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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. November 2014

Die am Wochenanfang vermeldete US-Preissenkung der Radeon R9 295X2 hat nun auch den europäischen Handel erreicht – und dies zu noch günstigeren Straßenpreisen als erwartet, denn die Radeon R9 295X2 ist um nahezu 200 Euro von bislang 840-900 Euro auf nunmehr 650-700 Euro heruntergefallen, wenngleich die meisten dieser günstigen Preislagen derzeit noch nicht lieferbar sind. Damit ist die Radeon R9 295X2 nur noch marginal teurer als zwei Radeon R9 290X Karten, welche man derzeit (einzeln) für 310-340 Euro bekommen kann. Angesichts dessen, daß die Radeon R9 295X2 etwas schneller als zwei Einzelkarten ist und natürlich auch weniger Steckplätze belegt, geht der Preis jetzt erstmals vollkommen in Ordnung – für diejenigen, welche MultiChip-Konstruktionen unter CrossFire bzw. SLI nicht abschrecken.

Neben dem gestern gesagten zu AMDs schwachem Marktanteil bei Grafikchips sowie den ebenfalls nicht wirklich guten Geschäftsergebnissen gibt es noch einen weiteren Punkt, wo AMD in der Vergangenheit völlig danebengegriffen hat: Die Aufgabe des ATI-Markennamens hat den AMD-Grafikchips nicht gut getan, denn nun wird der im CPU-Bereich vom Massenmarkt nun einmal als "nicht konkurrenzfähig" betrachtete AMD-Markenname auch im GPU-Bereich benutzt. Sicherlich war "ATI" auch nicht unbedingt eine bärenstarke Marke, aber dahinter stand eine lange Geschichte noch aus den Grafik-Anfangszeiten, zudem war ATI auch einstmals eine (extrem) große Nummer im OEM-Geschäft, war Mitte der 90er Hauslieferant aller großen PC-Hersteller.

All dies wurde ziemlich unnötigerweise aufgegeben – und dies gerade anno 2010, wo AMD im Prozessoren-Feld schon einigermaßen hinterherkrebste und Intel dagegen gerade dazu ansetzte, mit den Core-i-Prozessoren AMD vollens zu enteilen. Ob man die aktuellen Entwicklungen seinerzeit alles so hätte vorhersehenkönnen, sei dahingestellt – im Nachhinein war es in jedem Fall die falsche Entscheidung, die wenigstens solide Marke "ATI" durch die inzwischen klar als schwach anzusehende Marke "AMD" zu ersetzen. Sowohl im Massenmarkt als auch im OEM-Markt dürfte dies einiges an möglichen Umsätzen gekostet haben, die langfristigen Auswirkungen dieser Fehlentscheidung sind nun jetzt ganz offensichtlich zu sehen. Das Ruder wieder herumzureißen, wird damit nicht einfacher – denn ob nach so langer Zeit ein Wechsel zurück auf "ATI" noch Vorteile bringen könnte, steht in den Sternen.

Die PC Games Hardware berichtet über eine Sony-Aussage, wonach der Produktlebenszyklus der PlayStation 4 sogar länger als derjeniger der PlayStation 3 ausfallen soll – und jene geht gerade in ihr neuntes Jahr und wird immer noch von Sony unterstützt, wird also sicherlich einen Produktlebenszyklus von 10 Jahren und eventuell etwas mehr schaffen. Ob die PlayStation 4 so lange durchhält, darf dagegen trotz der Sony-Aussage bezweifelt werden: Die bei den aktuellen Spielekonsolen verbaute Hardware hat wegen ihrer PC-Nähe kaum Spielraum nach oben hin, der Effekt von verbesserter Grafik durch die bessere Einarbeitung der Spieleentwickler in die Konsolentechnik wird also deutlich kleiner ausfallen als früher – und damit auch eher eine neue Konsolen-Generation notwendig erscheinen lassen.

Großes Gegenargument ist hier natürlich, daß die aktuelle Konsolengeneration für das derzeit allgegenwärtige FullHD gebaut ist, jenes mit Abstrichen einhält und aber wiederum die nächsthöhere Auflösungsstufe in Form von UltraHD noch seit weit von einer Durchsetzung im Massenmarkt entfernt ist. Wenn man davon ausgeht, daß die nächste Konsolen-Generation für UltraHD gebaut wird, dann müssten die Konsolenhersteller faktisch darauf warten, daß UltraHD bei Fernsehern so weit verbreitet ist wie derzeit FullHD – was ohne breites Programmangebot mit 4K-Material noch eine ganze Weile dauern wird. Das Gegenargument zum Gegenargument lautet hingegen, daß der Weg zu UltraHD derzeit als so langwierig erscheint, daß da eine Zwischengeneration kommen könnte – gerade weil sich heutige Spielekonsolen auf Basis von PC-Komponenten einfacher erstellen lassen als früher noch. Der langfristige Plan von Microsoft und Sony lautet sicherlich, auf UltraHD zu warten – was aber trotzdem, wenn die Wartezeit zu lang wird, in einer Zwischengeneration in vielleicht 3-4 Jahren münden könnte.