Twitterer Apisak hat nun auch Geekbench-Werte zum Core i9-12900K aufgetrieben, dem Spitzenmodell der anstehenden Alder-Lake-Generation mit 8 großen Performance- und 8 kleinen Effizienz-Kernen. Das erste Ergebnis ist mit 1893/17299 Punkten klar besser beim Singlethread-Wert, das zweite Ergebnis mit 1834/17370 Punkten hingegen etwas stärker beim Multithread-Wert. In beiden Fällen wird jedoch alles geschlagen, was es bislang an Consumer-Prozessoren gab – darunter auch der 16-Kerner Ryzen 9 5950X beim Multithread-Wert. Natürlich kommt der Geekbench dem Hybrid-Ansatz von Alder Lake deutlich entgegen, denn aufgrund seiner Plattform-Unabhängigkeit verfügt der Benchmarks bereits seit längerem über eine Hybrid-Unterstützung mit kleinen & großen CPU-Kernen – nicht umsonst hat selbst Intel den Geekbench bei seiner eigenen Performance-Vorhersage zu Alder Lake verwendet.

Das herauskommende Geekbench-Ergebnis zeigt also nahezu einen Bestcase für Alder Lake an – andere Benchmarks dürften weit schwächer reagieren und wo dann ein Durchschnitt aller angetretenen Benchmarks herauskommt, läßt sich derzeit noch nicht abschätzen. Nichtsdestotrotz zeigt Alder Lake mit diesem Benchmark schon einmal seine Krallen bzw. das Potential auf, selbst gegenüber Prozessoren mit höherer Anzahl an großen CPU-Kernen mithalten zu können. Damit werden auch die gestrigen Geekbench-Werte zum Core i7-12700 wieder etwas egalisiert, welche zwar anständig, jedoch nicht derart herausragend ausgefallen sind. Möglicherweise lief jener Core i7-12700 in diesem Test tatsächlich allein mit 8 großen CPU-Kernen, so wie es vom Geekbench angezeigt wurde. Denkbar aber auch, dass die auf 65 Watt TDP limierte CPU die kleinen CPU-Kerne in Volllast-Phasen nicht wirklich nutzen kann, weil dies dann eben den TDP-Rahmen sprengen würde. Ganz generell stellt es eine noch zu klärende Frage dar, wie gut Alder Lake seine Performance halten kann, wenn man den Stromverbrauch tatsächlich auf Intels offizielle TDP/PL-Angaben limitiert.

Laut Kopite7kimi @ Twitter soll nVidias "Lovelace"-Generation nun doch etwas früher als erwartet antreten. Die Betonung liegt dabei allerdings auf "als erwartet", was man somit in den Vergleich zu den bisherigen Termin-Aussagen des Twitterers bringen muß, welcher diesbezüglich bislang eher vorsichtige Statements von sich gegeben hatte. So schrieb Kopite7kimi noch in diesem April, dass die aktuelle Ampere-Generation bis Ende 2022 durchhalten muß – was nahelegt, dass man mit der nachfolgenden Lovelace-Generation erst Anfang 2023 rechnen sollte. So gesehen läuft das derzeitige "früher als erwartet" auf nichts anderes als eine Lovelace-Terminlage grob im vierten Quartal 2022 hinaus – was nachfolgend auch noch von Greymon55 @ Twitter explizit bestätigt wurde.

Ada Lovelace will come out a little bit earlier. Keep patient.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 26. August 2021
 
of course TSMC N5
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 26. August 2021
 
Q4 2022
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 26. August 2021

Auch dies ist natürlich ein dehnbarer Begriff, da zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember durchaus ein erhebliche Wahrnehmungsunterschied besteht (das eine liegt noch gut im Jahr 2022 drin, das andere würde als "faktisch erst 2023" angesehen werden). Selbst ein September-Launch wäre diesbezüglich nicht ganz auszuchließen – dass sich die Twitterer bei terminlinen Vorhersagen leicht irren können, welche noch mehr als ein Jahr entfernt liegen, darf diesen zugestanden werden. Aber zumindest läuft es darauf hinaus, dass die Lovelace-Generation wiederum nicht vor Herbst 2022 antritt – wie schon Turing und Ampere jeweils im Herbst ihres Launch-Jahres antraten. Augenscheinlich läuft bei nVidia die Arbeit an dem ersten Lovelace-Chip "AD102" gut und so kann man intern nunmehr mit einiger Sicherheit einen Tape-Out (unter wie genannt der 5nm-Fertigung von TSMC) vermutlich irgendwann zum Jahresanfang 2022 sowie einen Release ab Herbst 2022 vorhersagen.

Alle diese Terminprojektionen gehen dann allerdings auch davon aus, dass keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten und der Berg an Arbeit, welcher hierbei noch ansteht (Design-Finalisierung, Tape-Out, Validierungsphase & Platinen-Design), ohne irgendwelche Verzögerungen abgearbeitet werden kann. Bei dieser Gelegenheit wäre noch darauf hinzuweisen, dass die kürzliche Terminangabe zu nVidias HPC-Chip "Hopper" sich eventuell leicht mit einer früheren Tape-Out-Vorankündigung beißt: Zuletzt wurden die ersten hergestellten GH100-Testwafer für das zweite Quartal 2022 notiert, während vor Monatsfrist der Tape-Out des GH100-Chips als "in Bälde" genannt wurde. Beides passt kaum zusammen, denn trotz dass es sich nicht um eine Massenfertigung handelt, braucht Chipfertiger TSMC für die ersten Wafer sicherlich nicht gleich ein halbes Jahr. Eine von beiden Angaben dürfte demzufolge (in dieser Form) nicht stimmen.