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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. Juli 2018

Die kürzliche Meldung über die demnächst anstehenden Hardware-Launches muß nun noch dahingehend korrigiert werden, als das Intel nicht nur einen einfachen Coffee-Lake-Achtkerner herausbringen wird, sondern mit der Core i-9000 Serie einen kompletten Coffee-Lake-Refresh, eine ganze "neue" Prozessoren-Generation. Zugleich deutet sich an, das nVidias Turing-Generation wohl eher zügig umgebaut werden soll, das also auf den initialen GT104-Chip recht schnell der GT106-Chip für das Midrange-Segment folgen dürfte. An dieser Stelle kann sicherlich auch mit hineinspielen, das die Turing-Generation seitens nVidia wahrscheinlich eher etwas künstlich nach hinten gezogen wurde – die ursprünglichen nVidia-Planungen sind sicherlich nicht davon ausgegangen, das zwischen Pascal und Turing gleich mehr als zwei Jahre Zeit verstreichen sollen. Vermutlich hat sich dies primär daran entwickelt, das der Mining-Boom letztes und dieses Jahr alle früheren langfristigen Pläne umgeworfen hat, gleichfalls konnte nVidia inzwischen auch mit den Umstand einrechnen, das AMDs Vega keine echte Gefahr darstellt.

Termin Segment Technik
AMD Threadripper II August CPU/HEDT 8C bis 32C für Sockel TR4 auf X399-Mainboards
nVidia GT104 (Turing) August-Oktober Gfx/HighEnd Performance (vermutlich) in Richtung GeForce GTX 1080 Ti +X%
Intel Coffee Lake Refresh September CPU/Midr.-HighEnd 4C bis 8C für Sockel 1151v2 auf 300er Mainboards
Intel Cascade Lake Q4/2018 CPU/HEDT bis zu 28C auf (neuen) X399-Mainboards
AMD Polaris 30 Q4/2018 Gfx/Midrange zweiter Refresh von Polaris 10 mit (bestenfalls) 15% Mehrperformance
nVidia GT106 (Turing) Q4/2018-Q1/2019 Gfx/Midrange Performance (vermutlich) grob in Richtung GeForce GTX 1080
nVidia GT102 (Turing) Q4/2018-Q2/2019 Gfx/Enthusiast Performance (vermutlich) grob in Richtung GeForce GTX 1080 Ti +50%
Alle Terminangaben dieser Tabelle sind natürlich derzeit ungesicht, aber auch die restlichen Daten sind zumeist nur inoffizieller Natur.

Interessant dürfte noch sein, wie sich diese mutmaßliche Verschiebung der Pascal-Nachfolgegeneration auf die langfristigen nVidia-Planungen auswirkt: Schließlich könnte man unter Umständen schon im Jahr 2019 eine 7nm-Generation von nVidia erwarten, Turing hätte demzufolge nur einen vergleichsweise kurzen Lebenszyklus. Doch selbst bei einem Launch der ersten 7nm-Generation von nVidia "erst" Anfang 2020 hätte Turing somit nur ca. anderthalb Jahre Zeit, sich zu entfalten – für eine Chip-Generation vergleichsweise wenig, diese haben sich in der Vergangenheit zumeist für ca. 2 Jahre bei nVidia gehalten. In beiden Fällen sollte nVidia natürlich daran interessiert sein, das komplette Turing-Portfolio vergleichsweise schnell in den Markt zu bringen, damit die einzelnen Turing-Lösungen dann auch wirklich wenigstens für ein Jahr verkauft werden können. Denn auch wenn Turing erst einmal noch beweisen muß, wirklich schlagkräftiger als Pascal zu sein – die nachfolgende 7nm-Fertigung eröffnet gegenüber 16nm & 12nm so viele Möglichkeiten, das alle vorherigen Grafikkarten (ob Pascal oder Turing) mit dieser umgehend obsolet werden sollten.

Im übrigen ist es vollkommen korrekt, wenn in obiger Tabelle ein "X399 Mainboard-Chipsatz" sowohl für AMD- als auch für Intel-Prozessoren notiert wird. Es handelt sich hierbei auch nicht um die (gefühlt Äönen zurückliegende) Variante, das AMD- und Intel-Prozessoren auf denselben Mainboard betrieben werden können, sondern tatsächlich um eine gleiche Namenswahl für ein differierendes Produkt. Der AMD X399 Mainboard-Chipsatz ist für Threadripper-Prozessoren der ersten und zweiten Generation da, während der Intel X399 Mainboard-Chipsatz augenscheinlich den Unterbau zu Intels "Cascade Lake" HEDT-Prozessoren bilden wird. Normalerweise sollte eigentlich auch der bisherige X299-Chipsatz hierfür ausreichend sein, aber Intel hat den X399 schon semi-offiziell erwähnt, jener tritt also in jedem Fall an. Selbiger wird anscheinend benötigt für die Unterstützung von Optane-Hauptspeicher, was den primären Feature-Unterschied zwischen Skylake-X und Cascade Lake darstellt. Möglicherweise wird Cascade Lake aber gleichzeitig auch vom X299-Chipsatz unterstützt werden (dann ohne Optane-Support natürlich), dies bleibt noch abzuwarten.

Wie die DigiTimes berichtet, haben Überschwemmungen in der Sichuan-Provinz in China auch zu erheblichen Schäden bei Cryptomining-Farmen geführt. Die Sichuan-Provinz soll immerhin 70% der Mining-Systeme in China beherbergen, somit berichtet man von zehntausenden beschädigten Mining-Systemen (welche im Fall von Grafikkarten-Systemen zumeist jeweils mehrere Grafikkarten beherbergen). Demzufolge rechnet man mit einem kurzfristigen Anstieg der Verkäufe von Mining-Hardware in Form von ASIC-Minern und Grafikkarten an diese Mining-Farmen. Die Miner können auch kaum auf spätere Grafikkarten-Generationen warten, weil das Mining-Geschäft ein viel zu volatiles ist, um auch nur mittelsfristig planen zu können. Jener Effekt dürfte kaum die Grafikkarten-Preise wirklich beeinflußen – aber jener Effekt könnte nVidia maßgeblich helfen, sofern wirklich noch zu große Lagerbestände an "alten" Pascal-Grafikchips existieren. Allerdings sind hiermit die zuletzt aufgekommenen Thesen über sinkende Grafikkarten-Preise in Frage zu stellen – sollte sich hier wirklich ein Anstieg der Verkäufe ergeben, gibt es dafür kaum einen Spielraum. Gut möglich, das die Pascal-Generation im Herbst dann mit denselben Straßenpreisen aus dem Handel geht, wie sie einstmals in den Handel kam (zwischenzeitlich offiziell preisgesenkte Karten ausgenommen).