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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. September 2019

Laut Videocardz hat Grafikkarten-Hersteller Asus gleich drei Modelle der "GeForce GTX 1660 Super" in Vorbereitung – was die Existenz jener Karte somit einwandfrei bestätigt. Die hierzu seitens Videocardz genannten technischen Daten entstammen allerdings früheren Gerüchten und sind somit noch nicht (seitens Asus oder andersweitig) bestätigt. Dabei existiert zur GeForce GTX 1660 Super primär immer noch die Problematik, das die Karte zwischen GeForce GTX 1660 & 1660 Ti liegend eigentlich zu nah an beide dieser früheren Karten kommt. Besser wäre hierzu eine Auflösung, bei welcher wenigstens einer dieser früheren Karten mittels des Erscheinens der GeForce GTX 1660 Super ausläuft. Der bessere Kandidat ist dabei sogar die GeForce GTX 1660 Ti, denn die GeForce GTX 1660 Super soll nur mit einer geringen Abspeckung bei den Shader-Einheiten antreten (von 1536 auf 1408 Shader-Einheiten, was man sogar mit ein wenig Mehrtakt wieder ausgleichen könnte), dafür aber in jedem Fall einen etwas höheren GDDR6-Takt anbieten. Wie es unsere Performance-Prognose zur GeForce GTX 1660 Super auf Basis des FullHD Performance-Index bereits andeutet, hat die GeForce GTX 1660 Super durchaus das Potential, die Performance der GeForce GTX 1660 Ti komplett zu erreichen – und damit jene Karte obsolet zu machen.

Technik FHD Perf.Index Listenpreis Status
GeForce GTX 1660 Ti 1536 SE @ 192 Bit GDDR6 790% 279$ releast am 22. Februar 2019
GeForce GTX 1660 Super angebl. 1408 SE @ 192 Bit GDDR6 gesch. ~750-790% unbekannt erwartet im Oktober 2019
GeForce GTX 1660 1408 SE @ 192 Bit GDDR5 690% 219$ releast am 14. März 2019
GeForce GTX 1650 Ti mglw. 1024 SE @ 128 Bit GDDR5/6 gesch. ~490-550% angebl. ~155$ erwartet für den 22. Oktober 2019
GeForce GTX 1650 896 SE @ 128 Bit GDDR5 450% 149$ releast am 23. April 2019

Der Clou der ganzen Aktion für nVidia dürfte letztlich darin bestehen, das die GeForce GTX 1660 Super möglicherweise zu einem leicht niedrigeren Preispunkt in den Markt kommen kann, nachdem die 279 Dollar Listenpreis der GeForce GTX 1660 Ti schon immer recht hoch angesetzt waren und sich gerade angesichts von AMDs Navi-Karten (der Radeon RX 5700 für 349$ sowie der nachfolgenden Radeon RX 5600 Serie) nun nicht mehr gut macht. Echte Preissenkungen sind bekannterweise nicht das Ding von nVidia, ergo bringt man einfach eine weitere Karte mit derselben Performance zu einem (angenommen) niedrigeren Preispunkt in den Markt – und erreicht somit letztlich das gleiche. Bei der GeForce GTX 1650 Ti wird es letztlich nicht unähnlich ablaufen: Jene neue Karte wird wohl zum gleichen oder nur leicht höheren Preispunkt gegenüber der bisherigen GeForce GTX 1650 erscheinen, womit auch wieder ein besseres Preis/Leistungs-Verhältnis erzielt wird. Als kleine Ausnahme von der Regel dürfte die reguläre GeForce GTX 1650 nachfolgend preislich nach unten gereicht werden. Ob man dies auch offiziell macht, bleibt zwar noch abzuwarten, wäre aber bei dieser kleinen Mainstream-Lösung auch nicht ganz so "schlimm" wie bei anderen nVidia-Grafikkarten, wo nVidia das Wort "Preissenkung" wie der Teufel das Weihwasser fürchtet.

Gemäß der DigiTimes begründet sich die kürzlich offiziell verkündete Verschiebung des Ryzen 9 3950X von September auf November auf Taktraten-Probleme mit diesem Prozessor. Genauer wird dies leider nur im nicht-öffentlichen Teil der Meldung ausgeführt, die ComputerBase kann hierzu allerdings weitere Informationen aus eigener Quelle anbringen. Dabei geht es wohl nicht um die bekannte Problematik des maximalen Boost-Takts, sondern vielmehr um die durchschnittlichen Taktraten unter Last und vor allem die damit erzielte Performance. Angeblich soll der Ryzen 9 3950X "nicht so viel leisten, wie man sich das vorstellt" – anders formuliert, aufgrund zu niedriger realer Taktraten in den Benchmarks nur geringe Performance-Vorteile gegenüber dem Ryzen 9 3900X herausholen können. Angesichts eines kräftigen Preissprungs vom 12-Kerner zum 16-Kerner von 499 auf 749 Dollar (was dann sogar stärker ist als der Zugewinn an CPU-Kernen) macht sich dies wirklich nicht gut, wenn ausgerechnet dieses teure Spitzenmodell dann bei der Performance bzw. dem Performance-Abstand nicht überzeugend ausfällt. Als hauptsächliches Problem hinter dieser Situation darf die zum 12-Kerner gleiche TDP gelten – welche dazu führt, das sich beim Ryzen 9 3950X dann eben vier mehr CPU-Kerne um die gleichen Stromverbrauchs-Reserven prügeln und damit in der Tendenz logischerweise bei niedrigeren Taktraten herauskommen.

AMD kann diesem Effekt nur mit einem wirklich erstklassigen Binning begegnen, bei welchem für den Ryzen 9 3950X nur die allerbesten Core-Chiplets (mit einer höheren Effizienz von Taktrate zu Stromverbrauch) Verwendung finden. An dieser Stelle dürfte dann das eigentliche Problem liegen: AMD bekommt wohl nicht genügend wirklich erstklassige Core-Chiplets zusammen, welche dem Ryzen 9 3950X die erwartete Performance geben. Ob die jetzt angesetzte Verschiebung jene Situation verbessern kann, bleibt noch abzuwarten – mit der Zeit wird eine Chipfertigung natürlich besser, aber nur zwei Monate sind eigentlich zu wenig, um einen wirklich deutlichen Unterschied zwischen Erwartung und Realität auszubügeln. Im schlimmsten Fall wird AMD in den sauren Apfel beißen und die eigentlich lange zuvor angekündigten Spezifikationen des Ryzen 9 3950X nochmals abändern müssen – wenn auch nicht unbedingt bei den nominellen Taktraten, so doch wenigstens bei der TDP. Eine höhere TDP (oder auch nur ein intern höherer Stromverbrauchswert) dürfte dem Ryzen 9 3950X in jedem Fall genügen, um dessen Performance wirklich auszuspielen – unter dem Verlust allerdings der nominellen Kompatibilität mit früheren Ryzen-Mainboards der 300er & 400er Chipsatz-Serien (wobei einzelne Mainboard-Hersteller diesen Support dann auf eigene Kappe hin dennoch anbieten können). Im Sinne dessen, ein solides Produkt zu dem für eine Consumer-CPU sicherlich gesalzenem Preispunkt anzubieten, wäre dies wahrscheinlich aber doch die bessere Lösung.

Bei WinFuture bezieht man sich auf eine andere DigiTimes-Meldung über chinesische CPU- und GPU-Projekte, welche nun schon im Jahr 2020 in den Markt gehen sollen. Hierbei handelt es sich logischerweise um eine direkte Folge des Handelsstreits zwischen USA & China sowie des US-Boykotts gegenüber Huawei – mittels welchen sich China faktisch dazu genötigt fühlt, sich unabhängiger von westlicher IT-Technik zu machen. Das man dies dann vor allem aber so schnell umsetzen kann, überrascht dennoch – und zeigt sehr deutlich darauf hin, das es sich hier nicht um ein Strohfeuer im Sinne des Handelsstreit handelt, sondern um den Aufbau einer ernsthaften eigenen Konkurrenz. Das man damit nicht sofort auf Welt-Niveau herauskommen kann, zeigt allerdings auch die von WinFuture genannte Beispiel-Hardware in Form eines neuen chinesischen PC-Prozessors für den Desktop-Einsatz: Hierbei handelt es sich um einen ARMv8-basierten Vierkern-Prozessor, welcher zwar unter der 16nm-Fertigung von TSMC immerhin (bis zu) 3.0 GHz Takt erreicht, dennoch aber eher die Leistungsklasse eines (mittelprächtigen) Smartphone-SoCs haben dürfte – und somit nur im LowCost-Bereich Einsatz-Chancen haben wird. Aber für einfache Notebooks und Mini-PCs in preissensitiven Märkten reicht es sicherlich aus, werden AMD & Intel hier durchaus Umsatz verlieren und wird zudem seitens der chinesischen Anbieter vor allem der Grundstein für zukünftige Weiterentwicklungen gelegt.

Heise berichten über eine augenscheinlich erste praktische Auswirkung der beschlossenen EU-Urheberrechtsreform bzw. dort des Teilgebiets "Presse-Leistungsschutzrecht" (Artikel 11): Für Frankreich wird Google in Zukunft in seiner Suchmaschine keine "Snippets" zu gefundenen Inhalten mehr anzeigen, diese bisherige Ergebnis-Vorschau entfällt komplett zugunsten des reinen Artikel-Titels (samt hinterlegtem Link). Ganz wie es zu erwarten war, stellt man sich hierbei auf den Standpunkt, das man für den Service der Weiterverlinkung zugunsten der Inhalte-Anbieter nicht auch noch jene bezahlen will – noch dazu, wo jene von dieser Verlinkung klar mehr profitieren als Google. Die Idee der Presseverlage, Google irgendwie zu Zahlungen zu bringen, führt damit dann erst einmal zu einem Nachteil für die Verleger – denn deren Inhalten werden verkürzt dargestellt, was die Chance auf einen Klick reduziert. Natürlich gibt es dagegen technische Abhilfe, mittels eines extra HTML-Codes kann man eigene Webseiten für Google als "erlaubt zur Snippet-Vorschau" markieren – dann allerdings natürlich unter dem kompletten Verzicht auf jegliche Ansprüche aus dem Presse-Leistungsschutzrecht. So lange Google nicht gezwungen würde, schon für die reine Verlinkung zu zahlen, sitzt man in dieser Frage immer am längeren Hebel – was eventuell schon vor Jahren erkennbar war, aber nun eben auch praktisch bewiesen wird. Eventuell kann ja der bundesdeutsche Gesetzgeber hieraus lernen, wenn es dann daran geht, das neue EU-Urheberrecht in bundesdeutsches Recht zu übertragen.