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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. Oktober 2020

Für Aufsehen sorgen derzeit weitere Vorab-Benchmarks von Ryzen-5000-Prozessoren unter CPU-Z & PassMark. Ausgangspunkt der Vergleiche unter CPU-Z ist ein seitens Twitterer Apisak verbreiteter CPU-Z-Wert zum Ryzen 7 5800X, die PassMark-Werte zu Ryzen 5 5600X und Ryzen 9 5950X finden sich hingegen in der offiziellen PassMark-Datenbank. Zu beachten wäre, dass beide Benchmark-Datenbanken als Vergleichs- bzw. Referenzwerte schlicht den Schnitt aller bisher eingereichten Messungen abbilden – dies umfasst dann sowohl übertaktete Systeme als auch schlecht konfigurierte und damit unterdurchschnittlich laufende OEM-Systeme. Die Messungen der Zen-3-Prozessoren stammen hingegen von wenigen, wahrscheinlich ziemlich perfekt konfigurierten Benchmark-Systemen, ergo ergibt sich hierbei ziemlich automatisch eine gewisse Verfälschung, darf man die genauen Abstände nicht auf die Goldwaage legen. Rein prinzipiell betrachtet bestätigen sich aber erneut AMDs Vorhersagen zu Zen 3 bzw. Ryzen 5000: Eine sehr starke Singlethread-Performance samt einem guten Performancegewinn unter Multithreading – womit AMD dann unter beiden Performance-Feldern (mit Abstand) in Führung gehen wird.

Technik CPU-Z (ST) CPU-Z (MT) PassMark (ST) PassMark (MT)
Ryzen 9 5950X Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz, 105W TDP 3693 45564
Ryzen 9 3950X Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz, 105W TDP 524 10867 2747 39279
Ryzen 9 3900X Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 105W TDP 521 8177 2730 32858
Core i9-10900K CML, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz, 125W TDP 584 7386 3177 24282
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 105W TDP 650 6593
Core i7-10700K CML, 8C/16T, 3.8/5.1 GHz, 125W TDP 558 5640 3084 19676
Ryzen 7 3800X Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz, 105W TDP 519 5577 2745 23348
Ryzen 5 5600X Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz, 65W TDP 3455 22160
Core i5-10600K CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz, 125W TDP 2931 14632
Ryzen 5 3600X Zen 2, 6C/12T, 3.8/4.4 GHz, 95W TDP 505 4101 2677 18318
CPU-Z-Wert des Ryzen 7 5800X von Apisak @ Twitter, PassMark-Werte von Ryzen 5 5600X & Ryzen 9 5950X aus der offiziellen PassMark-Datenbank, alle Vergleichswerte aus den offiziellen Benchmark-Datenbanken von CPU-Z und PassMark

Wie Golem und Heise berichten, hat AMD die vorher per Gerücht kolportierte Übernahme von Xilinx durch AMD bestätigt, jene soll im Laufe des Jahres 2021 dann in die Praxis umgesetzt werden. AMD nimmt für den Kauf des führenden FPGA-Herstellers immerhin 35 Mrd. Dollar in die Hand, welche per Aktientausch beglichen werden – womit AMD seinen derzeit hohen Börsenwert bestmöglich ausnutzt. Im Gegensatz zur Übernahme von ARM durch nVidia wird Xilinx in AMD komplett (als eigene Geschäftssparte) integriert, wird somit also auch die AMD-Geschäftszahlen nach Vollendung der Übernahme um ca. 700 Mio. Dollar Umsatz sowie ca. 200 Mio. Dollar Gewinn pro Quartal nach oben treiben wird. Hierin dürfte durchaus einer der Hauptgründe der Übernahme liegen, denn damit wächst AMD näher an die Branchenriesen heran – was durchaus von Relevanz ist, wenn man sich den Dimensions-Unterschied gerade gegenüber Intel ansieht (2019er Jahresumsatz: AMD 6,7 Mrd. Dollar, Intel 72 Mrd. Dollar).

Aus rein technischer Sicht heraus sind die Ansatzpunkte dagegen derzeit eher überschaubar, denn FPGAs (programmierbare Logikchips) sind eine eigene Technik-Sparte, welche in aller Regel auch in anderen Bereichen verwendet wird als wo AMD mit seinen Prozessoren & Grafikkarten tätig ist. Allenfalls finden sich im Server-Bereich kleinere Überschneidungen bzw. könnte man annehmen, dass sich dort in Zukunft weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von FPGAs und regulären CPUs ergeben. Für AMD vorerst eher interessant dürften zum einen diverse Technologie-Ansätze von Xilinx (oftmals hierzu genannt die fortschrittliche Packaging-Technik) sowie das Hinzukommen von tausenden weiteren Ingenieuren sein, welche in dieser Anzahl und Güte eben nicht auf Bäumen wachsen. Eine beachtenswerte Bewandtnis für AMDs reguläres Prozessoren- und Grafikchip-Geschäft hat diese Übernahme somit hingegen nicht. Dass allerdings das Unternehmen "AMD" mit dieser Übernahme substantiell größer wird und somit zukünftig mehr Möglichkeiten haben dürfte (darunter im Bereich "R&D" – Forschung & Entwicklung), läßt sich hieraus mitnehmen.  (Forendiskussion zum Thema)

Twitterer Matthew Smith hat einen (angeblichen) Eintrag zu einer GeForce RTX 3060 Ti unter GPU-Z erspäht, selbigen Eintrag kann man sich auch in der GPU-Z-Datenbank bei TechPowerUp ansehen. Eine absolut einwandfreie Bestätigung, dass es sich hierbei um die zweite GA104-Ausführung (nach der GeForce RTX 3070) handelt, ergibt sich hiermit jedoch nicht, da seitens GPU-Z keine exakte Grafikchip-Erkennung gelang bzw. die Nennung der "GeForce RTX 3060 Ti" nur als Kommentar des Grafikkarten-Nutzers erfolgte. Aber natürlich passen die erkannten Hardware-Daten von 38 Shader-Clustern an einem 256 Bit Speicherinterface samt 8 GB GDDR6-Speicher zur bislang genau derart beschriebenen GeForce RTX 3060 Ti. Sofern der GPU-Z-Eintrag korrekt ist, lassen sich somit auch noch die offiziellen Taktraten zur GeForce RTX 3060 Ti nennen: Es sind 1410/1665 MHz Chiptakt sowie 14 Gbps Speicher-Datenrate.

GeForce RTX 3060 Ti GeForce RTX 3070 GeForce RTX 3080
Grafikchip GA104-200 GA104-300 GA102-200
Technik 5-6 Raster-Engines, 38 Shader-Cluster, 4864 FP32-Einheiten, 80-96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface 6 Raster-Engines, 46 Shader-Cluster, 5888 FP32-Einheiten, 96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface 6 Raster-Engines, 68 Shader-Cluster, 8704 FP32-Einheiten, 96 ROPs, 320 Bit GDDR6X-Interface
Chiptakt 1410/1665 MHz 1500/1725 MHz 1440/1710 MHz
Speicherausbau 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps 10 GB GDDR6X @ 19 Gbps
Rohleistungen 16,2 TFlops & 448 GB/sec 20,3 TFlops & 448 GB/sec 29,8 TFlops & 760 GB/sec
Stromverbrauch vermutlich 180W 220W (GCP) 320W (GCP)
Listenpreis vermutlich $399 $499 $699
Release angeblich Mitte November 2020 29. Oktober 2020 17. September 2020

Damit läßt sich dann auch die Rohleistungs-Differenz zur GeForce RTX 3070 nunmehr exakt beschreiben: Es sind −20% weniger Rechenleistung bei der GeForce RTX 3060 Ti (bzw. hat die GeForce RTX 3060 ergo +25% mehr Rechenleistung) – bei allerdings gleichbleibender Speicherbandbreite. Die Performance-Differenz zwischen beiden GA104-basierten Karten ist somit auf ca. −15% weniger bzw. ca. +20% mehr zu schätzen, was bei einem passenden Preispunkt die GeForce RTX 3060 Ti beim Preis/Leistungs-Verhältnis durchaus (leicht) vorn sehen sollte. Der exakte Preispunkt der GeForce RTX 3060 Ti ist zwar noch nicht bekannt, aber alles andere als 399 Dollar würde ziemlich überraschen. Schließlich kommt darunter nur noch die (GA106-basierte) GeForce RTX 3060 – und für jene 6-GB-Karte (ergibt sich aus dem 192-Bit-Interfaces des zugrundliegenden GA106-Chips) sind mehr als 299 Dollar heutzutage einfach nicht angemessen. Terminlich scheint die GeForce RTX 3060 Ti gemäß allerdings unbestätigen Informationen auf Mitte November angesetzt zu sein, laut VideoCardz werden in China sogar schon Vorbestellungen im Einzelhandel angenommen.