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Microsoft stellt die Windows 10 "Technical Preview" zur Verfügung

Wie angekündigt, hat Microsoft die "Technical Preview" für Windows 10 sowie für Windows 10 Server zum Download zur Verfügung gestellt, entsprechende Mirrors finden sich bei WinFuture. Für beide Preview-Versionen gilt, daß sich jene im (tiefen) Beta-Status befinden und damit keinesfalls auf Produktivsystemen eingesetzt werden sollten. Selbst der Einsatz als Zweitinstallation ist nur erfahrenen Nutzern empfohlen, da bei der Installation der originale Bootloader durch Windows 10 überschrieben wird und ohne manuelle Änderungen ein anderes Betriebssystem auf der Festplatte dann nicht mehr bootbar wäre. Die Empfehlung von Microsoft liegt bei der Nutzung auf einem extra Computer, selbst virtuelle Maschinen sind laut Microsoft "nicht optimal" für diese Preview-Versionen. Die System-Anforderungen sind gleich zu denjenigen von Windows 8 und sollten daher mit aller halbwegs aktuellen Hardware abzuleisten sein:

  • Prozessor: 1 GHz oder schneller mit Support von PAE, NX und SSE2 (ab AMD Athlon 64 & Intel Pentium 4)
  • Arbeitsspeicher: 1 GB für 32-bit bzw. 2 GB für 64-bit
  • Festplatte: 16 GB für 32-bit bzw. 20 GB für 64-bit
  • Grafikkarte: DirectX-9-fähig mit WDDM 1.0 oder besser

Bei der Installation versucht sich Windows 10 wie von Windows 8 her bekannt mit einem Microsoft-Onlinekonto zu verbinden – wer dies nicht wünscht, sollte die Internetverbindung während der Installation kappen, dann wird Windows 10 mit einem herkömmlichen Offline-Konto eingerichtet. Als Produktkey gibt Microsoft "NKJFK-GPHP7-G8C3J-P6JXR-HQRJR" für die Normal-Version an, für die Server-Version ist augenscheinlich kein Produktkey vonnöten. Lauffähig ist die "Technical Preview" derzeit bis zum 15. April 2015. Als Installationssprachen stehen derzeit allerdings nur Englisch, Chinesisch und Portugiesisch zur Verfügung.

Wichtiger Punkt zu dieser Windows 10 Preview sind die außerordentlich hohen Datenübertragungsrechte, welche sich Microsoft mit seiner Lizenz einräumt: Nicht nur Browser-, Such-, Datei- und Anwendungsverlauf sowie Informationen zu Telefonanrufen, SMS und PC-Konfiguration werden an Microsoft übertragen, sondern auch Spracheingaben und teilweise auch eingetippter Text. Hintergrund ist ausnahmsweise nicht ein neuer Schnüffelansatz, sondern die Verbesserung des Betriebssystems vor dem eigentlichen Release – sprich, die finale Version wird diese umfangreichen Rechte dann wohl nicht mehr enthalten. Für die Preview gilt dagegen, daß man bei dieser davon ausgehen muß, daß alle eingegebenen Daten unter Umständen live bei Microsoft landen.

Weiter geht es bei Windows 10 dann augenscheinlich eher langsam: Da die aktuelle "Technical Preview" angeblich nur runde 10% der (geplanten) neuen Funktionen enthalten soll, hat Microsoft noch viel Arbeit vor sich. Die "Technical Preview" soll wohl eher den PC-Herstellern und PC-Käufern zeigen, daß man an etwas neuem arbeitet und daß es sich daher lohnt, Microsoft die Stange zu halten. So ist erst Anfang 2015 eine "Consumer Preview" geplant, welche den Großteil der für den Endanwender geplanten Features enthalten und damit viel eher mit den früheren Preview-Versionen zu Windows 8 vergleichbar sein dürfte. Davon ausgehend ist es kaum vorstellbar, daß Windows 10 schon im Frühjahr 2015 antritt und ein Termin im Herbst 2015 wird immer wahrscheinlicher – bei Windows 8 wurde schließlich exakt derselbe Zeitraum benötigt.