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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Juni 2019

Nachdem eigentlich am 21. Juni die Ankündigung der "SUPER"-Grafikkarten von nVidia stattfinden sollte, bringen WCCF Tech nunmehr die Kunde von einer kleinen Verschiebung – auf den 2. Juli. Zu diesem Zeitpunkt sollen RTX 2060/2070/2080 in der "Super"-Ausführung offiziell vorgestellt werden, was allerdings wohl keinem Launch gleichkommt. Jener liegt vermutlich auf dem Tag des jeweiligen Marktstarts, hierzu gibt es aber noch keine erhellende Aussage – genannt wurden allein die Marktstart-Termine von 9. Juli für GeForce RTX 2060/2070 "Super" sowie (vorläufig) 23. Juli für die GeForce RTX 2080 "Super". Bis auf den letzten Termin soll jene Terminlage diesesmal vergleichsweise sicher sein, da bereits die Fachpresse (unter DNA) derart informiert wurde – womit Verschiebungen zwar noch möglich, aber nicht mehr besonders wahrscheinlich sind. Leider korrelieren diese Termine natürlich deutlich mit AMDs kommenden Navi-Launch zum 7. Juli, nVidia betätigt sich hierbei als ziemlicher Launch-Störenfried insbesondere mit dem Launch von GeForce RTX 2060/2070 "Super" zum 9. Juli. Denn jene neue Grafikkarten gehen natürlich in direkte Konkurrenz zu Radeon RX 5700 & 5700 XT – und würden somit deren Launch am 7. Juli durchaus entwerten, wenn hierbei noch nicht gegen nVidias RTX-Refresh getestet werden darf.

nVidia RTX-Refresh ("SUPER"-Grafikkarten)

  • 2. Juli:     Vorstellung/Ankündigung von GeForce RTX 2060/2070/2080 "Super"
  • 9. Juli:     Marktstart von GeForce RTX 2060/2070 "Super"
  • 23. Juli:   Marktstart der GeForce RTX 2080 "Super" (vorläufiger Termin)

Generell legen beide Chip-Entwickler bei der Festsetzung der Launchtermine ein eher seltsames Verhalten an den Tag: AMD legt zwei sehr wichtige Launches (Ryzen 3000 & Navi) auf denselben Tag, nVidia setzt hingegen unter Kenntnisnahme des AMD-Lauchtermins einen eigenen Konter nur zwei Tage später an. Hier würde normalerweise eine Entwirrung auf der einen Seite sowie eine Verdichtung auf der anderen Seite Not tun. Vielleicht entschließt sich ja auch die eine oder andere Hardware-Redaktion dazu, den Grafikkarten-Test von Navi gegen den RTX-Refresh in einem Aufwasch erst am 9. Juli auf die Bühne zu bringen – was daneben den Vorteil hätte, mehr Zeit für den Ryzen-3000-Launch am 7. Juli zu haben. Idealerweise würde AMD schlicht den Navi-Launch um zwei Tage auf den 9. Juli verschieben, damit wäre nahezu allen Parteien gedient (und nVidia könnte wenigstens öffentlich kaum etwas dagegen sagen). Passiert dies nicht, lohnt es sich kaum, am 7. Juli den dann erscheinenden Navi-Artikeln große Aufmerksamkeit zu widmen, wenn jene nur zwei Tage später durch Artikel mit neuen Benchmarks zum RTX-Refresh ersetzt werden.

Der Aufreger des Tages ist aber sicherlich das von der DigiTimes in die Welt gesetzte Gerücht über eine kommende Preissenkung bei Intel-Prozessoren im Rahmen von 10-15%. Jene Information stammt wohl aus Kreisen der Mainboard-Hersteller, wobei Intel seine Partner im OEM- und Mainboard-Segment bereits offiziell über die anstehende Preissenkung informiert haben soll – insofern ist das ganze durchaus ernst zu nehmen und nicht nur ein Wald&Wiesen-Gerücht. Eine regelrechte Preissenkung wäre für Intel eine reichlich ungewöhnliche Maßnahme, denn ähnliches hat man (im groben Maßstab) seit mehr als einer Dekade nicht mehr vorgenommen. Zu früheren Zeiten war es zwar usus, immer mal wieder (teilweise aller paar Wochen) ein neues Top-Modell in den Handel zu bringen, worauf das bisherige Angebotsportfolio jeweils um eine Preisstufe nach unten absank, dadurch eine faktische Preissenkung entstand. Doch seit der Einführung der Core-Architektur im Jahr 2008 hat Intel dieses frühere System nicht mehr angewandt, sondern bringt lieber jährlich eine neue CPU-Generation heraus, welche dann die bisherigen CPUs komplett zum selben (oder einem gar leicht höheren) Preis ersetzt.

Damit kam man letztlich aus der aus Herstellersicht eher unglücklichen Abwartespirale heraus, das die Prozessorenkäufer auf die nächste Produktvorstellung und damit die nächste Preissenkung gewartet haben. Heuer nun gibt es vermutlich nicht einmal mehr ein neues Top-Modell, denn der etwas taktstärkere Achtkerner Core i9-9900KS kommt erst im vierten Quartal und eine neue CPU-Generation in Form von Comet Lake mit dann Desktop-Zehnkernern auch erst frühestens im vierten Quartal (oder gar erst Anfang 2020). Ergo müsste Intel wohl oder übel zum Mittel der direkten Preissenkung schreiten – was einem tiefen Eingeständnis von AMDs Stärke im CPU-Markt gleichkommt, die Prozessoren-Käufer natürlich aber erst einmal erfreut. Wie breit diese Preissenkungen sein werden, ob es sich hierbei überhaupt um Preissenkungen des offiziellen Listenpreises handelt und wie Intel das mit seiner immer noch etwas schwelenden 14nm-Lieferschwäche in Einklang bringen kann, ist allerdings derzeit noch unbekannt. Da diese Detail-Informationen fehlen, gibt es somit immer noch die kleine Restchance, das Intel vielleicht nur höhere Rabatte allein an die PC-Hersteller herausgibt, den Listenpreis jedoch unangetastet läßt.

Besonders wahrscheinlich ist diese Auflösung allerdings nicht, denn Intel benötigt im Zweikampf mit AMDs Zen 2 zuerst einmal einen klaren optischen Effekt – verglichen wird nun einmal ganz gern nach Listenpreisen, da jene im CPU-Bereich oftmals recht nahe an den jeweiligen Straßenpreise rangieren. Durchaus denkbar also, das auch Intel sich als kleiner Launch-Störenfried betätigt, und somit noch vor dem Launch von Ryzen 3000 am 7. Juli eine neue offizielle Preisliste in die Welt setzt, nach welcher dann das Preis/Leistungs-Verhältnis auch der neuen Ryzen-3000-Prozessoren beurteilt würde. Mittels 10-15% niedrigerer CPU-Preise wird man zwar keine Bäume ausreißen, aber das ganze durchaus in Regionen führen, wo das Preis/Leistungs-Verhältnis ausreichend ähnlich ist, als das man letztlich jedes der beiden Angebote annehmen kann – das von AMDs Ryzen 3000 oder das von Intels preisgesenktem Core i-9000. Dies kann Intel zum augenblicklichen Stand durchaus ausreichend sein, denn AMD preislich gleich zu unterbieten, würde nur einen Preiskonter durch AMD herausfordern. So sehr sich die Konsumenten dies sicherlich wünschen, werden sowohl AMD als auch Intel natürlich nicht an einem wirklichen Preiskrieg interessiert sein – weil mehr Umsatz läßt sich in der Marktsituation eines Duopols nicht herausholen, vielmehr ergibt ein Preiskrieg nur weniger Umsatz und (viel) weniger Gewinn.

Zu den gestern genannten Geekbench-Zahlen zum Ryzen 7 3800X kommt aus unserem Forum der wichtige Hinweis darauf, daß das AMD-System in diesem Vergleich nur mit DDR4/2133-Speicher lief – was sicherlich einen erheblichen Nachteil gegenüber der default-Speichertaktung von Ryzen 3000 (DDR4/3200) bzw. Core i-9000 (DDR4/2666) darstellt. Allerdings führt das von Guru3D hierzu herausgesuchte Vergleichsergebnis mit einem Core i9-9900K auf DDR4/2133 nicht wirklich weiter – weil es einfach mit 5465/25311 Punkten zu niedrig ist. Denn dies würde letztlich einen Einfluß des Speichertakts von +34% beim Intel-System nahelegen, was dann doch arg unwahrscheinlich ist. Das von Guru3D herausgesuchte Ergebnis dürfte somit kaum repräsentativ für diese Speichertaktung oder generell den Core i9-9900K sein, in der Geekbench-Datenbank mit Ergebnissen zum Core i9-9900K findet man es derzeit erst auf Seite 877 von insgesamt 910 Seiten – kurz vor den dann gänzlich abweichenden (zu niedrigen) Ergebnissen.

Technik Geekbench 4 SC Geekbench 4 MC Liste Quelle
AMD Ryzen 7 3800X Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz, @ DDR4/2133 5406 34059 399$ Geekbench-DB
Intel Core i9-9900K CFL-Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, @ DDR4/2133 5924 32806 488$ GB-DB #1 & GB-DB #2

Andere Geekbench-Ergebnisse zum Core i9-9900K auf DDR4/2133-Speicher sehen dann jedoch gänzlich anders aus: Wie mit 5860/33074 Punkten oder auch mit 5989/32538 Punkten. Damit hat gegenüber dem offiziellen Geekbench-Resultat zum Core i9-9900K von 6212/34037 Punkten der Speichertakt zwar einen Einfluß, selbiger liegt jedoch nur im Rahmen von 3-6 Prozent – was doch viel eher wahrscheinlich ausschaut. Leider zeigt sich in dem ganzen Fall auch eine große Schwäche des Geekbenchs bzw. der dazugehörigen Benchmark-Datenbank: Es gibt leider durchgehend keinen Hinweis auf die real anliegenden Taktraten, womit default- und Overclocking-Ergebnisse wild durcheinander gewürfelt gelistet sind. Wichtige Punkte wie der Speichertakt sind zudem erst dem (manuellen) Studium der Einzelergebnisse zu entnehmen, sind nur per Glück mittels Suchmaschine findbar. Es ist demzufolge nur mit erheblichem bis nicht stemmbarem Aufwand zu ermitteln, was denn nun ein "normales" Geekbench-Ergebnis unter einer gewissen Hardware ist. Die schmälert den Wert aller Geekbench-Leaks erheblich, da jederzeit erhebliche Ergebnis-Schwankungsbreiten einzukalkulieren sind, sich somit nur ziemlich grobe Performance-Aussagen ableiten lassen.