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News des 11. Juni 2024

Tom's Hardware haben mit AMD im Rahmen der Computex über die Performance der kommenden Zen-5-Prozessoren gesprochen, speziell bezogen auf die Spiele-Performance von Zen 5 im Vergleich zu den X3D-Modellen von Zen 4. Hierzu traf der AMD-Mitarbeiter die bemerkenswerte Aussage, wonach bei der Spiele-Performance Zen 4 X3D weiterhin (leicht) vor Zen 5 bleiben wird – natürlich nur bezogen auf die normalen Zen-5-Modelle ohne 3D V-Cache. Da Ryzen 7000X3D auf die normalen Ryzen-7000-Modelle ca. 16-18% oben drauf legt (den unglücklichen Fall des Ryzen 9 7900X3D ignorierend), bedeutet dies wohl, dass der Performance-Zuwachs von Ryzen 9000 im Spielefeld leicht unterhalb dieser Maßgabe herauskommt. Dies wäre gemäß AMDs IPC-Angabe zu Zen 5 allerdings sehr wohl passend, grob dürfte Ryzen 9000 somit die Spiele-Performance von Intels Raptor-Lake-Refresh erreichen.

It's faster than the competition in our tests. X3D is still the king of the hill, but by a much smaller margin than typically between X3D and non-X3D. So a 7800X3D would be faster than 9700X, but maybe not by as much as you would expect.
Quelle:  AMDs Donny Woligroski gegenüber Tom's Hardware, veröffentlicht am 11. Juni 2024

Dies wäre kein überragendes Ergebnis, aber durchaus vernünftig – immerhin wird AMD dieses Ergebnis wieder mit der besseren Verbraucheffizienz erreichen. Bei Intel bleibt zudem abzuwarten, ob durch die Episode mit den "Intel Default Settings" nicht doch auch im Spiele-Feld der eine oder andere Performance-Prozentpunkt verlorengeht. Der eigentliche Prüfstein hierfür wird sowieso Intels "Arrow Lake" zum Jahresende werden – welches aufgrund der von "Lunar Lake" mitnehmbaren Architektur-Gewinne sowie allerdings auch dem Verzicht auf HyperThreading derzeit eine absolte Wundertüte darstellt. Spieler dürften so oder so auf Zen 5 X3D warten, welches wie bekannt bereits recht früh im September 2024 antreten soll. Bringt Zen 5 X3D einen ähnlichen Performance-Aufschlag mit wie von Zen 4 zu Zen 4 X3D, wird es für Intel um so schwerer, dies wiederum zu erreichen (wie mit dem Raptor-Lake-Refresh allerdings nahezu gelungen).

Die Twitterer Harukaze5719 und Everest weisen auf Verladelisten hin, wonach Grafikboards mit AMDs Navi 48 Chip bereits zwischen verschiedenen AMD-Standorten hin- und hergesandt wurden (die anderen Boardnummern könnten auch "Navi 44" sein, dies ist derzeit unsicher). Augenscheinlich befinden sich diese Grafikkarten nunmehr in der Phase der Validierung und Produktvorbereitung, welche erst nach dem erfolgreichen Tape-Out bzw. dem Zurücksenden erster funktionierender Chip-Exemplare durch den Chipfertiger beginnen kann. Da dieser Vorgang bereits im April passierte, muß der Tape-Out von Navi 48 somit einigermaßen vorher erfolgt sein – was rein theoretisch weiterhin die Chance für einen Jahresend-Launch dieses RDNA4-Grafikchips offenläßt. Natürlich könnte AMD auch bei einem zu knappen Verlauf oder einfach einer länger als geplant laufenden Validierungs-Phase auf einen Dezember-Start verzichten und dann lieber die CES Anfang 2025 als immer gern benutzte Ankündigungs-Show mitnehmen.

HPC Wire berichten über eine Studie seitens 'TechInsights', wonach nVidia letztes Jahr immerhin 3,76 Millionen an HPC/KI-Grafikchips abgesetzt hat, eine glatte Million mehr als im Jahr 2022 und somit ein Mengenwachstum von +42% über ein Jahr hinweg. Dabei erreichte nVidia einen Stückzahlen-Marktanteil in diesem Segment von satten 98%, der gesamte Markt an HPC/AI-Chips liegt somit bei 3,85 Millionen Stück im Jahr 2023. Der größere Teil des Wachstums kam allerdings über steigende Preise, denn nach einem nVidia-Umsatz mit HPC/AI-Chips von 10,9 Mrd. Dollar im Jahr 2022 schoß dieses Geschäft im Jahr 2023 für nVidia auf gleich 36,2 Mrd. Dollar hinauf. Für dieses Jahr dürfte es ähnlich weitergehen, wobei nunmehr auch AMD & Intel (etwas) stärker mitspielen werden, sich an der Marktdominanz von nVidia aber natürlich nichts ändern dürfte.

HPC/AI GPUs 2023 AMD Intel nVidia gesamt
Absatz 0,05 Mio. Stück 0,04 Mio. Stück 3,76 Mio. Stück  (2022: 2,64M) 3,85 Mio. Stück  (2022: 2,67M)
Absatz-Marktanteile ~1% ~1% 98%  (2022: 98%) -
Umsatz ? ? 36,2 Mrd. $  (2022: 10,9 Mrd. $) ~37 Mrd. $
Umsatz-Marktanteile ~1% ~1% 98% -
Quelle: TechInsights via HPC Wire

Der Markt an Consumer-Grafikchips dümpelt hingegen seit vielen Jahren vor sich hin, wird tendentiell eher über die Zeit schwächer. Exakten Zahlen zur Absatzmenge aller diskreten Grafikchips sind äußerst selten, allerdings gibt es hier die goldene Regel eines groben 1:1-Verhältnisses von Desktop- und Mobile-Absätzen. Es werden zwar deutlich mehr Notebooks verkauft als Desktop-PCs (Verhältnis 2:1 bis 3:1 zugunsten der Notebooks), aber die Verbreitung von dGPUs ist im Desktop viel ausgeprägter als im Mobile-Feld. Und somit kann man grob annehmen, dass 25,4 Mio. abgesetzten Desktop-dGPUs von nVidia im Jahr 2023 grob die gleiche Menge an Mobile-dGPUs gegenübersteht und nVidia somit im Jahr 2023 grob 50 Mio. Consumer-GPUs verkauft hat. Dies läßt sich dann auch in einen Bedarf an Wafer-Fläche umrechnen – was aufgrund vieler Unbekannter keine exakte Rechnung darstellen kann, aber zumindest die grobe Richtung vorgibt.

Absatz 2023 Die-Size Wafer-Menge
nVidia HPC/AI-Chips 3,76 Mio. ~820mm² (5/7nm) ca. 75'000  (±20%)
nVidia Consumer-Chips ~50 Mio. ~150-630mm² (5/8nm) ca. 320'000  (±20%)
Wafer-Mengen kalkuliert mit (effektiven) 90% Yield bei allen Chips

Und laut jener lag nVidias Wafer-Bedarf von HPC/AI-Chips bei gerade einmal 19% vom gesamten Wafer-Bedarf (für GPUs), während die HPC/AI-Chips nur 7% der Absatzmenge stellten, allerdings laut nVidias Geschäftsberichten auf grobe 80% vom gesamten GPU-Umsatzes kamen (alles bezogen auf das komplette Jahr 2023). Das Geschäft mit HPC/AI-Beschleunigern ist für nVidia somit nicht nur sehr lukrativ, sondern auch sehr effektiv, gemessen am dafür aufgewendeten vergleichsweise kleinen Wafer-Einsatz. Und natürlich liegt hier nochmals die Bestätigung dafür drin, dass das HPC/AI-Geschäft mitnichten das Consumer-Geschäft automatisch verdrängt oder/und sich beide Geschäfsfelder um Wafer-Zuteilungen streiten müssten. Wafer sind inzwischen genügend vorhanden, TSMC legte bereits im Jahr 2022 mehr als 150'000 5nm-Wafer (inkl. Derivate) pro Monat auf.

AMD hat ein neues Spielebundle aufgelegt, welches den Absatz von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT mit der Beigabe von 2 Spiele-Titeln aus einer Auswahl von insgesamt 4 Spiele-Titeln ankurbeln soll. Hierbei stehen mit "Avatar: Frontiers of Pandora", "Company of Heroes 3", "Lies of P" und "Starfield" durchaus attraktive Spiele auf der Auswahl-Liste, das neue Spielebundle ist gegenüber dem letzten AMD-Spielebundle weitaus gehaltvoller, dafür allerdings bei der Liste der teilnehmenden Hardware auch viel mehr eingeschränkt. Augenscheinlich gefallen AMD die letzten Absatzzahlen der beiden Navi-32-Grafikkarten weniger: Insbesondere die Radeon RX 7800 XT ist nunmehr ein wenig wieder auf dem Boden der Realität gelandet, nachdem jene bei der Mindfactory zwischen letztem Herbst und diesem Frühjahr eine Serie von 20-25 Wochen auf der Top-Verkaufsposition eingenommen hatte, dies zumeist auch noch mit deutlichem Verkaufszahlen-Abstand vor allen anderen Grafikkarten (teilweiser Beleg: Verkaufs-Statistik vom letzten Herbst).

AMD Q2/2024 Spiele-Bundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Radeon RX 7700 XT & 7800 XT 11. Juni bis 20. Juli 2024 2 von 4 Spiele-Titeln: "Avatar: Frontiers of Pandora", "Company of Heroes 3", "Lies of P" & "Starfield"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.