4

AMDs Threadripper II kommt im August, Intels Consumer-Achtkerner wohl erst im vierten Quartal

Die ComputerBase hat eine Chipsatz-Roadmap seitens des Computerhersteller Bluechip ausgegraben, welche über ihre Angaben diverse Release-Zeiträume für die weiteren AMD- und Intel-Prozessoren des Jahres 2018 zum besten gibt. Die Roadmap hält sich dabei bezüglich ihrer Terminangaben an die offiziellen Launchtermine (gut zu sehen am eingetragenen "19. April" für Ryzen 2000) – es handelt sich hierbei also nicht (wie teilweise bei Intel-internen Roadmaps) um Produktions-Fahrpläne, sondern um Termine zur echten Marktverfügbarkeit. Als wichtigste hieraus ablesbare Angaben dürften die (ungefähren) Releasetermine für AMDs Threadripper II sowie Intels Consumer-Achtkerner auf Basis von Coffee-Lake-S gelten.

So wird die zweite Threadripper-Generation, von AMD bislang nur grob für das zweite Halbjahr 2018 angekündigt, wie erwartet im Sommer-Monat August 2018 antreten. Jene benötigt keinen neuen Mainboard-Chipsatz, der bisherige X399-Chipsatz wird auch "Threadripper 2000" tragen können – dennoch erwartet man bei Bluechip allerdings einen X399-Refresh, was auf einen "X499-Chipsatz" hinauslaufen sollte. Für die einzelnen Prozessoren-Modellen von Threadripper 2000 gab es kürzlich bereits einige Detail-Informationen, aus welchen sich Modell-Name, Kern-Anzahl, TDP-Klasse und (teilweise) Cache-Größen schon bestimmen lassen. Fehlend ist derzeit natürlich noch die Information über die anliegenden Taktraten – und ob AMD für Threadripper 2000 nun wirklich das neuere Pinnacle-Ridge-Die von Ryzen 2000 verwendet (oder das "alte" Summit-Ridge-Die von Ryzen 1000 & Threadripper 1000).

Erst zu einem späteren Termin im vierten Quartal 2018 schätzt man dagegen Intels Consumer-Achtkerner auf Basis von Coffee-Lake-S ein – wobei nicht klar ist, inwiefern dies eine eigene Abschätzung darstellt oder auf festen Intel-Informationen basiert. Denn der dafür notwendige Z390-Chipsatz soll bereits im dritten Quartal 2018 herauskommen, könnte damit gut und gerne auf der Computex Anfang Juni schon gezeigt werden. Die Engineering Samples für den Consumer-Achtkerner soll es dagegen ebenfalls erst im Juni geben – woraus man sicherlich zurecht ableiten kann, das die Serienproduktion dieser Prozessoren kaum vor dem vierten Quartal in den Handel gehen kann. Trotzdem muß an dieser Stelle offenbleiben, ob hierbei eine exakte Information oder nur eine Annahme vorliegt – gänzlich sicher ist wohl nur der Termin der Engineering Samples im Juni 2018.

Da Intel andererseits für dieses Jahr (wie auch für das erste Halbjahr 2019) keine neue Prozessoren-Generation in Vorbereitung hat, nachdem die Nachfolge-Generation "Ice Lake" wegen Problemen mit der 10nm-Fertigung auf das Jahr 2019 verschoben wurde, würde diese eher langsame Herangehensweise nicht gänzlich verwundern. Intel muß schließlich mit der ausgebauten Coffee-Lake-Generation nachfolgend durchhalten, bis die 10nm-Fertigung endlich rundläuft und die Ice-Lake-Generation in den Handel gehen kann – wann auch immer dies sein wird. Zudem dürfte der Coffee-Lake-Achtkerner vermutlich recht spät seitens Intel auf die Roadmap gebracht worden sein, ergo läßt sich da nichts über Nacht plötzlich fertigstellen. Abzuwarten bezüglich dieses Coffee-Lake-basierten Achtkerners bleiben zudem dessen Taktraten, die TDP und vor allem dessen Einordnung ins Preisgefüge.

Denn um richtig Eindruck zu machen, müsste Intel mit diesem Prozessor eigentlich im normalen Preisgefüge des Consumer-Segments bleiben (derzeit bei maximal ~360 Dollar Listenpreis) – aber das würde natürlich bedingen, die Preise der anderen Coffee-Lake-Prozessoren herunterzudrehen, um die Abstände der Prozessoren-Modelle untereinander zu wahren. Da zudem von dem Coffee-Lake-basierten Achtkerner erwartet werden darf, AMD im Consumer-Bereich klar in die Schranken zu weisen, ist damit auch die umgedrehte Richtung drin – sprich, ein höherer Preis für diesen Prozessor. Intel dürfte vermutlich einen Preispunkt wählen, wo sich der Mehrpreis gerade noch so rechtfertigt, gleichzeitig aber auch so wenig wie möglich Preisdruck auf die anderen Intel-Prozessoren ausgeübt wird. Gut möglich, das der Coffee-Lake-Achtkerner damit von seiner Performance her überzeugen kann, aber preislich vielleicht ein Stück außerhalb dessen ankommt, was im Consumer-Segment (bislang) gängig ist. Schließlich hätte Intel dann innerhalb derselben 14nm-Fertigung die Kern-Anzahl von 4 auf 8 erhöht – wie gesagt ohne Fertigungsvorteil und damit zu Kosten von Intel.