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News des 2. März 2022

Twitterer 'Harukaze5719' zeigt zwei Slides – #1 & #2 aus einem YouTube-Video über Intels Arc A-Serie Grafikkarten – welches wohl von Intel supportet sein soll, womit die Informationen nicht ganz aus der Luft gegriffen sein dürften. Allerdings könnte dafür dann auch wieder das Hersteller-Marketing verzerrend wirken – wie wenn die "Arc A380" Grafikkarte sehr optimistisch ins Mainstream-Segment in die Nähe von GeForce RTX 3060 und Radeon RX 6600 XT geschoben wird. Dies dürfte auf Basis des kleineren Alchemist-Grafikchips mit maximal 128 EU und nur 96 Bit breitem Speicherinterface unmöglich zu gelingen sein, vermutlich dürfte sich jener sogar unterhalb der GeForce RTX 3050 einordnen müssen.

Auch die Einordnung des Intel-Spitzenmodells "Arc A780" irgendwo bei GeForce RTX 3070 Ti bis 3080 oder Radeon RX 6800 bis 6800 XT ist einigermaßen vermessen, denn es darf gemäß aller Vorab-Informationen bereits als Erfolg angesehen werden, wenn die beste Intel-Grafiklösung der diesjährigen A-Serie auf der Performance-Höhe der GeForce RTX 3070 herauskommt. Deutlich mehr ist aufgrund des bewußt gewählten Mittelklasse-Ansatzes von Alchemist einfach nicht erwartbar. Aber wenigsten bestätigen diese Slides die Daten einiger Intel-Grafikkarte der A-Serie – wobei nach wie vor Name und Daten von DG2-384 (etwas) offenbleiben, welches im Verkauf dann wahrscheinlich als "Arc A5##" laufen wird. Ebenfalls offen bleibt weiterhin die exakte Terminlage der Desktop-Ausführungen von Alchemist, zu welcher Intel zuletzt nichts genaueres als das "zweite Quartal 2022" angeben wollte.

Chip Hardware Speicher Listenpreis Release
Arc A780  (DG2-512) SOC1 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 16 GB GDDR6 ? Q2/2022
Arc A5##  (DG2-384) SOC1 24 Xe (3072 FP32) @ 192 Bit 12 GB GDDR6 ? Q2/2022
Arc A380  (DG2-128) SOC2 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 ? Q2/2022
Arc A350  (DG2-96) SOC2 6-8 Xe (768-1024 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 ? Q2/2022
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellten Grafikkarten basieren auf Gerüchten & Annahmen

Stichwort Performance-Weiterentwicklung bei Intel-Grafikchips: Die auf "Alchemist" folgende "Battlemage"-Generation (abgekürzt "BMG") soll laut Twitterer Kepler_L2 ebenfalls einen dicken extra-Cache mitbringen. Ob jener als Level3- oder Level4-Cache angebunden wird, ist noch nicht ganz heraus, aber in jedem Fall soll dessen Größe (beim größten Battlemage-Chip) immerhin 112 MB betragen – und somit zwischen der Größe des "Infinity Cache" von Navi 22 (96 MB) und Navi 21 (128 MB) liegen. Damit schwenkt nun auch Intel ganz augenscheinlich auf ein Infinity-Cache-ähnliches System um, welches zwar Chipfläche kostet, dafür aber ohne (deutlich) dickere Speicherinterfaces auskommt. Jene kosten letztlich auch Chipfläche, gehen aber vor allem sehr negativ in die Energiebilanz sein. Es ist halt sinnvoller, häufig benötigte Daten in großen Caches vorzuhalten oder eventuell sogar spekulativ dort einzuladen, anstatt jene immer wieder aus dem Grafikkartenspeicher zu transferieren.

Btw BMG also has a very large cache
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 2. März 2022
 
I'm not 100% sure because each different Intel team has a different name for the cache (L3 vs L4 for example) but it seems to be 112MB.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 2. März 2022

Dies ist letztlich Ausdruck einer jahrelangen Entwicklung, bei welcher reine Rechenoperationen über kleinere Transistor-Strukturen immer weniger Watt pro (selber) Rohleistung kosten, währenddessen der Stromverbrauch beim Transport von Daten nicht im gleichem Maßstab gesunken ist. Daher drückt inzwischen der (externe) Datentransport schwer auf das Power-Budget – womit es sich anbietet, selbigen mittels lokalem Cache so gut wie möglich zu minimieren. Da AMDs System mit dem "Infinity Cache" bei RDNA2 augenscheinlich sehr gut funktioniert hat (AMD kann mit deutlich kleineren Speicherinterfaces mit nVidia mithalten, obwohl AMD traditionell immer eher mehr Bandbreite benötigt hat), konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die anderen Grafikchip-Entwickler sich diese Technologie abgeschaut haben bzw. selbige für ihre eigenen Grafikchips adaptieren. Dies geschieht nun sogar relativ schnell – was vielleicht sogar darauf hindeutet, dass nVidia und Intel schon vor dem RDNA2-Release in diese Richtung gedacht oder/und vorab Insider-Infos zum "Infinity Cache" hatten.

Laut TechPowerUp versucht Intel derzeit die Mainboard-Hersteller dazu zu bewegen, keine 700er Mainboards mit DDR4-Speicher mehr aufzulegen. Die 700er Chipsatz-Generation ist für Intels "Raptor Lake" Prozessoren gedacht, wobei derselbe Prozessoren-Sockel "LGA1700" verwendet wird und wohl wieder eine weitgehende CPU/Mainboard-Kompatibilität zwischen "Alder Lake" und "Raptor Lake" existieren dürfte. Sprich, selbst wenn Intel mit seinem Ansinnen Erfolg hat, können DDR4-Nutzer weiterhin beide Prozessoren-Serie mit einem 600er Mainboard mit DDR4-Support betreiben, welche es schließlich nach wie vor geben wird. Der Vorstoß von Intel deutet aber zumindest an, dass Intel das Thema "DDR4-Speicher" eher früher als später beenden will – was wohl darauf hinausläuft, dass der Raptor-Lake-Nachfolger "Meteor Lake" somit kaum noch über DDR4-Support verfügen wird.

Notebookcheck haben die ersten Benchmark-Werte eines Core i9-12900H Mobile-Prozessors der Alder-Lake-Generation in den Vergleich gegen 27 Testresultate zu verschiedenen Notebooks mit AMDs vorhergehender Top-CPU "Ryzen 9 5900HX" gestellt. Eigentlich ist jener Vergleich auch schon wieder etwas unfair, da AMD derzeit mittels "Ryzen 6000" ebenfalls neue Mobile-Prozessoren an den Start bringt – welche jedoch zumindest beim CPU-Teil nicht ganz so stark verbessert sind. Interessant ist an dem Vergleich, dass sich der Core i9-12900K zwar gut um ca. 20-30% (Cinebench) vom Ryzen 9 5900HX abheben kann, dies jedoch auch über einen beachtbar höheren Stromverbrauch von 20-25 Watt beim Gesamtgerät forciert. Rein von der Energieeffizienz her nimmt sich dies dann kaum etwas – womit die Frage offenbleibt, ob AMDs Zen 3 mit ebenfalls hochgezogenem Stromverbrauch diese Performance-Differenz vielleicht sogar egalisieren könnte.