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News des 10. Juni 2024

Club386 will auf der Computex erfahren haben, dass AMDs nächste X3D-Prozessoren schon im September antreten sollen – und somit vergleichsweise zeitnah zum regulären Zen5-Launch, welchen AMD für den Juli (zu einem noch genauer zu spezifizierendem Termin) angesetzt hat. Ein gewisses Maß mehr an Zeit für die X3D-Prozessoren scheint generell notwendig zu sein, das extra Silizium mit dem 3D V-Cache in Verbindung mit dem Zen5-Prozessor benötigt seine eigene Validierung. Durch diese dennoch vergleichsweise frühe Terminlage würde "Ryzen 9000 X3D" somit sogar noch (leicht) vor Intels nächster Desktop-Generation in Form von "Arrow Lake" herauskommen. Für AMD könnte dies bei vermutlich wieder knappen Vergleichen zur Spiele-Performance durchaus von Vorteil sein, wenn Intel mit seinem späteren Release nichts mehr entscheidendes verbessern kann. Dies funktioniert natürlich nur, wenn AMD seinen Preis- und Effizienz-Vorteil der aktuellen X3D-Prozessoren auch in der kommenden Prozessoren-Generation wieder bieten kann.

Architektur-Vorstellung Produkt-Vorstellung Marktstart
AMD Strix Point Computex Computex Juli 2024
AMD Strix Halo ? ? Richtung Jahreswechsel 2024/25
AMD Granite Ridge Computex Computex Juli 2024
AMD Granite Ridge X3D ? ? angeblich September 2024
Intel Lunar Lake Computex ? Herbst 2024
Intel Arrow Lake ? ? wahrscheinlich Q4/2024

Wie Neowin auf Basis der offiziellen Produkt-Webseiten von AMD festgestellt haben, gibt es in der Tat keinen Windows-10-Support mehr für "Strix Point" – ganz so, wie es die Gerüchteküche bereits vorab gemeldet hatte. Der Support an Sicherheits-Updates für Windows 10 läuft noch bis zum Oktober 2025, danach wird sich wieder ein ESU-Programm anschließen. Für Ryzen 9000 geben AMDs Produktseiten jenen Windows-10-Support jedoch weiterhin an – Zen 5 ist also nicht komplett ausgeschlossen, sondern allein "Strix Point" (und wohl alle nachfolgenden AMD-APUs, insofern auf neuer Technik basierend). Der Hintergrund dieses Unterschieds dürfte wohl darin liegen, dass Strix Point ein primäres OEM-Produkt ist, was fast nur an Hersteller von Notebooks und Komplett-PCs abgesetzt wird. Jene verkaufen ihre PCs nur noch mit Windows 11, womit Strix Point mit Windows 10 keinen beachtbar großen Berührungspunkt mehr haben sollte. Dies ist bei Ryzen 9000 auf dem Desktop anders, jene Prozessoren können auch jederzeit auf bestehende oder gar (vom Nutzer selbst) neu aufgebaute Windows-10-Systeme kommen.

Dennoch ist es überraschend früh, wie AMD hier den Treiber-Support für ein noch nicht einmal abgekündigtes Betriebssystem aufgibt, welches zudem eine enorme Marktverbreitung hat und gleichfalls zusätzlich drei Jahre lang ESU-Updates durch Microsoft erhalten wird. Normalerweise sollten die Hardware-Hersteller ihren Treiber-Support länger durchhalten als Microsoft – und nicht gerade umgekehrterweise bereits früher den Support streichen als Microsoft selber. Man kann nur hoffen, dass dies vielleicht auch einen technischen Hintergrund hat und AMD hier nicht auf der Schiene ist, den Treiber-Support für Windows 10 auch in anderen Bereichen schnellstmöglich zu kippen. AMD sollte hierbei bedenken, welche Nutzermasse Windows 10 hat (weit mehr als Windows 7 bei dessen Support-Ende), wieviel Widerwillen Windows 11 entgegenschlägt – und dass in der Frage des verordneten Support-Endes von Windows 10 sowieso noch nicht alle Messen gelesen sind. Angesichts der im nächsten Jahr zu erwartenden Berge an Elektroschrott durch die hohen Systemanforderungen von Windows 11 könnte vielleicht sogar noch die Politik einschreiten – und sich somit die Bedingungen noch einmal grundsätzlich ändern. Sich wie AMD vorab (und ohne Not) bereits festgelegt zu haben, ist so gesehen eine riskante Entscheidung.

Auch wenn Microsofts Copilot+ den Startschuß für den KI-PC gegeben hat, haben die anderen Hersteller genauso in diese Richtung hin entwickelt und folgen Microsoft nunmehr direkt nach: Apple wird ähnliche Funktionalitäten in Form von "Apple Intelligence" in seine Betriebssysteme einbringen, Google arbeitet an selbigem für seine Chromebooks und inzwischen gibt es sogar schon eine OpenSource-Software namens "Openrecall" mit dem grundsätzlichen Funktionsumfang von "Recall". Hauptthema ist immer eine "Recall"-artige Funktionalität, wo der PC also die Benutzer-Aktivitäten auswertet, um darauf hin auf eventuelle Suchanfragen aussagefähig zu sein. Hauptproblem ist natürlich der Datenschutz, wobei sich die Hersteller an dieser Stelle zu gern über den Punkt "wird alles lokal gespeichert" herauszuretten versuchen. Wie Microsoft bereits erfahren musste, ist dies jedoch wenig zielführend bei der Beschwichtigung der Anwender, denn auch mit einer lokalen Kopie aller Recall-Daten läßt sich viel Unsinn anstellen.

Der Punkt ist hier halt weniger, ob man dem Software-Anbieter vertrauen sollte (muß man sowieso), sondern ob man der Sicherheit des eigenen PCs soweit vertraut, dass man sich die Freischaltung einer allumfassenden Nutzerdaten-Sammelsoftware leisten kann – an deren aufgezeichneten Daten natürlich jede Malware höchst interessiert ist. Wie Apple, Google und der freie Anbieter dies besser lösen wollen, ist noch weitgehend im unklaren. Openrecall bietet zumindest den Punkt einer "Whitelist" an, sprich es werden nur Snapshots in vorher explizit freigegebenen Programmen aufgenommen. Unklar ist genauso noch, wie hoch hierzu der tatsächlich Bedarf ist: Eine solch mächtige Software sollte eigentlich nie von Otto Normalsurfer aktiviert werden, sondern kann wenn dann nur von erfahrenen PC-Nutzern richtig konfiguriert und sorgsam genutzt werden. Genau von diesen erfahrenen PC-Nutzern weht Microsoft allerdings schon ein starker Gegenwind ob Copilot+ & Recall entgegen. Wer hier als Kunde seitens der Hersteller benötigt wird, sind somit weniger die "Digital Natives" – sondern eher die "Digital Naives".

Laut der PC Games Hardware kann Microsoft seine bisherigen Zeitpläne zu Copilot+ sowieso nicht einhalten, da sich das zugrundeliegende Windows-Majorupdate "24H2" verspäten wird. Neben der zusätzlichen Arbeit mit den kürzlichen Änderungen an der Recall-Funktionalität gibt es nun wohl auch noch grundsätzliche technische Probleme, welche Microsoft wohlweislich nicht auf Consumer-PCs ausgerollt sehen will. Dies bedeutet auch, dass der Marktstart von KI-PCs seitens Qualcomm am 18. Juni bezüglich Copilot+ ein "Trockenstart" sein wird, erst nach dem Einspielen des nunmehr verzögerten 24H2-Updates kann diese Funktionalität aktiviert werden. Dafür, dass es sich hierbei um eine neue Computer-Ära handeln soll, ist deren Start doch von reichlich Unwägbarkeiten, schnellen Änderungen und Termin-Verzögerungen trotz langer Vorlaufphase gekennzeichnet.

Spieleentwickler 'Game Sience' hat auf Steam die vollständigen PC-Systemanforderungen für "Black Myth: Wukong" bekanntgegeben. Das Action-RPG auf Basis der Unreal Engine 5 wird am 20. August in den Handel gehen und kommt in Varianten mit normalem Raster-Rendering sowie Pathtracing als bessere RayTracing-Form daher. Denkbarerweise deswegen werden die RayTracing-Systemanforderungen auch nur für nVidia-Hardware kundgetan – wobei es dennoch als möglich erscheint, dass einzelne Modelle von AMD & Intel die im RayTracing-Minimum angegebene GeForce RTX 3060 selbst in dieser Disziplin erreichen können. Bis auf die sehr weit nach oben reichenden RayTracing-Anforderungen (GeForce RTX 4080 Super unter 4K bei noch nicht einmal ganz maximierter Bildqualität) ist der Rest der Systemanforderungen eigentlich auf gangbarem Niveau. Zu beachten wäre, dass die Anforderungen allerdings durchgehend unter der Nutzung von DLSS/FSR/XeSS in unbekannter Höhe festgelegt wurden, sprich ein Spiel ohne Upscaler-Nutzung beachtbar dickere Grafik-Hardware benötigen sollte.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Black Myth: Wukong"
Minimum Empfehlung Ultra RT: Minimum RT: Empfehlung RT: Ultra
gedacht für FullHD @ "Medium" FullHD @ "High" 4K @ "Very High" FullHD @ "Medium" + RayTracing "Low" FullHD @ "Medium" + RayTracing "Medium" 4K @ "High" + RayTracing "Very High"
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 11/12, 130 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i5-8400 oder Ryzen 5 1600 Core i7-9700 oder Ryzen 5 5500 Core i7-9700 oder Ryzen 5 5500 Core i5-9400 oder Ryzen 5 1600 Core i7-9700 oder Ryzen 5 5500 Core i7-9700 oder Ryzen 5 5500
Speicher 16 GB RAM + 6 GB VRAM 16 GB RAM + 6 GB VRAM 32 GB RAM + 12 GB VRAM 16 GB RAM + 8 GB VRAM 16 GB RAM + 8 GB VRAM 32 GB RAM + 16 GB VRAM
Grafik GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 GeForce RTX 2060 6GB oder Radeon RX 5700 XT oder Arc A750 GeForce RTX 4070 oder Radeon RX 7800 XT GeForce RTX 3060 GeForce RTX 4060 GeForce RTX 4080 Super
Anmerkung alle Hardware-Angaben gelten für die Nutzung von DLSS/FSR/XeSS, ohne genauere Angabe zum benutzten Setting