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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Januar 2021

Für diejenigen, welche erst mit dem ersten Montag des neuen Jahres aus dem Winterschaf erwacht sind (bzw. sich die erforderliche Auszeit nach einem nervigen Jahr genommen haben), sei kurz erwähnt, was in der Zeit seit den Weihnachtsfeiertagen an relevantem passiert ist. So gab es Bestätigungen zu GeForce RTX 3080 Ti, 3060 & 3050, diese im ersten Quartal anstehenden Portfolio-Ergänzungen kann man ergo nahezu sicher einbuchen. Neue Benchmark-Werte zum Core i9-11900K unter CPU-Z & Cinebench zeigen auf eine exzellente Singlethread-Performance jenes Rocket-Lake-Spitzenmodells hin, genauso wie auch Geekbench-Werte zum Ryzen 9 5900H auf einen überaus kräftigen Performance-Sprung von Zen 2 zu Zen 3 im APU-Feld hinweisen. Zur GeForce RTX 30 Mobile-Serie gab es erste Spezifikationen, wobei sich selbige zu GeForce RTX 3070 Mobile & 3080 Mobile nachfolgend mittels Geekbench-Eintragungen bestätigt haben. Die einzige wirklich große Nachricht ist somit jene zu einem ersten Leak zu nVidias Lovelace-Generation, wonach der AD102-Chip angeblich mit gleich 144 Shader-Clustern antreten soll – immerhin +71% mehr als beim aktuellen GA102-Chip. Dies dürfte aber ein Thema des Jahres 2022 sein, die im Jahr 2021 zu erwartende Hardware skizziert hingegen ein Vorschau-Artikel, an welchen sich eine Umfrage zur "Most Wanted Hardware 2021" anschließt.

Die wahrscheinlich beste Antwortoption für diese Umfrage ist wohl "Hardware des Jahres 2020 lieferbar zum Listenpreis" – was noch etwas dauern wird und leider nunmehr durch das aktuelle Hoch der Cryptowährungen unter neuen Druck geraten dürfte. Tech ARP (via VideoCardz) berichten hierzu von einem Mining-Rig mit 78 Stück GeForce RTX 3080, welches abzüglich Stromkosten einen Profit von über 10'000 Dollar pro Monat erwirtschaften kann – und damit jenes Rig trotz erhöhtem Anschaffungspreis von 1200 Dollar pro Karte innerhalb von 10 Monaten abbezahlen würde. Diese günstige Kalkulation funktioniert natürlich nur zum lokalen Strompreis von 8 US-Cent pro kWh – in Regionen mit hohen Strompreisen kommt zwar weiterhin ein nomineller Profit heraus, aber man bräuchte Jahre, um die gekauften Karten zu amortisieren. Eher in Richtung des Normalanwenders geht der Bericht von Overclock3D über den Mining-Service "Nicehash", welcher derzeit bei einer 24 Stunden am Tag im Mining-Einsatz laufenden GeForce RTX 3080 mit ca. 8,20 Dollar Profit pro Tag für den Anwender rechnet (ca. 246 Dollar im Monat).

Ein (unbekannter) US-Strompreis wird hierbei schon eingerechnet sein, wobei ein (höherer) deutscher Strompreis jenen Gewinn um ca. 1,5-2 Dollar pro Tag drücken würde. Der springende Punkt ist dabei, dass die Gewinnaussichten von Cryptomining damit wiederum im sofort offensichtlichen Bereich liegen, nicht mehr (wie vor dem Preisanstieg) sich erst nach einer genauen Kalkulation ergeben. Dies wird dem Cryptomining neue Nutzer zutreiben sowie die Nachfrage nach allen unter Cryptomining leistungsfähigen Grafikkarten erhöhen – und die Lieferschwierigkeiten von AMD & nVidia somit weiterhin verstärken. Gut möglich, dass die Grafikkarten-Preise somit länger benötigen werden, um wieder auf ein Normalmaß herunterzukommen. Mittel- und langfristig franst sich so etwas üblicherweise von alleine aus, da die Hinzunahme von viel Mining-Power die Mining-Schwierigkeiten steigert und mit der Zeit das Crypto-Mining somit immer ineffektiver wird. Weiter steigende Cryptowährungs-Preise könnten den Boom am Laufen halten, aber dies ist natürlich eine endliche Fantasie. Denn wenn die Cryptowährungs-Preise eines Tages wieder fallen sollten, bricht die gesamte Kalkulation umgehend in sich zusammen – und ist dann vielleicht noch nicht einmal der Zeitpunkt erreicht, wo sich das neu angeschaffte Mining-Rig schon amortisiert hat.

Mittels eines von Apisak @ Twitter erspähten Geekbench-Eintrags zur "GeForce RTX 3080 Mobile" (in einem Asus-Notebook mit Ryzen 9 5900H) bestätigt sich (wie schon vorstehend erwähnt) nun auch noch die Hardware-Konfiguration jener Mobile-Spitzenlösung mit 48 Shader-Clustern an einem 256-Bit-Interface, ergo dem Vollausbau des GA104-Chips. Da die "GeForce RTX 3070" Mobile kürzlich genauso bestätigt wurde, ist nun nur noch die Frage offen, ob nVidia die "GeForce RTX 3060 Mobile" tatsächlich mit "nur" 24 Shader-Clustern antreten läßt – was deutlich weniger wäre als beim Turing-Vorgänger (mit selbstverständlich klar weniger Performance pro Shader-Cluster), aber auch klar weniger als beim Desktop-Pendant auf Basis desselben GA106-Grafikchips. Selbst um klare Differenzen zwischen den Mobile-Grafiklösungen zu erreichen, erscheint dies nicht als notwendig, vielmehr würde dies von 24 Shader-Clustern der GeForce RTX 3060 Mobile zu 40 Shader-Clustern der GeForce RTX 3070 Mobile sogar einen (ungewöhnlichen) Riesen-Sprung ergeben.

GeForce RTX 3060 Mobile GeForce RTX 3070 Mobile GeForce RTX 3080 Mobile
Hardware angeblich 24 Shader-Cluster @ 192 Bit Interface bestätigt 40 Shader-Cluster @ 256 Bit Interface bestätigt 48 Shader-Cluster @ 256 Bit Interface
Desktop-Pendant GeForce RTX 3060: 30 Shader-Cluster @ 192 Bit GeForce RTX 3070: 46 Shader-Cluster @ 256 Bit GeForce RTX 3080: 68 Shader-Cluster @ 320 Bit
Mobile-Vorgänger GeForce RTX 2060 Mobile: 30 Shader-Cluster @ 192 Bit GeForce RTX 2070 Super Mobile: 40 Shader-Cluster @ 256 Bit GeForce RTX 2080 Super Mobile: 48 Shader-Cluster @ 256 Bit

VideoCardz zeigen eine Verlautbarung des koreanischen MSI-Supports, wonach der Release von Intels "Rocket Lake" derzeit zum Ende des März angesetzt ist. Dies dürfte dann das Auslieferungsdatum darstellen – was auch gut zu den kürzlich gezeigten Fertigungs-Planungen zeigt, wonach der "Ready-to-Ship" Status bei "Rocket Lake" nicht vor Anfang März erreicht wird. Inwiefern Intel seine Rocket-Lake-Prozessoren eventuell früher vorstellt respektive entsprechende Tests zuläßt, ist noch nicht ganz klar, liegt jedoch durchaus im Bereich der Möglichkeiten. Zur CES 2021 soll allerdings wohl nur die 500er Mainboard-Serie vorgestellt werden, welche man natürlich auf für "Comet Lake" verwenden kann. Twitterer Harukaze5719 fügt hierzu noch eine aktualisierte Spezifikations-Liste zur 11. Core-Generation im Desktop-Bereich an, welche einige neue Taktraten-Angaben enthält.

Abstammung Kerne Taktraten L2+L3 Grafik TDP
Core i9-11900K Rocket Lake 8C/16T 3.5/4.8/5.3 GHz 4+16 MB Xe @ 32 EU 125W
Core i9-11900 Rocket Lake 8C/16T ? 4+16 MB Xe @ 32 EU 65W
Core i7-11700K Rocket Lake 8C/16T 3.6/4.6/5.0 GHz 4+16 MB Xe @ 32 EU 125W
Core i7-11700 Rocket Lake 8C/16T 2.5/?/4.9 GHz 4+16 MB Xe @ 32 EU 65W
Core i5-11600K Rocket Lake 6C/12T ?/4.6/4.9 GHz 3+12 MB Xe @ 32 EU 125W
Core i5-11600 Rocket Lake 6C/12T 3.0/?/4.9 GHz 3+12 MB Xe @ 32 EU 65W
Core i5-11500 Rocket Lake 6C/12T 3.0/?/4.6 GHz 3+12 MB Xe @ 32 EU 65W
Core i5-11400 Rocket Lake 6C/12T 2.6/4.2/4.4 GHz 3+12 MB Xe @ 24 EU 65W
Core i3-11320 Comet Lake 4C/8T ? 1+8 MB UHD630 @ 24 EU 65W
Core i3-11300 Comet Lake 4C/8T ? 1+8 MB UHD630 @ 24 EU 65W
Core i3-11100 Comet Lake 4C/8T ? 1+6 MB UHD630 @ 24 EU 65W
Pentium G6620 Comet Lake 2C/4T ? 0.5+4 MB UHD630 @ 24 EU 58W
Pentium G6520 Comet Lake 2C/4T ? 0.5+4 MB UHD630 @ 24 EU 58W
Pentium G6420 Comet Lake 2C/4T ? 0.5+4 MB UHD610 @ 12 EU 58W
Celeron G5950 Comet Lake 2C/2T ? 0.5+4 MB UHD610 @ 12 EU 58W
Celeron G5930 Comet Lake 2C/2T ? 0.5+4 MB UHD610 @ 12 EU 58W
vorläufige Daten basierend zumeist auf Gerüchten ... Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Turbo, 3. maximaler Turbo-Takt

Laut Ingebor @ Reddit haben die CPU-Absätze im Dezember 2020 beim deutschen Einzelhändlers "Mindfactory" nochmals einen gewissen Absatz-Schwung gesehen – im Dezember 2020 wurden mehr als doppelt so viele Desktop-Prozessoren verkauft wie im schwächesten Jahresmonat Februar. Die Marktverteilung veränderte sich von den vormonatlichen 85:15% (zugunsten von AMD) auf nunmehr 83:17%, allerdings konnte AMD wegen der insgesamt höheren Verkaufsmenge sogar trotzdem (etwas) mehr Prozessoren absetzen. Übers Jahr betrachtet schwankte die Marktverteilung etwas, zuletzt kann man von grob 80-85% für AMD und demzufolge 15-20% für Intel sprechen. Die eigentliche Änderung erfolgte bei den Umsatzzahlen, wo AMD zuletzt deutlich zulegte und mit dem Dezember erstmals das Stückzahlen-Ergebnis schlägt: Auf eine Stückzahlen-Marktverteilung von 83:17% kommt nunmehr eine Umsatz-Marktverteilung von 86:14% (zugunsten von AMD). Dies basiert auf einem inzwischen bemerkbar höheren Durchschnittspreis der AMD-Prozessoren – was allerdings kein wirkliches Ruhmesblatt darstellt, denn hier drücken sich nur die derzeit überzogenen Straßenpreise für Ryzen 5000 (und teilweise auch Ryzen 3000) aus.

Mindfactory CPU-Absatz Stückzahlen-Verteilung Umsatz-Verteilung
Januar 2020 ~26200 Stück 85% vs. 15% 82% vs. 18%
Februar 2020 ~21000 Stück 87% vs. 13% 83% vs. 17%
März 2020 ~24700 Stück 88% vs. 12% 85% vs. 15%
April 2020 ~33500 Stück 91% vs. 9% 86% vs. 14%
Mai 2020 ~28900 Stück 89% vs. 11% 84% vs. 16%
Juni 2020 ~25300 Stück 87% vs. 13% 83% vs. 17%
Juli 2020 ~25100 Stück 85% vs. 15% 81% vs. 19%
August 2020 ~24100 Stück 83% vs. 17% 81% vs. 19%
September 2020 ~28000 Stück 82% vs. 18% 77% vs. 23%
Oktober 2020 ~26000 Stück 80% vs. 20% 76% vs. 24%
November 2020 ~43100 Stück 85% vs. 15% 85% vs. 15%
Dezember 2020 ~45100 Stück 83% vs. 17% 86% vs. 14%
basierend auf den Ausführungen von Ingebor @ Reddit zu den CPU-Verkaufszahlen der Mindfactory