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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Juni 2018

Videocardz haben die verschiedenen Meinungen und Aussagen zum Release der nVidia Turing-Generation in Form des HighEnd-Produkts GeForce GTX 1180/2080 zusammengetragen. Die Terminangaben hierzu reichen von Ende Juli bis September – und sind sich damit bezüglich des konkreten Datums nicht einig, aber dafür einig in der These, das nVidias eigene Aussage mehr oder weniger Nonsens ist. Damit sollte man wohl weiterhin von einem absehbaren Release der nächsten GeForce-Generation ausgehen und die Aussage von nVidia-CEO Jen-Hsun Huang als Marketing zugunstens des aktuell verkauften Produkts betrachten. Interessant ist daneben, das nVidia die Vortrags-Ankündigung zur Hot Chips 2018 inzwischen wieder abgeändert hat – bislang wollte man hierbei noch über "NVIDIA’s Next Generation Mainstream GPU" sprechen, was sich nicht geändert haben muß, aber jetzt eben nicht mehr offiziell erwähnt wird. Völlig korrekt wird seitens Videocardz an dieser Stelle angemerkt, das auf der Hot Chips in aller Regel bereits offiziell vorgestellte Produkte besprochen werden – wozu dann letztlich auch eine Meldung der (gewöhnlich gut informierten) DigiTimes passt, wonach es neue GeForce-Grafikkarten (im übrigen in der 12nm-Fertigung) gegen Ende August 2018 geben soll.

Fudzilla wärmen erneut die Geschichte auf, das AMDs 2019er Grafikchip-Generation "Navi" nur Midrange-Niveau haben soll – und das der eigentliche Evolutionsschub erst mit der nachfolgenden "NextGen"-Architektur erfolgen soll. Jene tritt aber laut den von AMD gezeigten Roadmaps erst im Jahr 2020 an – und mit Midrange-Grafiklösungen bis dahin überwintern zu wollen, erscheint als etwas abenteuerlich. Undenkbar ist dies allerdings wegen der Limitationen der GCN-Architektur nicht ganz – sofern AMD diese nicht entscheidend überwinden kann, erreichen weitere Produkte tatsächlich nur noch Midrange-Niveau. Dies bedeutet natürlich nicht, das es weniger Performance gibt – aber die Performance geht nicht entscheidend weiter nach oben und damit müssen sich neue Grafikkarten im Leistungsspektrum des Jahres 2019 (dann gegen nVidias Turing-Generation) einfach tiefer einordnen. Die von AMD diesbezüglich zur Computex gezeigte Grafikchip-Roadmap ist im übrigen technisch die gleiche wie die kürzlich im Mai veröffentlichte Roadmap, allerdings enthält die Mai-Fassung sogar noch etwas mehr Detail-Aussagen.

Gleichfalls hat sich AMD auf der Computex zu einigen Teasern bezüglich AMDs Zen 2 herabgelassen – allerdings bezogen zuerst einmal nur auf das Server-Segment und dort die Epyc-Prozessoren. Es wurde bestätigt, das das entsprechende Prozessoren-Die seinen Tape-Out bereits hinter sich gebracht hat und nun als Testsample in den AMD-Laboren werkelt. Lauffähige Testssysteme für große AMD-Partner wird es dann im zweiten Halbjahr 2018 geben, der Verkaufsstart steht (unbestimmt, aber plangemäß) auf dem Jahr 2019. Ob diese ersten lauffähigen 7nm-Prozessoren von TSMC oder GlobalFoundries stammen, wurde nicht bekannt – TSMC soll hierbei etwas zeitiger mit der 7nm-Fertigung für große PC-Chips sein, wie auch die Ankündigung von Vega 20 zeigt. Je nachdem, ob AMD hier mit gleich Chipfertigern bzw. gleich zwei unterschiedlichen Prozessoren-Dies antritt, dürfte dies erhebliche Auswirkungen auf die Launchtermine für die einzelnen Marktsegmente haben. Oftmals geht man derzeit diesbezüglich von einem 7nm-Start zuerst für das Server-Segment aus – was bedeutet, das der normale Prozessoren-Käufer diesesmal später dran kommt und somit vielleicht erst im zweiten Halbjahr 2019 mit der dritten Ryzen-Generation "Ryzen 3000" auf Zen-2-Basis bedient wird.

Gemäß Heise hatte AMD zumindest in der Vergangenheit Lieferschwierigkeiten bei Raven Ridge zu verzeichnen, so das die PC-Hersteller bei ihren entsprechenden Plänen ausgebremst wurden. Da man diesbezüglich von "Kombi-Prozessoren" sprach, scheinen die normalen Ryzen-Modelle auf Basis von Summit Ridge und Pinnacle Ridge nicht betroffen gewesen zu sein, da es dort schließlich keine integrierte Grafiklösung gibt. Gewisse Verzögerungen hatte es bei Raven Ridge aber auch vorher schon gegeben: Die APUs kamen erst spät im Jahr 2018 zuerst nur ins Mobile-Segment, im Desktop-Segment dann erst in diesem Februar. In beiden Fällen wurde der Produktlaunch auch nur von Ankündigungen der PC-Hersteller zu entsprechenden Komplettgeräten begleitet, selbige standen jedoch nicht umgehend zur Verfügung. Dabei braucht AMD sicherlich gerade vor allem den Erfolg von Raven Ridge, denn in Komplett-PCs und Notebooks liegen die großen Volumen – und nicht im Retailmarkt, wo AMD derzeit bei immerhin 30-40% Marktanteil steht. Aber auch dieser nominelle Erfolg macht wenig für den Gesamtmarkt aus, denn bei 260 Millionen pro Jahr ausgelieferten PCs sind die 5 Millionen bislang verkaufter Ryzen-Prozessoren immer noch eine kleine Nummer.

Golem thematisieren die Irrungen und Wirrungen rund um die Windows 10 Hauptversion "1803", welches sicherlich die (bislang) fehleranfälligste neue Hauptversion von Windows 10 darstellt (und dabei fehlt in der Fehler-Auflistung sogar der Total-GAU, welchen einige Nutzer von Avast- und AVG-Virenscannern beim Update erleben). Die grundsätzliche Empfehlung an Microsoft hiergegen lautet demnach, mehr Tests vorab einschieben und die eigentlichen Nutzer nicht zu Beta-Testern zu machen. Allerdings beißt sich dies etwas mit der Releaseplanung seitens Microsoft, welches jedes halbe Jahr eine neue Hauptversion vorsieht – bei diesem engen Terminplan sind wirklich ausführliche Tests kaum zu realisieren. Vor allem aber besteht die Chance, das die Version 1803 nur der Vorgeschmack auf kommendes Ungemach ist: Gegenüber dem originalen Windows 10 von vor drei Jahren steigt die Menge der kleinen und großen Änderungen mit jeder neuen Hauptversion an, damit aber auch die Komplexität des ganzen Code- und Abhängigkeitengerüsts – und provoziert zumindest potentiell immer mehr Bugs, die dann erst nach Release entdeckt werden. Wenn es schlecht läuft, war die 1803er Hauptversion also nur ein Vorgeschmack darauf, was da noch alles schiefgehen könnte.