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Hardware- und Nachrichten-Links der Weihnachtsfeiertage 2020

Twitterer HXL berichtet über eine sogar jetzt noch in der Supportliste von Asus auswählbare "GeForce RTX 3080 Ti 20GB" (Asus-Supportwebseite → Grafikkarten → Grafikkarten → ROG Strix → ans Ende der Liste scrollen), was man als weitere Bestätigung dieser Grafikkarte ansehen kann. Direkt davor wird im übrigen die "GeForce RTX 3060 12GB" genannt, womit eine weitere zuletzt in der Gerüchteküche befindliche nVidia-Karte eine zusätzliche Bestätigung erfährt. Gänzlich 100%ige Sicherheit ergibt sich daraus natürlich nicht: Zum einen könnte nVidia jederzeit seine Pläne über den Haufen werfen oder abändern, zum anderen gab es durchaus schon Fälle, wo Hersteller übereifrig bzw. voreilig bei dieserart Listungen waren (oder vielleicht auch schlicht auf einen Werbeeffekt hofften). Aber natürlich deutet derzeit alles auf das tatsächliche Erscheinen der GeForce RTX 3080 Ti 20GB und GeForce RTX 3060 12GB hin, die Gerüchteküche ist sich diesbezüglich so einig wie selten zuvor. Die größere GeForce RTX 3080 Ti ist allerdings nicht vor Mitte/Ende Februar 2021 zu erwarten, die kleinere GeForce RTX 3060 dürfte vermutlich zur CES 2021 (11.-14. Januar 2021) zumindest vorgestellt werden.

Chip Hardware Speicher Listenpreis Status Release
GeForce RTX 3080 Ti GA102-250 82 SM @ 320 Bit 20 GB GDDR6X angebl. $999 Indizien angebl. Ende Febr. 2021
GeForce RTX 3070 Ti GA103-300 angebl. 58 SM @ 320 Bit 10 GB GDDR6X vermtl. $599 Gerücht vermtl. Q1/2021
GeForce RTX 3060 12GB GA106-400 angebl. 30 SM @ 192 Bit 12 GB GDDR6 vermtl. $299-349 Indizien angebl. Mitte/Ende Jan. 2021
GeForce RTX 3060 6GB GA106-300 angebl. 28-30 SM @ 192 Bit 6 GB GDDR6 vermtl. $249 Gerücht angebl. Mitte/Ende Jan. 2021
GeForce RTX 3050 GA107-300 angebl. 18 SM @ 128 Bit 4 GB GDDR6 vermtl. $199 Gerücht vermtl. Q1/2021

Twitterer Raichu zeigt einen Teil einer Intel-Unterlage mit einem Auslieferungs-Fahrplan zur nächsten Prozessoren-Generation "Rocket Lake". Danach geht "Rocket Lake-S" erst in den 2021er Kalenderwochen 4-7 in die Massenfertigung, eine Auslieferungsbereitschaft soll sich somit regulärerweise erst zwischen Kalenderwoche 12-15 (März/April 2021) ergeben. Der eingezeichnete Pfeil deutet zwar eine Vorverlegung in Richtung des Termins der Massenfertigung hin – aber natürlich kann Intel auch nicht zaubern, sondern maximal Verwaltungsabläufe beschleunigen und Transportwege (mittels Luftfracht) abkürzen. Eine exakte Terminlage zu Rocket Lake ergibt sich noch nicht aus dieser Intel-Unterlage, aber vor Ende Januar dürfte Intel noch nicht einmal erste Prozessoren aus der Serien-Fertigung in der Hand halten, vorher ist kein (realer) Marktstart möglich. Selbst dann wäre die wirkliche Lieferbarkeit anzuzweifeln, jene dürfte sich auf breiter Basis kaum vor dem März ergeben. Ein Frühstart ist dennoch möglich – nur dann eben höchstwahrscheinlich verbunden mit schwacher Lieferbarkeit.

Schon im Sommer hatten PC Games Hardware und TechSpot mit dem Core i9-10900 (non-K) Modell einen üblicherweise wenig beachteten Prozessor im Test. Meistens geht der Blick schließlich zu den K-Modellen, zudem galt bei Intel eigentlich die Faustregel, dass die non-K-Modelle kaum an Performance (gegenüber den jeweiligen K-Modellen) verlieren – meistens nur im Rahmen von 3-5%. Dies ist beim Core i9-10900 zumindest teilweise jedoch nicht mehr der Fall: Die Spiele-Performance ist zwar kaum abweichend von der vorgenannten Maßgabe, die Anwendungs-Performance ergibt jedoch eine gut 11%igen Differenz zwischen non-K- und K-Modell. Damit kommt der Core i9-10900 bei der Anwendungs-Performance sogar minimal unterhalb des Core i7-10700K heraus – eine deutliche Abweichung gegenüber früheren CPU-Generationen von Intel, wo sich das non-K-Modell meist irgendwo zwischen K-Modell und dem nächstkleineren K-Modell einordnen konnte (eher sogar in Nähe zum zugehörigen K-Modell).

10900K vs. 10900 non-K (100%) PC Games Hardware TechPowerUp
Anwendungs-Performance - +10,8%
Spiele 720p  (avg fps) +4,0% +2,4%
Spiele 720p  (1% perc.) +5,8% -
Spiele 1080p  (avp fps) - +0,6%
basierend auf den Ausführungen von PC Games Hardware & TechSpot

Diese Performance-Verschiebung der non-K-Modelle hat wahrscheinlich seine Gründe im zuletzt bei Intel explodierendem Stromverbrauch: Wenn das non-K-Modell vom Mainboard auf seine TDP von nur 65 Watt gedrückt wird und das K-Modell dagegen 125 Watt verbrauchen darf, dann macht dies einiges mehr aus, als zu früheren Zeiten mit TDP-Klassen von 65/95 Watt und Real-Verbräuchen unterhalb der TDP üblich. Trifft diese Erklärung zu, bedeutet dies, dass primär die Spitzenmodelle des Portfolios betroffen sind – weniger denn Sechskern-Prozessoren, welche auch mit 65 Watt TDP gut mitkommen können. Gleichfalls ergeben somit auch die zu sehenden geringeren Differenzen im Spiele-Bereich einen Sinn: Unter Spielen verbrauchen die Intel-Prozessoren üblicherweise viel weniger Strom, dann spielt die TDP-Limitierung somit eine deutlich geringere Rolle. Wahrscheinlich dürfte sich dieses Prinzip bei den kommenden Rocket-Lake-Prozessoren wiederholen, da jene noch aus der 14nm-Fertigung stammen – erst "Alder Lake" aus der 10nm-Fertigung ergibt dann eine neue Chance für Intel, die eigene Energieeffizienz endlich wieder zurechtzurücken.

Die letzte Tabelle der Launch-Analyse zu Radeon RX 6800 & 6800 XT beeinhaltete einen (groben) Performance-Vergleich der Radeon RX 6800 XT gegenüber früheren AMD- und nVidia-Grafikkarten bis ins Jahr 2011 zurück. Da jene Tabelle recht gut ankam, wurde jene nun auch noch für die Radeon RX 6900 XT auf der letzten Seite von deren Launch-Analyse erstellt. Genauso interessant sein dürfte selbiges allerdings auch für die GeForce RTX 3080 als der derzeit von der Performance her führenden nVidia-Karte, abseits der preislich abgehobenen GeForce RTX 3090. Nachfolgend ist somit dieser Performance-Vergleich der GeForce RTX 3080 mit allen Alt-Boliden aufgeführt, welcher aber natürlich nur höchst grob zu sehen ist: Denn derzeit existiert wahrscheinlich kein Test, welcher die GeForce RTX 3080 tatsächlich in den Vergleich mit beispielsweise GeForce GTX 780 oder Radeon HD 7970 stellt.

Performance-Faktor der GeForce RTX 3080 gegenüber früheren Grafikkarten unter UltraHD/4K
AMD Midrange AMD HighEnd AMD Enthusiast NV Enthusiast NV HighEnd NV Midrange
2,0   5700 XT 1,9   Radeon VII 2019 1,6   RTX 2080S 2,2   RTX 2060S
2018 1,3   RTX 2080 Ti 1,7   RTX 2080 2,7   RTX 2060
2,8   RX Vega 56 2,5   RX Vega 64 2017 1,9   GTX 1080 Ti
2016 2,5   GTX 1080 3,1   GTX 1070
4,3   R9 390 3,6   R9 Fury 3,3   R9 Fury X 2015 3,3   GTX 980 Ti
2014 4,3   GTX 980 5,2   GTX 970
4,8   R9 290 4,4   R9 290X 2013 4,8   GTX 780 Ti 6,0   GTX 780
6,0   HD 7970 "GHz" 2012
6,6   HD 7970 2011
Performance-Multiplikator der GeForce RTX 3080 gegenüber älteren Grafikkarten gemäß dem 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index

So sind all die anderen Verbesserungen über die Zeit bei der CPU-Performance, der zugrundeliegenden Plattform, Festplatten-Geschwindigkeiten bis hin zum Software-Unterbau hierbei natürlich genauso mit eingeflossen. Dies könnte die Performance-Differenz (etwas) verkleinern, sollte man tatsächlich irgendwo einen dieser Alt-Boliden ins selbe System einbauen und mit der GeForce RTX 3080 vergleichen. Allerdings wird es auch jederzeit Fälle geben, wo den Alt-Boliden (unter neueren Spielen) ein bestimmtes Feature fehlt oder eben der Speicher ausgeht und die neuen Grafikkarten dann ihren Vorsprung erheblich ausweiten können. Das ganze basiert halt nur auf Performance-Differenzen, welche über die Zeit in relativer Form weitergetragen wurden – zwischen zwei benachbarten Generationen stimmen die Abstände, darüber hinausgehend wird es ungenauer und über große Zeiträume betrachtet wird es mehr zu einer groben Abschätzung. PS: Zugleich wurden dem 3DCenter Performance-Index, auf welchem dieser Performance-Vergleich basiert, nun auch noch die jüngst aufgestellten Index-Werte zu GeForce RTX 3060 Ti und Radeon RX 6900 XT hinzugefügt.