YouTuber Moore's Law Is Dead will genaueres zum Release-Termin der GeForce RTX 50 Serie wissen – und hat dafür Aussagen eines augenscheinlichen nVidia-Mitarbeiters parat. Danach wäre die "Blackwell"-Generation im Gaming-Bereich durchaus schon im vierten Quartal 2024 technisch spruchreif, aber man strebt generell dennoch eine Vorstellung auf der CES 2025 an – mit einem Release dann wohl in den nachfolgenden Wochen, ähnlich wie beim kommenden GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh. Die Möglichkeit, dies noch vorzuverlegen, existiert aber wohl und hängt primär daran, wie gut sich die Ada-Lovelace-Generation im Jahr 2024 verkauft bzw. wie konkurrenzfähig AMDs RDNA4-Grafiklösungen ausfallen. Nebenbei bestätigt nVidia damit auch, dass RDNA4 früher als Blackwell im Markt sein wird – sogar beachtbar früher, da die hierzu genannte "Holiday Shopping Season" in den USA schon Ende November anfängt.

Blackwell is being prepared to be ready to launch in Q4 2024 if we want to. Whether or not we do depends on how Ada sales are doing, and how competitive we believed RDNA 4 will be during the holiday shopping season.
 
But no matter what, we are currently planning to make a big deal about RTX 5000 efficiency at CES 2025. So, either way we will be launching next-gen by the start of 2025.
 
As for performance, Blackwell's Rasterization uplift over Ada will not be as impressive as Ampere -> Ada. However, the RTX 4090 was cut down by more than 10%, so it's plausible we could make the 5090 "feel" like a similar uplift if we felt threatened.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 21. Dezember 2023

Sofern alles nach derzeitigem Wissensstand verläuft, dürfte RDNA4 für nVidia keine große Gefahr darstellen, da dieser AMD-Generation die öffentlichkeitswirksamen HighEnd-Beschleuniger fehlen. Ergo sollte es darauf hinauslaufen, dass nVidia seine nächste Chip-Generation im Gaming-Bereich tatsächlich erst Anfang 2025 herausbringt. Performance-mäßig soll zudem der Sprung bei der Raster-Performance auf Chip-Ebene nicht besonders beeindruckend sein – was somit auf etwas unterhalb +50% hinausläuft. Wieder etwas geglättet werden kann dies durch den Punkt, dass auf Grafikkarten-Ebene die GeForce RTX 4090 nicht ganz ausgefahren wurde, nVidia hier durchaus 10% (oder mehr) liegengelassen hat. Dies könnte nVidia dann dazu verwenden, um den 4090er Nachfolger etwas kräftiger aussehen zu lassen – was allerdings nicht gesetzt ist, die konkrete Karten-Gestaltung hängt von der Konkurrenz-Situation und dem Marktgeschehen ab. Um sich diese Möglichkeit zu erhalten, dürfte anzunehmenerweise auch keine GeForce RTX 4090 Ti/Super mehr erscheinen.

Im gleichen Video bringen Moore's Law Is Dead auch noch einmal den aktuellen Stand zu RDNA4 in Erinnerung: Sowohl Release-Termin als auch Performance-Level sind derzeit schwer genauer abzuschätzen, zu letzterem eigentlich existiert nur die grobe Zielrichtung "Midrange". Zwar existiert AMD-intern wohl die Vorstellung, man könnte das Performance-Level der Radeon RX 7900 XT schlagen und sich eventuell mit der GeForce RTX 4080 Super messen. Ob dies mit der doch arg zusammengestutzten Hardware möglich ist, darf jedoch in Frage gestellt werden. Auf Basis der Streichung von Navi 41/42 hat man vom Rest des RDNA4-Portfolios bislang eher nur ein Performance-Level wie bei der Radeon RX 7800 XT erwartet. Aber natürlich ist bei spät umgestalteten Chips auf Basis einer neuen Architektur immer noch alles möglich, somit auch eventuell ein Performance-Level Richtung Radeon RX 7900 XT.

A few minor updates on Desktop RDNA 4:
 
1) It is currently projected to beat the 7900 XT
2) We aren't sure if it can beat the 4080 SUPER
3) Targeting "midrange", so likely $400-$600
 
...and I am still not sure on the exact release date, nor if it'll get close to Ada in RT/Raster.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 21. Dezember 2023

Und nochmals im selben Video hat Moore's Law Is Dead die zuletzt aufgekommenen Bedenken angesprochen, Intels "Arrow Lake" könnte nicht konkurrenzfähig sein, sondern eventuell selbst an "Raptor Lake" scheitern (oder zumindest sich nicht beachtbar von Raptor Lake absetzen). Die Intel-Quellen von MLID sollen aber auch jüngst noch bestätigt haben, dass die früher schon genannten Performance-Ziele weiterhin gelten: Dort wurden mal 25% mehr Singlethread-Performance gegenüber Raptor Lake notiert, sowie ein gleicher oder höherer Performance-Sprung im Feld der "8-Thread-Performance". Die neuerliche Aussage geht in die gleiche Richtung, hierbei nennt der YouTuber "30% across the board" gegenüber Raptor Lake. Dies ist eine hohe Zielsetzung, welche insbesondere nach dem teilweisen Performance-Rückschritt bei "Meteor Lake" sowie dem (vorgeblichen) Verzicht auf HyperThreading bei Arrow Lake um so riskanter aussieht.

Despide not having HyperThreading, Arrow Lake should deliver at least around 30% performance increase across the board over Raptor Lake.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 21. Dezember 2023

Zu bedenken wäre hierbei auch, dass Arrow Lake letztlich die Meteor-Lake-Entwicklung fortschreibt – und somit erst einmal dessen Probleme erbt. Mittels einer neuen Fertigung (Intel 20A) könnte es natürlich besser werden bzw. einige dieser Probleme sich auch wieder erledigen. Allerdings ist Intel eigentlich nicht dafür bekannt, mit dem Erstlingswerk einer neuen Fertigung besonders große Performance-Offenbarungen hinzulegen. Zuletzt war es vielmehr regelmäßig so, dass Intel mindestens eine weitere Generation brauchte, um die Vorteile einer neuen Fertigung aktivieren zu können, vorher war oftmals das Vorgänger-Produkt in der "alten", aber ausgereiften Fertigung besser (wie derzeit teilweise bei Raptor Lake vs Meteor Lake zu sehen). Auch angesichts der eher wankelmütigen Historie von IPC- und Performance-Versprechen zu neuen Prozessoren-Generationen kann man diese "Bestätigung" zur Performance-Zielsetzung von Arrow Lake derzeit nur mit einiger Vorsicht einbuchen.

Twitterer Momomo weist auf einen Zugang im Portfolio der Ryzen 5000 Prozessoren hin: Der Ryzen 7 5700 (ohne jeden Suffix) stellt schlicht einen Ryzen 7 5700G mit allerdings deaktivierter Grafiklösung dar. Dies ergibt sich anhand der Menge des Level3-Caches (nur die Hälfte von Vermeer), aber natürlich gibt AMDs Produkt-Webseite die hier vorliegende "Cezanne"-Abstammung auch schon selber an. Gegenüber dem Ryzen 7 5700G ist zudem der Base-Takt um 100 MHz niedriger, allerdings immer noch um 300 MHz höher als beim Ryzen 7 5700X. Ob jene Modelle überhaupt einmal in direkte Konkurrenz treten, ist noch unsicher, die letzten diesbezüglichen Portfolio-Erweiterungen bei "Zen 3" gingen zumeist in den OEM-Bereich. Dabei ist AMD noch lange nicht am Ende mit der Erweiterung des Ryzen-5000-Portfolios: Ende Januar 2024 sollen gleich vier weitere Ryzen 5000 Modelle erscheinen – wobei auch hier die Frage nach der allgemeinen Marktverfügbarkeit offenbleiben muß.