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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. Juni 2019

El Chapuzas Informatico (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) haben ihren Vorab-Test zum Ryzen 5 3600 nochmals neu unter Verwendung eines X570-Mainboards aufgelegt. Die Ergebnis-Differenzen sind erwartungsgemäß nicht großartig: Bei der Anwendungs-Performance gibt es einen Zuschlag von +0,3%, bei der Spiele-Performance allerdings immerhin +1,7%. Bei dieser Gelegenheit wurde unsererseits auch ein Fehler in der vorherigen Auswertung der Singlethread-Performance korrigiert, welcher den Ryzen 5 3600 schlechter stellte, als es sein müsste – derzeit ist der Core i9-9900K auf Basis dieser natürlich ausgesprochen wenigen Benchmarks damit nur noch um +4,5% bei der Singlethread-Performance vorn liegend. Allerdings ergaben auch die Tests auf dem X570-Mainboard das Problem, das die Speicherlatenz mit 75,8ns nicht wirklich gut ist (Niveau Ryzen 7 1700X) und das die Speicherschreib-Leistung mit nach wie vor ca. 26 GB/sec sehr schwach ausfällt (alle anderen modernen Prozessoren liegen bei ca. 48 GB/sec). Hier ist sicherlich noch nicht der Weisheit letzter Schluß gefunden, sollten sich am Launchtag unter einzelnen Benchmarks wohl nochmals etwas bessere Ergebnisse ergeben.

Technik Liste Anwend. MT Anwend. ST 3DMark & Co. Spiele
Core i9-9900K Coffee Lake Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 95W TDP 488$ 123,0% 104,5% 101,9% 109,0%
Core i7-8700K Coffee Lake, 6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP 359$ 94,8% - - -
Ryzen 5 3600 @ X570 Zen 2, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 65W TDP 199$ 100% 100% 100% 100%
Ryzen 5 3600 @ X470 Zen 2, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 65W TDP 199$ 99,7% 99,9% 100,1% 98,3%
Ryzen 7 2700X Zen+, 8C/16T, 3.7/4.3 GHz, 105W TDP 329$ 113,5% 88,3% 97,0% 92,1%
Ryzen 5 2600 Zen+, 6C/12T, 3.4/3.9 GHz, 65W TDP 199$ 84,9% -- - -
gemäß den (aktualisierten) Messungen von El Chapuzas Informatico mit 3 Anwendungs-, 5 3DMark/Unigine- und 4 Spiele-Benchmarks

Jene Vorab-Tests sind somit zwar durchaus als Appetitanreger zu AMDs Ryzen 3000 zu gebrauchen, jedoch im Detail nur halbgar – siehe die offensichtlichen Probleme bei der Speicherlatenz sowie der Speicherschreib-Performance. Übertakten war mit beiden benutzten Platinen derzeit generell nicht möglich, obwohl jene mit dem neuesten und für Ryzen 3000 gedachten BIOS liefen. Unter der Haube liegt da möglicherweise sogar noch mehr im argen, denn gemäß der ComputerBase-Redaktion in ihrem Forum ist Ryzen 3000 derzeit speziell auf früheren Sockel-AM4-Boards kein Vergnügen, inklusive täglich neuer BIOS-Updates. Das die ComputerBase deswegen keinen eigenen Vorab-Test zu einem dort schon vorliegenden Matisse-Prozessor (!) antritt, gibt dieser Aussage durchaus einiges an Gewicht. Andererseits sind solcherart Vorab-Tests eigentlich nur wirklich für Redaktionen gangbar, welche nicht von AMD mit Vorab-Samples beliefert werden – weil man mit so einem Vorab-Test (selbst unter Umschiffung aller NDAs) natürlich auch das Risiko auf sich zieht, gleich nie wieder Vorab-Samples von AMD zu bekommen. Da in den Kreisen der Hardwaretester derartige Vorab-Tests wie jener von El Chapuzas Informatico üblicherweise kritisch gesehen werden (ein gemeinsamer Releasetermin für alle Launchartikel macht keinen Sinn, wenn es derart größere Leaks gibt), sollte AMD vielleicht darüber nachdenken, El Chapuzas Informatico (welche diesbezüglich schon einigemale aufgefallen sind) einfach mit so vielen Nettigkeiten zu bombardieren, das man letztendlich ein Gentlemen's Agreement schließen und damit diese Leak-Quelle stopfen kann.

Ein anderer, sehr viel kurzfristiger zu klärender Problempunkt ist derjenige der zu stark verdichtete Launch-Tätigkeit zum Juli-Anfang hin. AMD bringt offiziell am 7. Juli die fast komplette Ryzen 3000 Generation (noch ohne den Ryzen 9 3950X, aber trotzdem mit 7 CPU/APU-Modellen) sowie die beiden Radeon RX 5700 & 5700 XT Grafikkarten heraus, beiderseits auf Basis neuer Architekturen und damit besonders erklärungsbedürftig. Zudem stehen zeitnah die Konter der jeweiligen Kontrahenten an: Zu Intel wird eine Prozessoren-Preissenkung kolportiert – welche hoffentlich am 7. Juli schon bekannt ist, weil man schließlich gegenüber den korrekten Listenpreisen vergleichen will. Und nVidia soll schon am 9. Juli den ersten Teil des RTX-Refreshs in den Markt entlassen, wobei die hiermit zu veröffentlichenden GeForce RTX 2060 Super & 2070 Super exakt in das Performance-Segment der AMD-Neuvorstellungen hineingehen. Irgendwie wäre es doch sinnvoll, wenn AMD und nVidia sich an dieser Stelle einigen und einen gemeinsamen Launchtag abhalten könnten – ansonsten müssen die Hardwaretester alles zweimal machen, wobei die Artikel des ersten Launches (AMD Navi) mangels der fehlenden Daten des zweiten Launches (RTX-Refresh) natürlich sehr viel weniger aussagekräftig sind. Passiert dies nicht, wird dies den Navi-Launch am 7. Juli erheblich entwerten, wenn klar ist, das nVidias Navi-Konter nur zwei Tage später antritt und man sich die Launchartikel zu Navi (zugunsten der am selben Tag kommenden Launchartikel zu Zen 2) somit eher sparen kann.

Bislang gab es zur Playstation 5 noch keine wirklich glasklare Aussage, das deren angekündigte Unterstützung für RayTracing auch wirklich der Grafikgestaltung dienen soll (und nicht irgendwelchen Soundeffekten, wie es teilweise durchschimmerte). Die PC Games Hardware berichten nunmehr allerdings von einer Spieleentwickler-Aussage, wonach die Playstation 5 den RayTracing-Einsatz so normal wie dato den Lensflare-Einsatz machen soll – was indirekt eine klare Bestätigung der Nutzung von RayTracing zugunsten von Grafik auf der Playstation 5 ist. Bei der Xbox Scarlett ist dies – beiderseiten auf Navi-Technik unterwegs – schon bestätigt, insofern kann man insbesondere nach diesem Entwickler-Statement davon ausgehen, das RayTracing auf den NextGen-Spielekonsolen ein hauptsächliches Grafik-Feature sein wird. Wahrscheinlich dürfte die Hardware-Power dieser immerhin für AMD ersten RayTracing-Generation nur ausreichen, um ein begleitendes Grafik-Element zu sein, aber zumindest wird RayTracing damit zur Breite der Spieleentwickler gebracht, welche sich damit auch einer breiten Hardware-Basis sicher sein können. Der PC kann dann davon ausgehend die Weiterentwicklung übernehmen, sprich die Ausbreitung von RayTracing-Elementen auf immer mehr Grafik-Teile, was denn deutlich mehr Hardware-Einsatz und somit einige Hardware-Generationen erfordern wird.

Nochmals die PC Games Hardware berichten über den chinesischen x86-Prozessor KX-6000 für den Desktop-Einsatz sowie dessen Server-Pendant KH-30000, welche am 19. Juni von CPU-Entwickler Zhaoxin vorgestellt wurde. Die chinesische Eigenentwicklung basierend auf VIAs x86-Lizenz kommt derzeit mit bis zu 8 CPU-Kernen auf 3 GHz Takt in der 16nm-Fertigung von TSMC daher und soll dabei die Performance eines Core i5-7400 erreichen können. Jener kommt mit ähnlichen Taktraten (von 3.0/3.5) und allerdings nur 4 CPU-Kernen (ohne HyperThreading, wie bei Zhaoxin) daher – ergo benötigt Zhaoxin nach wie vor die doppelte Kern-Anzahl, um mithalten zu können. Da zudem die Taktraten vergleichsweise zahm sind, dürfte sich in der Praxis nach wie vor ein erhebliche Performance-Rückstand der chinesischen x86-CPU ergeben, welche eher nur mit AMDs Bulldozer-basierten APUs sowie Intels neueren Atom-Prozessoren konkurrieren kann. Nichtsdestotrotz ist diese CPU-Entwicklung insbesondere angesichts des Handelskrieges zwischen den USA und China hochwichtig für die fernöstliche Seite, sichert man sich hiermit doch für Zukunftsvarianten ab, in welchen eine erhebliche Verschärfung des Handelskrieges passieren würde. Was China ansonsten noch so an Prozessoren herumbastelt, ist zudem Thema eines aktuellen Forums-Threads.