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Hardware- und Nachrichten-Links des 30./31. Dezember 2020

VideoCardz haben in der GPU-Datenbank von Notebookcheck aktualisierte Einträge zu nVidias Ampere-Generation entdeckt – darunter dann auch neue Einträge samt Spezifikationen zu den kommenden "Ampere" Mobile-Lösungen "GeForce RTX 3060 Mobile", "GeForce RTX 3070 Mobile" und "GeForce RTX 3080 Mobile". Inwiefern überall eine echte Information dahintersteht, ist allerdings nicht erwiesen, denn (wie eigentlich alle diese Datenbanken) arbeitet man auch hier mit Schätzungen & Annahmen, sofern sich zu große Informationslücken auftun. Andererseits sind einige der Angaben bereits reichlich detailliert, scheint zumindest eine echte Quelle hierfür zu existieren. Interessanterweise entsprechend die kommenden "Ampere" Mobile-Lösungen gemäß dieser Daten dann keineswegs ihren Desktop-Pendants – so wie dies bei den vorhergehenden Mobile-Generationen von nVidia noch (mit gewissen Ausnahmen) üblich war.

GeForce RTX 3060 Mobile GeForce RTX 3070 Mobile GeForce RTX 3080 Mobile
Grafikchip GA106 GA104-770-A1 GA104-775-A1
SKU GN20-E3 GN20-E5 GN20-E7
Hardware angeblich 24 Shader-Cluster (3072 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface angeblich 40 Shader-Cluster (5120 FP32-Einheiten) @ 256 Bit Interface angeblich 48 Shader-Cluster (6144 FP32-Einheiten) @ 256 Bit Interface
Taktraten 0.9-1.7 GHz (Boost) 1.1-1.62 GHz (Boost) 1.1-1.7 GHz (Boost)
Speicherausbau 6 GB GDDR6 8 GB GDDR6 16 GB GDDR6
TGP-Spielraum 80-115 Watt 115-125 Watt 115-150 Watt
MaxQ-Version  (60-70W TGP)  (80-90W TGP)  (80-90W TGP)
Datenquelle Notebookcheck Notebookcheck Notebookcheck
Desktop-Pendant GeForce RTX 3060: 30 Shader-Cluster @ 192 Bit GeForce RTX 3070: 46 Shader-Cluster @ 256 Bit GeForce RTX 3080: 68 Shader-Cluster @ 320 Bit
Mobile-Vorgänger GeForce RTX 2060 Mobile: 30 Shader-Cluster @ 192 Bit GeForce RTX 2070 Super Mobile: 40 Shader-Cluster @ 256 Bit GeForce RTX 2080 Super Mobile: 48 Shader-Cluster @ 256 Bit

Vielmehr bietet diese neue Mobile-Serie deutlich weniger Hardware-Power als die jeweiligen Desktop-Pendants: Bei der GeForce RTX 3080 geht es von Desktop auf Mobile von 68 auf 48 Shader-Cluster herunter (zuzüglich eines kleineren Speicherinterface), bei der GeForce RTX 3070 von 46 auf 40 Shader-Cluster und bei der GeForce RTX 3060 von 30 auf 24 Shader-Cluster. Dies hängt natürlich zuerst einmal daran, dass nVidia im Mobile-Segment bei "Ampere" maximal den GA104-Chip einsetzt – und jener eben bestenfalls 48 Shader-Cluster aufbietet (wenngleich unter der leistungsfähigeren Ampere-Architektur). Die dahinterliegende Problematik könnte allerdings die Energieeffizienz darstellen, in welcher Frage "Ampere" nicht wirklich viel besser als Turing ist – was im Desktop-Segment über hochgehende TDP-Klassen beantwortet wurde, im Mobile-Segment hingegen zur Mäßigung zwingt, da dort der Stromverbrauch nicht bliebig gesteigert werden kann. Einen ordentlichen Performance-Schub kann man dennoch erwarten, denn natürlich sind 48 Shader-Cluster von Ampere deutlich leistungsfähiger als 48 Shader-Cluster on Turing (ca. 30-40% Mehrperformance) – aber die volle Ausnutzung der Ampere-Möglichkeiten ergibt dieses Mobile-Portfolios natürlich nicht.

Vom TechSpot kommt ein sehr umfangreicher Vergleich zwischen Radeon RX 6800 vs. GeForce RTX 3070 mit immerhin 41 Spiele-Benchmarks unter WQHD- und 4K-Auflösungen (in Video-Form bei Hardware Unboxed @ YouTube zu sehen). Der Test ist zum einen wegen seines super-breiten Benchmark-Feldes beachtbar, zu anderen lassen sich hieraus auch gewisse Erkenntnisse zur Skalierung zwischen verschienen Hardware-Tests anhand ihrer jeweiligen Benchmark-Anzahl ziehen. Denn das Performance-Ergebnis der Radeon RX 6800 gegenüber der GeForce RTX 3070 unter dem aktuellen Re-Test vom TechSpot ist mit gut +10% zwar erstklassig, aber dennoch etwas kleiner als beim seinerzeitigen Launch-Review vom TechSpot – dort kam die Radeon RX 6800 unter "nur" 18 Spiele-Tests sogar mit ca. +14% durchs Ziel. Je breiter die Benchmark-Auswahl, um so eher verwischen also die Unterschiede – und vor allem kommt man dann auch auf Benchmarks, die weniger von den Herstellern bei ihrer Treiber-Optimierung bedacht werden (oder bei neuen Architekturen noch nicht bedacht wurden).

TechSpot @ 18 Games TechSpot @ 41 Games
Radeon RX 6800 vs. GeForce RTX 3070 @ WQHD +13,9% +10,0%
Radeon RX 6800 vs. GeForce RTX 3070 @ 4K +13,6% +9,8%
Quelle & Zeitpunkt Techspots Launch-Review zur Radeon RX 6800 /XT Techspots Re-Test Ende Dezember 2020

Die noch größeren Differenzen ergeben sich natürlich eher in umgekehrter Richtung, wenn man also die Benchmark-Anzahl weiter beschränkt. Dann kann es jederzeit vorkommen, dass allein die Benchmark-Auswahl das Ergebnis bestimmt, denn 2-3 einem bestimmten Hardware-Hersteller besonders zugeneigte Titel wirken sich in einem Benchmark-Feld mit insgesamt nur 8 Titeln logischerweise um so stärker als, als in einem Benchmark-Feld mit insgesamt 20 Titeln. Wirkliche Perfektion ist in dieser Frage natürlich nicht erreichbar, alles ist immer nur eine gewisse Annäherung an die "Wahrheit". Aber über die aufopferungsvolle Arbeit der Hardwaretester kommt man dieser wohl ausreichend nahe, um solide Bewertungen und Entscheidungen fällen zu können. PS: Die Werte-Abweichung gegenüber dem vom TechSpot gebildeten Performance-Durchschnitt ergibt sich augenscheinlich anhand der Verwendung zweier unterschiedlicher Durchschnittsverfahren: TechSpot mit artithmetischem Mittel, 3DCenter mit dem geometrischen Mittel – welches an dieser Stelle für die Verrechnung dieserart Zahlen allerdings korrekter ist (auch wenn die Differenzen in diesem Beispiel mit maximal ±1 Prozentpunkt klein bleiben).

Von Andreas Schilling @ Twitter kommt der Hinweis auf die PCI-Express-Fähigkeiten von "Alder Lake-P", der Notebook-Ausführung von Intels Next-Next-Generation. Danach verfügt Alder Lake-P über einen Port mit 8 Lanes PCI Express 5.0, welcher augenscheinlich für die Anbindung von extra Grafiklösungen gedacht ist – sowie dazu noch zwei Ports mit jeweils 4 Lanes PCI Express 4.0. Auch deren Anwendung läßt sich erahnen: Ein Port dürfte für eine M.2-SSD reserviert sein, der zweite Port soll dann die Verbindung zu aller restlichen Peripherie erledigen. Zwei bemerkenswerte Punkte ergeben sich hieraus: Erstens einmal eine praktische Bestätigung, dass Intels "Alder Lake" tatsächlich bereits PCI Express 5.0 aufbieten wird – und dies dann immerhin schon zum Jahresende 2021. Und zweitens, dass im Mobile-Segment PCI Express 5.0 tatsächlich dazu genutzt wird, die PCI-Express-Lanes zu limitieren. Selbiges hatte AMD schließlich schon bei seinen letzten APUs getan, aber je höher es hinausgeht mit PCI Express, um so eher bietet sich dies auch im generellen Maßstab an.

"The ADL-P processor PCI Express* has two interfaces:
• One 8-lane (x8) port supporting PCIE to gen 5.0 or below.
• Two 4-lane (x4) port supporting PCIE gen 4.0 or below"

Quelle:  Andreas Schilling @ Twitter am 30. Dezember 2020

Unklar bleibt allerdings, ob hiermit tatsächlich die Hardware-Ebene gemeint ist – was nur der Fall wäre, sofern "Alder Lake-P" ein eigenständiges Stück Silizium darstellt. Bei Intel kommen regulärerweise Mobile- und Desktop-Prozessoren aus derselben Fertigung, womit sämtliche Einschränkungen der Mobile-Modelle rein auf Deaktivierungen beruhen, die Hardware-Fähigkeiten prinzipiell im Silizium vorhanden sind. Sofern sich dies bei Alder Lake wiederholt, dann sollte hierbei Hardware-mäßig natürlich ein PCI Express 5.0 Interface mit 16 Lanes verbaut sein – denn unterhalb dessen braucht man sich im Desktop-Segment nicht sehen zu lassen, dort zählen die paar Watt Stromersparnis durch das halbierte Interface überhaupt nicht. Inwiefern "Alder Lake-M" (Tablets), "Alder Lake-P" (Notebooks) und "Alder Lake-S" (Desktop) eigene Stücke Silizium sind, muß sich noch ergeben, oftmals ergibt sich diese Informationen (mangels klärender Intel-Aussagen) auch erst indirekt nach Marktstart.