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News des 28. September 2023

YouTuber RedGamingTech liefert einen Spezifikations-Zwischenstand zur kommenden RDNA4-Generation – bei welcher wie bekannt die beiden Spitzen-Chips gemäß mehreren Quellen gestrichen worden sein sollen. In Folge dessen scheint AMD das Projekt neu ausgerichtet zu haben, so dass nicht die bislang verbliebenen Chips Navi 43 & 44 erhalten werden, sondern es nunmehr Navi 44 & 48 sein sollen. Hierfür rückt der YouTuber mit zwei verschiedenen Konfigurations-Varianten an, welche sich bei Breite des Speicherinterface und Menge des Infinity Caches unterscheiden (nicht aber bei der Anzahl der Shader-Cluster). Die zwei vorhandenen Varianten zeigen nebenbei auch darauf hin, dass diese Information noch nicht wirklich sicher ist, eventuell selbst AMD-intern noch gar nichts final entschieden wurde.

RDNA 4 Possible Config 1:
    N48: 32 WGP, 48MB Infinity Cache, 192-bit GDDR7, PCIe Gen 5 x16
    N44: 20 WGP, 32MB Infinity Cache, 128-bit GDDR7, PCIe Gen 5 x8
RDNA 4 Possible Config 2:
    N48: 32 WGP, 32MB Infinity Cache, 128-bit GDDR7, PCIe Gen 5 x8
    N44: 20 WGP, 24MB Infinity Cache, 96-bit GDDR7, PCIe Gen 5 x8

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 27. September 2023

Zugleich läßt die Namensänderung von "Navi 43" zu "Navi 48" den Schluß zu, dass man hier wohl noch in der Design-Phase steckt und damit noch kein Tape-Out stattgefunden haben kann. Dies sollte aber natürlich in absehbarer Zeit passieren, damit der ursprünglich angepeilte Releasetermin im Jahr 2024 noch gehalten werden kann. Gerade für eine derart abgespeckte Grafikkarten-Generation wäre es enorm wichtig, deutlich vor nVidias nächster Generation (Blackwell aka GeForce RTX 50 Serie im ersten Halbjahr 2025) herauszukommen. Die Namensänderung führt daneben auch zu einer beachtbar kleineren Hardware: Denn ursprünglich hätte Navi 43 eventuell noch im Chiplet-Design mit schlicht nur einem GCD antreten sollen, sprich man hätte den einheitlich Navi41/42/43-GCD mit 48 Shader-Clustern verwendet.

Nun scheint AMD dies (angeblich) auf nur noch 32 Shader-Cluster (dann wohl in monolithischer Bauform) abzuspecken und drückt die RDNA4-Generation damit noch tiefer in die Mainstream-Ecke. Denkbarerweise kann man die zu Navi 33 und Navi 23 identische Anzahl an Shader-Clustern über internen Verbesserungen sowie Taktraten-Steigerungen wieder auffangen und somit dennoch eine ordentliche Mehrperformance bieten. Aber dies dürfte (ohne mehr Shader-Cluster) gerade einmal dem üblichen Generation-Sprung entsprechen, sprich unter dem Blickwinkel des Jahres 2025 bleibt dies alles im (klaren) Mainstream-Feld. AMD kann unter den hiermit aufgezeigten Hardware-Daten eine Radeon RX 8600 Serie sowie entsprechende Mobile-Beschleuniger des Mainstream-Feldes auflegen, aber zu mehr langt es wirklich nicht.

Nun scheint AMD dies (angeblich) auf immerhin 64 Shader-Cluster (= 32 WGP) bei "Navi 48" aufzustocken, womit selbiger Grafikchip eine mittlere Position gegenüber den vormals geplanten Navi 42 (96 CU) sowie Navi 43 (48 CU) einnimmt. Über interne Verbesserungen sowie Taktraten-Steigerungen könnte es hiermit trotz des mageren Speicherinterfaces eventuell sogar eine gleichwertige Performance gegenüber einer Radeon RX 7800 XT mit 60 Shader-Clustern der RDNA3-Architektur geben. Klar ist aber auch, dass man damit unter dem Blickwinkel des Jahres 2025 sicherlich nur noch das untere Midrange-Segment anpeilen kann. AMD könnte hiermit sicherlich bis zu einer Radeon RX 8700 Serie gehen, mehr dann aber auch nicht. Dass AMD hier dasselbe gelingt wie seinerzeit bei der Radeon RX 5000 Serie, wo sich die Spitzen-Modelle (Radeon RX 5700 Serie) wenigstens mit dem vorherigen HighEnd-Modell von AMD (Radeon VII) anlegen konnten, dürfte hier nicht erneut passieren. Die Leistungsspitze wird auch mit dieser Hardware-Gestaltung freigelassen werden.

Insofern ist die spannendere Frage eher diese, wie AMD die sich hiermit auftuende große Angebotslücke füllen oder überbrücken will – welche sich spätestens mit dem Blackwell-Release sehr deutlich zeigen wird. Denkbar sind hierzu folgende Möglichkeiten: Entweder ein Radeon RX 7000 Refresh unter Ausnutzung der mit der Zeit besser werdenden 5nm-Fertigung oder auch einer 4nm-Neuauflage der bekannten RDNA3-Chips. Damit kann man unter den Bedingungen des Jahres 2025 jedoch maximal bis ins obere Midrange-Segment gehen, mit dementsprechend niedrigen Preislagen. Oder aber ein vergleichsweises schnelles Nachfolgen der RDNA5-Generation, welche nVidia dann wieder in allen Segmenten angreifen würde. Dies wird durch den späteren Blackwell-Start möglich, überläßt Blackwell aber dennoch weite Teile des Jahres 2025 und bedingt von AMD auf jeden Fall große Termintreue, damit dieser Zeitraum ohne Konkurrenz-Angebot nicht zu lange wird. Die genauso vorhandene Möglichkeit, schlicht (noch) größere RDNA4-Chips monolithisch aufzulegen, will AMD offenbar jedoch nicht nutzen.

Vor Monatsfrist gab es aus Fernost mal die Meldung eines kommenden "EOL" bei der Radeon RX 6650 XT. Bislang ist hierzu allerdings zumindest im mitteleuropäischen Einzelhandel nicht viel passiert, die genannte RDNA2-Karte ist nach wie vor vernünftig und gegenüber dem letzten Grafikkarten-Marktüberblick mit unveränderter Preislage erhältlich. Auch bei den umherliegenden AMD-Karten hat sich preislich nur minimal etwas bewegt, nach wie vor liegt die Radeon RX 6650 XT preislich in der Mitte zwischen Radeon RX 6600 und 7600, mit gewisser Tendenz zu letzterer Karte. Natürlich wird die Radeon RX 6650 XT eigentlich nicht mehr benötigt, da Performance-mäßig zu ähnlich zur Radeon RX 7600 mit allerdings zurückhängender Technologie und höherem Stromverbrauch. Aber in diesem Preissegment zählen halt auch 10-15% Preisunterschied, gerade wenn die Radeon RX 7600 für ihre Performance-Klasse preislich einfach zu hoch angesetzt aussieht (nahezu 300 Euro für ein Mainstream-Modell).

Sicherlich müssen AMD und die Grafikkarten-Hersteller natürlich auch zuerst schauen, die noch auf Lager sowie in der Fertigungs-Pipeline befindlichen Radeon RX 6650 XT Karten zuerst abzusetzen, vorher kann AMD beispielsweise bei der Radeon RX 7600 keine Preisoffensive starten. Insofern wäre es also doch zu begrüßen, wenn die Radeon RX 6650 XT sich alsbald zum EOL-Status begibt, denn dann könnte die Radeon RX 7600 potentiell im Preis sinken. Dennoch irgendwie übrig gebliebene Navi-23-Chips kann AMD schließlich auch weiterhin zur Radeon RX 6600 non-XT verarbeiten, welche als preisgünstigstes Angebot (abgesehen von den wenig beachtenswerten Navi-24-Modellen) auch weiterhin im Portfolio benötigt wird. Deren Ablösung dürfte erst dann anstehen, wenn AMD Salvage-Varianten zum Navi-33-Chip auflegt (Radeon RX 7500 Serie).

AMD RDNA2 Preislage AMD RDNA3
  270-300
Euro
Radeon RX 7600 8GB
AMD Navi 33, 6nm RDNA3, DX12 FL12_2, 4096 FP32 @ 128 Bit, 1720/2250/2625 MHz & 18 Gbps, 8 GB GDDR6, Realverbrauch: 160W, Performance: FHD 1330%, 4K: 175%
Produkt- & Preissuche: Caseking Geizhals Amazon Mindfactory Alternate
Radeon RX 6650 XT 8GB
AMD Navi 23, 7nm RDNA2, DX12 FL12_2, 2048 FP32 @ 128 Bit, 2055/2410/2635 MHz & 17,5 Gbps, 8 GB GDDR6, Realverbrauch: 177W, Performance: FHD 1270%, 4K: 167%
Produkt- & Preissuche: Caseking Geizhals Amazon Mindfactory Alternate
240-270
Euro
Radeon RX 6600 8GB
AMD Navi 23, 7nm RDNA2, DX12 FL12_2, 1792 FP32 @ 128 Bit, 1626/2044/2491 MHz & 14 Gbps, 8 GB GDDR6, Realverbrauch: 131W, Performance: FHD 1050%, 4K: 134%
Produkt- & Preissuche: Caseking Geizhals Amazon Mindfactory Alternate
200-230
Euro