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Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22. Februar 2013

Die noch nachträglich eingeflogenen weiteren Testberichte zur GeForce GTX Titan zeigen leider weiterhin kein erbauliches Bild in der Frage, welcher der Tester nun die Seiteneffekte von "GPU Boost 2.0" begriffen haben – und welche einfach Dienst nach Vorschrift gemacht haben. Die GeForce GTX Titan kann man aufgrund der Temperatur-Limitierung von GPU Boost 2.0 eben nicht einfach mit anderen Grafikkarten auf einer offenen Teststation und damit unter idealen Umluftbedingungen vergleichen. Wie in unserer Launch-Analyse nachdrücklich dargelegt, gewinnt GeForce GTX Titan durch diese Benchmarks unter (praxisfernen) Laborbedingungen ungerechtfertigte 8,0 Prozent an Performance hinzu – womit es auch kein Wunder ist, wenn viele Tester von mehr als 40 Prozent Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX 680 fabulieren. Real sind es zwischen 30 und 40 Prozent, wobei die 30 Prozent unter 1920x1080 4xAA erreicht werden und es dann unter höheren Auflösungen und Settings (langsam) mehr wird.

Bisher haben aber leider nur 2 von 17 Testberichten diesem Umstand Rechnung getragen und ihre Testmethodik entsprechend angepasst: Lobend zu erwähnen sind hierbei die ComputerBase sowie die PC Games Hardware – von HT4U wären auch entsprechende Benchmark zu erwarten gewesen, aber jene hat nVidia leider nicht mit Titan-Hardware beliefert. Somit ist zum donnerstäglichen NDA-Fall wirklich viel Arbeit seitens der Hardware-Tester gemacht worden, welche aber nur höchst partiell verwertbare Informationen erbracht hat. Dies ist sehr schade, denn eigentlich sollte schon die Beschreibung von GPU Boost 2.0 in Form der Abregelung der Hardware anhand einer Grenztemperatur ausreichend sein, um diesem Punkt auch in der Praxis (und nicht nur beim Wiederkäuen der Titan-Features) seine Aufmerksamkeit zu widmen.

Golem bringen noch ein paar Nachträge zur PS4: So beherrscht die NextGen-Konsolen offenbar einen echten Offline-Modus, trotz aller der beworbenen Social-Features. Zudem wurde die Konsole auf dem Launchevent schlicht und ergreifend deswegen noch nicht gezeigt, weil man noch kein finales Gehäuse-Design hat – was man auch als indirekten Hinweis darauf verstehen kann, daß Sony die Vorstellung bewußt vorgezogen hat, obwohl die PS4 eigentlich noch nicht wirklich "final" ist. Letzteres trifft auch auf die PS4-Regelung zu Gebrauchtspielen zu: Hier gibt es noch keine klare Entscheidung, wie dies bei der PS4 gehandhabt werden wird. Gut möglich, daß das Thema "Gebrauchtspiele" genauso auch wie die Preislage der PS4 erst dann seitens Sony entschieden werden, wenn Microsoft sich mit der Xbox 720 offenbart hat.

Daß die PS4 keine Spiele in 4K berechnen und ausgeben kann, wurde im übrigen erneut bestätigt, stand so aber schon in unserer Berichterstattung zum PS4-Launchevent. 4K bzw. UltraHD kann die PS4 im derzeitigen Zustand nur beim Abspielen entsprechender Filme nutzen – unter maximal 24 Hz, was im Sinne von 4K eigentlich unbefriedigend ist. Auch hier gilt weiterhin eine frühere Aussage: Gut möglich ist, daß Sony spätere Ausführungen der PS4 dann mit HDMI-Anschlüssen der Norm 2.0 (nach deren Erscheinen) ausrüsten wird, welche dann auch 4K mit 50 oder 60 Hz ermöglichen werden. Normalerweise gilt eine Spielekonsole immer als unveränderbare Hardware, aber solcherart kleine Veränderungen gibt es immer mal wieder – dies wäre also nichts ungewöhliches und daher absolut im Bereich des Möglichen.

Chipentwickler AMD hat dagegen mittels eines Blogeintrags versucht, etwas genaueres zu den AMD-Chips der PS4 zu sagen – wirklich handfestes ist dabei aber nicht herausgekommen. So sollen die AMD-Chips der PS4 eine "semi-custom APU" darstellen – sprich etwas, was sich Sony auf Basis von bei AMD vorhandenen Chipbauteilen wie nach einem Baukasten-Prinzip selbst zusammengestellt hat. Dieser Punkt berührt aber nur die reine Design-Seite – und natürlich war klar, daß Sony sich etwas maßgefertigtes für seine Konsole stricken lassen und nicht einfach aus dem AMD-Portfolio für das PC-Segment bedienen würde. Weiterhin unklar ist, was da aber nun für Chips herausgekommen sind – beispielsweise, ob CPU & GPU der PS4 als ein Chip zusammen gefertigt werden, worauf die Bezeichnung "APU" eigentlich hindeuten würde. Dies ist aber doch eher unwahrscheinlich, gerade nachdem AMD kürzlich Die-Fotos eines Vierkern-Jaguars ohne jede Grafikeinheit gezeigt hat.

Vermutlich wird am Ende alles hübsch einzeln produziert, weil dies die höchstmögliche Flexilität ermöglicht: Xbox 720 und PS4 erhalten dann jeweils zwei Stück an Vierkern-Jaguars, die Xbox 720 noch ihren Grafikchip mit 768 Shader-Einheiten samt eingebettetem eSRAM und die PS4 ihren Grafikchip mit 1152 Shader-Einheiten. Bei beiden Grafikchips ist es möglich, daß diese (womöglich auch nur anfänglich) physikalisch mehr Shader-Einheiten tragen als freigeschaltet sind – einfach um die Produktionsausbeute zu optimieren. Bei der PS4 ist es zudem möglich, daß AMD einfach den Pitcairn-Chip der Radeon HD 7800 benutzt, da dieser alle Hardware-Spezifikationen des PS4-Grafikchips erfüllt. Interessant wird noch, wo daß ganze dann jeweils gefertigt wird: Bei Konsolen-Deals übernimmt zumeist der Konsolenhersteller die Fertigung oder übergibt das an den Auftragsfertiger seiner Wahl – regulär gesehen würde ansonsten alles von TSMC kommen (die Bobcat/Jaguar-Serien läßt AMD nicht bei GlobalFoundries, sondern bei TSMC fertigen), deren Produktionskapazitäten an 28nm-Produkten damit jedoch ziemlich verstopft wären.

Die Diskussionen im 3DCenter-Forum wurden gerade zum Ende der Woche natürlich von zwei absoluten Großereignissen bestimmt: Zum einen der Vorstellung der PS4 und zum anderem den ersten echten Reviews zur GeForce GTX Titan. Aus letzterem Thread entsponnen sich dann auch noch einige Nebenthreads zu Titan-relevanten Themen: So wird derzeit darüber diskutiert, ob der Performance-Vorteil zugunsten von Titan durch die übliche Testmethode einer offenen Teststation noch tolierbar ist bzw. ob diese Situation vielleicht sogar als "Cheating" seitens nVidia zu werten wäre. In einem anderem Thread mit angeschlossener Umfrage geht es dagegen darum, ab welchem Kartenpreis man der GeForce GTX Titan dann doch erliegen würde – die Stimmenmehrheit liegt derzeit bei Preislagen von 400 bis 600 Euro, also noch weit weg des derzeit aufgerufenen Preispunkts von über 900 Euro. Wie der Ersteindruck der 3DCenter-Leser zu GeForce GTX Titan ausfällt, wird dann natürlich auch das Thema der nächsten 3DCenter-Umfrage sein.