschoben wurden, muß nVidia hierbei auch noch nicht final zu Potte kommen – dies muß wohl erst in Richtung September/Oktober passieren, ca. zwei Monate vor dem (derzeit allerdings unbekannten) Release. Feststehend bei nVidias GeForce RTX 40 Portfolio dürfte derzeit wohl nur die GeForce RTX 4090 mit 128 Shader-Clustern an einem 384-Bit-Interface sein, der Rest der RTX40-Karten befindet sich noch in der Festlegungs-Phase (oder gar davor). Verwunderlich am aktuellen Spezifikations-Entwurf der GeForce RTX 4080 sind nach wie vor die "nur" 76 Shader-Cluster, womit diese Karte recht nahe an der GeForce RTX 4070 mit angeblich 60 Shader-Clustern liegt.

GeForce RTX 4080 23. Juni 2022 5. August 2022 23. August 2022
Quelle Kopite7kimi @ Twitter Kopite7kimi @ Twitter Kopite7kimi @ Twitter
Hardware PG139-SKU360
AD103-300
10240FP32
256bit (?18Gbps 16G GDDR6?)
420? Watt TBP
PG136/139-SKU360
AD103-300-A1
9728FP32
256bit 16G 21Gbps GDDR6X
total power ~420W
PG136/139-SKU360
AD103-300-A1
9728FP32
16GB 23Gbps GDDR6X
total card power 340W
TimeSpy Extreme >15'000 ~15'000 ?
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Mit dem heruntergesetzten Stromverbrauchs-Wert fehlt dann auch das Argument, die GeForce RTX 4080 könnte sich über eine besonders hohe Taktrate besser von der GeForce RTX 4070 absetzen. Damit bleibt es vorerst dabei, dass im aktuell gemeldeten RTX40-Portfolio GeForce RTX 4070 (60 SM) und GeForce RTX 4080 (76 SM) seltsam nahe beieinander stehen, während die GeForce RTX 4090 (128 SM) einen regelrechten Riesen-Abstand zur nächstkleineren Lösung aufbaut. Da nVidia bei der Ada-Lovelace-Generation sowohl die Größe des Level2-Caches als auch die Anzahl der Raster-Engines (GPC) zwischen den einzelnen Grafikchips sauber skaliert, gibt es auch keinen technischen Grund, an dieser Stelle etwas anderes als entsprechend kleine/große Performance-Differenzen zu vermuten. Entweder existiert hier ein noch verborgener Effekt (oder Grund) zur Erklärung – oder die Spezifikationen von GeForce RTX 4070 & 4080 verschieben sich noch einmal, was wie gesagt jederzeit passieren kann.

VideoCardz berichten über den Marktstart der Intel "Arc A380" Mainstream-Grafikkarte in den USA, welche dort bei Newegg für 140 Dollar angeboten wird. Das Angebot bezieht sich auf die ASRock Challenger ITX Karte, welche trotz leichter Werksübertaktung bei der Standard-TDP von 75 Watt bleibt, sprich (im Gegensatz zur oft getesteten Gunnir-Karte) nahezu die Referenz-Performance liefern dürfte. Der Preis ist ca. 10 Dollar niedriger als bei den günstigsten Angeboten zur Radeon RX 6400, was erst einmal in Ordnung geht, aber durchaus noch ausbaufähig ist. Denn trotz Abspeckungen an allen Ecken und Enden ist die Radeon RX 6400 nicht nur leicht schneller, sondern vor allem solider – im Gegensatz zur sehr schwankenden Performance der Intel-Karte. Die Lagerware zur Arc A380 bei Newegg ist inzwischen schon wieder weg, womit sich Intel allerdings kaum zu Kampfpreisen gezwungen sehen dürfte.

Radeon RX 6400 GeForce GTX 1650 GDDR5 Arc A380
Chipbasis AMD Navi 24 XL nVidia TU117-300 Intel ACM-G11
Fertigung 5,4 Mrd. Transistoren auf 107mm² Chipfläche unter der 6nm-Fertigung von TSMC 4,7 Mrd. Transistoren auf 200mm² Chipfläche unter der 12nm-Fertigung von TSMC 7,2 Mrd. Transistoren auf 157mm² Chipfläche unter der 6nm-Fertigung von TSMC
Hardware 1 Raster-Engine, 12 Shader-Cluster, 768 FP32-Einheiten, 16 MB "Infinity Cache", 64 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 FP32-Einheiten, 128 Bit GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 8 Shader-Cluster (Xe-Cores), 1024 FP32-Einheiten, 96 Bit GDDR6-Interface
Taktraten ?/2039/2321 MHz & 16 Gbps 1485/1665 MHz & 8 Gbps 2000/? MHz & 15,5 Gbps
Speicherausbau 4 GB GDDR6 4 GB GDDR5 6 GB GDDR6
off. Verbrauch 53W  (ASIC: ?) 75W 75W  (ASIC: ?)
Abspeckungen nur PCIe 4.0 x4, kein AV1 Decode, kein H.264/4K & H.265 Encode, max. 2 Displays kein AV1 Decode (keine Abspeckung, sondern bei allen Turing-Karten derart) nur PCIe 4.0 x8
FHD Perf.Index ~440% 450% ~400-430%
Listenpreis $159 $149 $139
Release OEMs: 19. Jan. 2022 – Retail: 20. Apr. 2022 23. April 2019 Juni 2022 (China)

Bei den gestrigen Ausführungen zu Intels "Meteor Lake" kam die Frage zu den (nominell) unterschiedlichen Sockeln von "AlderLake" und "Raptor Lake" auf: Einmal LGA1700, einmal LGA1800. Trotz unterschiedlichem Namen sollen beide Sockel allerdings elektrisch wie mechanisch zueinander kompatibel sein – wie diesen Juni offengelegt. Praktisch nutzen Raptor-Lake-Prozessoren schlicht ein paar mehr Pins, welche beim Sockel LGA1700 bereits vorhanden sind, jedoch seitens Alder-Lake-CPUs noch nicht benutzt werden. Wie üblich bei Intel, soll jedoch auch innerhalb dieser Generation alles gegeneinander austauschbar sein: 600er und 700er Mainboards sowie ADL- und RTL-Prozessoren, egal in welcher Kombination (nach BIOS-Update).

Generation Sockel Mainboard-Chipsätze
Sandy Bridge & Ivy Bridge 2./3. Core-Generation LGA1155 60er & 70er Chipsätze
Haswell & Broadwell 4./5. Core-Generation LGA1150 HSW: 80er Chipsätze  |  BDW: 90er Chipsätze
Skylake & Kaby Lake 6./7. Core-Generation LGA1151 v1 100er & 200er Chipsätze
Coffee Lake & Coffee Lake Refresh 8./9. Core-Generation LGA1151 v2 300er Chipsätze
Comet Lake & Rocket Lake 10./11. Core-Generation LGA1200 400er & 500er Chipsätze
Alder Lake & Raptor Lake 12./13. Core-Generation LGA1700 / LGA1800 600er & 700er Chipsätze
Meteor Lake & Arrow Lake 14./15. Core-Generation LGA1851 ?

Dass LGA1700 und LGA1800 letztlich zwar nicht dasselbe sind, aber dennoch zusammengehören, hatte sich schon mittels eines früheren Bildes der Sockelabdeckung angekündigt – welche zum einen einheitlich ausfällt und zum anderen auch entsprechend beschriftet ist. Generell hat Intel an dieser Stelle ein ziemlich verläßliches System etabliert, wonach ein Prozessoren-Sockel immer für zwei Core-Generationen samt zwei Serien an Mainboard-Chipsätzen gültig ist. Nur für die allererste Core-Generation galten andere Bedingungen, dort gab es seinerzeit unterschiedliche Sockel je nach Leistungsklasse. Das aktuelle System scheint Intel hingegen weiterführen zu wollen, denn Meteor Lake und dessen Nachfolger "Arrow Lake" werden sich dann wiederum den Sockel LGA1851 teilen.