Von verschiedenen Webseiten sind über die Zeit neue Tests zu externen Grafiklösungen erschienen: Hardwareluxx haben sich gleich zweimal mit der Asus ROG XG Station 2 beschäftigt (Test No.1 & Test No.2), beim TechSpot hat man sich die neue Gigabyte Aorus GTX 1070 Gaming Box angesehen und letztlich haben Golem noch das Razer Core getestet. Von ersterer und letzterer Quelle kommen dann auch neue Benchmarks zwischen integrierter und externer Grafiklösung – wobei hierfür jeweils eine intern verbaute GeForce GTX 1060 sowie eine extern benutzte GeForce GTX 1060 vorlagen. Beide Ausführungen der GeForce GTX 1060 sind allerdings nicht wirklich gleich schnell, gemäß unserer Schätzungen kommt die Desktop-Version um ca. +20% schneller als die Notebook-Version heraus. Dafür hat die externe Grafiklösung natürlich den Nachteil der langsameren bzw. latenzstärkeren PCI-Express-Anbindung, was gemäß früheren Tests durchaus etwas ausmachen kann.

Mit dem Verbau der Desktop-Version in ein externes Grafikkarten-Gehäuse geht deren gewisser Performance-Vorteil gegenüber den Notebook-Lösungen in jedem Fall verloren – im Golem-Test lag das externe Desktop-Modell sogar beachtbar gegenüber dem internen Notebook-Modell zurück. Hier liegt eine erste wichtige Erkenntnis: Der Ersatz von gleichrangigen Grafiklösungen lohnt überhaupt nicht, die systembedingten Nachteile des externen Grafikkarten-Gehäuses fressen die üblicherweise etwas bessere Performance gleichrangiger Desktop-Modelle komplett wieder auf. Man muß also wirklich mit deutlich leistungsstärkeren Grafikkarten anrücken, um mit externer Grafik einen echten Effekt zu erzielen. Allein eine GeForce GTX 1070 reicht nicht aus, wenn im vorliegendem Notebook bereits eine GeForce GTX 1060 verbaut ist – zumindest unter FullHD kann man sich in dieser Konstellation kaum von der Performance der integrierten Grafiklösung absetzen.

Hier spielt auch mit hinein, das die Skalierung der externen Grafiklösungen generell etwas schwächer ausfällt als vom Desktop-Bereich her gewohnt: Zwischen GeForce GTX 1060 und 1080 liegen laut diesen Benchmarks unter FullHD +26,6% sowie unter UltraHD +59,1% Performancegewinn. Gemäß unseres Performance-Index sollten es hingegen unter FullHD eher +63% und unter UltraHD +74% sein. Hierbei wird natürlich auch die üblicherweise etwas schlechtere CPU-Motorisierung von Notebooks mit hineinspielen, welche gerade unter FullHD einiges an potentiell möglicher Framerate liegenläßt. Aber auch unter der UltraHD-Auflösung bleibt ungefähr ein Viertel des Skalierungs-Potentials schnellerer Grafikkarten ungenutzt – wozu der Verlust durch die Thunderbolt-Anbindung noch hinzukommt und man somit insgesamt betrachtet die Milchmädchen-Rechnung aufmachen kann, das eine extern angebundene GeForce GTX 1080 nur in etwa so viel Performance heraushaut wie eine GeForce GTX 1070 in einem regulären Desktop-PC.

Richtig begeisternd ist dies alles nicht – gerade da nVidia ja bis zur GeForce GTX 1080 hochklassige Notebook-Beschleuniger zur Verfügung stellt, welche schon intern genauso so viel oder sogar eine bessere Performance als eine extern angebundene GeForce GTX 1080 erzeugen. Auch auf Basis der nach wie vor hohen Preise von externen Grafik-Gehäusen sowie der immer noch nicht wirklich großen Verbreitung von Thunderbolt-Anschlüssen im Notebook-Bereich (meistens nur bei Gaming-Notebooks geboten, welche selber wiederum bereits eine potente interne Grafiklösung bereitstellen) dürfte das Thema vorerst wohl weiterhin in einer sehr engen Nische bleiben. Wenigstens haben die Hersteller damit Zeit, diverse Kinderkrankheiten zu beseitigen, die sich gemäß aller drei Testberichte ergaben und welche angesichts eines allgemeinen "Standard" wie Thunderbolt eigentlich nicht passieren dürfen.