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News der Weihnachtsfeiertage 2022

Grafikkarten-Hersteller MSI führt nun auch eine explizite GA107-basierte GeForce RTX 3050 – zu erkennen an der abgesenkten TDP von nur 115 Watt, gegenüber den 130W der regulären GeForce RTX 3050. Jene Karte wurde in diesem Februar mal auf Basis einer starken Abspeckung des GA106-Chips vorgestellt, obwohl die gebotenene Hardware-Ausstattung eher für den GA107-Chip gesprochen hätte. Jener wurde allerdings seitens nVidia primär ins Mobile-Segment geschickt und somit war es für nVidia wohl besser, im Desktop lieber den GA106-Chip zu verbauen. Nun scheinen genügend GA107-Chips übrig zu sein, um auch die GeForce RTX 3050 des Desktop-Segments damit zu bestücken. Diesen Einsatz hatte nVidia wohlweislich vorbereitet, so wurde die Karte seinerzeit auf nur 8 Lanes PCIe 4.0 beschnitten (was dem Niveau des GA107-Chips entspricht), obwohl der bisher benutzte GA106-Chip die vollen 16 Lanes bieten könnte.

GeForce RTX 3050 (GA107) GeForce RTX 3050 (GA106) GeForce RTX 3060 8GB GeForce RTX 3060 12GB
Chip-Basis nVidia GA107-? nVidia GA106-150 nVidia GA106-? nVidia GA106-300
Hardware 2 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 2560 FP32, 32 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32, 48 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32, 48 ROPs, 2.25 MB L2, 192 Bit GDDR6-Interface
Taktraten 1552/1777 MHz & 14 Gbps 1320/1777 MHz & 15 Gbps 1320/1777 MHz & 15 Gbps
Rohleistungen 9,1 TFlops & 224 GB/sec 12,7 TFlops & 240 GB/sec 12,7 TFlops & 360 GB/sec
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6
offizieller Verbrauch 115W 130W 170W 170W
FullHD / 4K Perf.Index vermutlich wie GA106-Version 820%  /  ~114% ~960%  /  ~135-140% 1130%  /  165%
Listen/Straßenpreis $249 $249  /  300-350€   ?    /  340-400€ $329  /  370-430€
Release Dezember 2022 27. Januar 2022 Oktober 2022 25. Februar 2021

Die etwas geringere TDP zeigt auch an, dass der GA107-Chip dieselbe Aufgabe wohl etwas energieeffizienter erledigen kann. Gleichzeitig dürfte jene auch ein Ausdruck dessen sein, das mit der neuen GeForce RTX 3050 auf GA107-Chip aller Vermutung nach exakt die gleiche Performance wie bei der bisher GA106-basierten Version erreicht wird. Hardware-Daten und nominelle Taktraten sind schon einmal identisch, aber bei den heutigen sich am Power-Limit regulierenden Grafikkarten spielen diese nominellen Vorgaben natürlich keine große Rolle mehr. Augenscheinlich war es regelrecht notwendig, die GA107-basierte GeForce RTX 3050 auf 15 Watt weniger Stromverbrauch herunterzuregeln, um den Performance-Punkt der bisherigen GA106-basuerten GeForce RTX 3050 möglichst genau zu treffen. Damit dürften GA107-basierte GeForce RTX 3050 Modelle womöglich größere Übertaktungs-Reserven bieten als die bisherigen Karten – wobei die neuen Modelle bislang im Handel noch eher schwer zu finden sind.

VideoCardz berichten über erste in Serbien schon im stationären Handel physikalisch vorhandene GeForce RTX 4070 Ti Hersteller-Modelle. Deren Preislage von umgerechnet ~1300 Euro erscheint wenig attraktiv, allerdings sollen hier wohl größere Steuerlasten drauf liegen bzw. sind die Hardware-Preise in Serbien allgemein höher als anderswo. Die Karte wird für einen Listenpreis von 899 Dollar erwartet, was genauso wenig attraktiv ist, da dies in Euroland auch wieder in vierstelligen Preislagen resultieren dürfte. Die aktuell im stationären Handel gezeigten Karten deuten aber vor allem darauf hin, dass der bislang kolportierte Termin vom 5. Januar 2023 tatsächlich ein Launch/Marktstart-Termin sein dürfte – auch wenn dies mit dem Start der CES 2023 zusammentrifft und daher eine eher ungewöhnliche Terminlage darstellt. Denkbarerweise ist dies sogar Absicht seitens nVidia, denn somit kann sich die mediale Öffentlichkeit nicht vollständig auf diese erneute Hochpreis-Karte von nVidia konzentrieren.

Das im Zuge der kürzlich genannten RDNA4-Daten schon besprochene Video von Red Gaming Tech @ YouTube enthält auch einen Abschnitt zu Intels nächsten Grafikkarten der Intel "Battlemage"-Generation, welche für irgendwann im Jahr 2023 zu erwarten ist. All zu viel gibt es dort nicht zu berichten und vermutlich ist bereits die Grundannahme falsch: Nur weil Intel derzeit auf 225-Watt-Grafikkarten als "normal" und damit wünschenswert herumreitet, muß sich die nächste Intel-Generation überhaupt nicht daran halten. Das aktuelle Intel-Statement ist schließlich eben auch Werbung für die aktuellen Intel-Grafikprodukte – und wenn diese nur bis 225W TDP gehen, ist man immer eifriger Öko-Anhänger. Ob sich dies mit der nächsten Intel-Generation halten läßt, bleibt streng abzuwarten, denn natürlich fährt auch Intels Grafik-Sparte gegenüber den eigenen Chefs besser, wenn man intern eine Roadmap hat, welche auch einen Angriff auf die Leistungsspitze beinhaltet.

Genauso gab es in der Vergangenheit aus der Gerüchteküche Anzeichen für diesen Punkt: So wurde vor Jahresfrist die höchste Battlemage-Ausführung als mit 10'240 oder alternativ 20'480 FP32-Einheiten beschrieben, in diesem März gab es zudem das Gerücht über einen stark vergrößerten Cache bei Battlemage. Gänzlich sicher sind beide Angaben nicht, vor allem aber könnte Battlemage durch sein vermutliches Chiplet-Prinzip eine sehr wandelbare Angelegenheit sein. Damit ist dann auch nicht sicher, ob die größten vielleicht mal geplanten Versionen wirklich realisiert werden. Dazu muß vor allem die Grundversion überzeugen, sowohl bei der Performance, bei der Energieeffizienz als auch der Wirtschaftlichkeit für Intel. Trifft dies ein, sind auch die größeren Battlemage-Versionen wieder im Spiel. So oder so ist es eine seltsame Situation, wenn man ausgerechnet auf Intel hoffen muß, damit im Grafikkarten-Bereich mal endlich wieder ein echter (Preis)-Wettbewerb in Schwung kommt.