13

Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Oktober 2016

Laut TweakTown soll AMD im Zuge des kommenden Launches der GeForce GTX 1050 Ti (die letzten Meldungen gehen nunmehr vom 25. Oktober 2016 aus) den Listenpreis der Radeon RX 470 auf 169$ absenken. Die Preissenkung mag mit 10 Dollar nominell sehr gering sein, rückt aber die Radeon RX 470 dann in merkbare Nähe zur auf 149$ Listenpreis erwarteten GeForce GTX 1050 Ti. Gerade, da die GeForce GTX 1050 Ti sehr viel langsamer ist und auch Werksübertaktungen voraussichtlich nicht an die Radeon RX 470 herankommen werden, dürfte dies die Außendarstellung der GeForce GTX 1050 Ti doch empfindlich stören – es sei denn, nVidia passt seinen eigenen Listenpreis vor dem Lauch noch entsprechend an. Dabei dürfte man jedoch vermutlich stärker heruntergehen müssen als es AMD getan hat – denn (angenommen) 169$ für die Radeon RX 470 gegen 139$ für die GeForce GTX 1050 Ti lassen einen immer noch ziemlich klar zur (viel potenteren) AMD-Karte tendieren.

AMD Polaris Perf.Index Listenpreis Straßenpreis nVidia Pascal
590% 249$/299$ 260-290€ GeForce GTX 1060 6GB
GP106-400, 1280 Shader-Einheiten @ 192 Bit GDDR5-Interface, 1506/1708/4000 MHz, 6 GB GDDR5
Radeon RX 480 8GB
Polaris 10, 2304 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR5-Interface, 1120/1266/4000 MHz, 8 GB GDDR5
550% 239$ 260-290€
Radeon RX 480 4GB
Polaris 10, 2304 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR5-Interface, 1120/1266/3500 MHz, 4 GB GDDR5
520% 199$ 220-250€
~510% - 200-230€ GeForce GTX 1060 3GB
GP106-300, 1152 Shader-Einheiten @ 192 Bit GDDR5-Interface, 1506/1708/4000 MHz, 3 GB GDDR5
Radeon RX 470
Polaris 10, 2048 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR5-Interface, 926/1206/3300 MHz, 4/8 GB GDDR5
480% 179$ -> 169$
(4GB)
190-220€
(4GB)
gesch.
~340-360%
angbl.
149$
? GeForce GTX 1050 Ti
GP107-400, 768 Shader-Einheiten @ 128 Bit GDDR5-Interface, 1290/1392/3500 MHz, 4 GB GDDR5
Radeon RX 460
Polaris 11, 896 Shader-Einheiten @ 128 Bit GDDR5-Interface, 1090/1200/3500 MHz, 2/4 GB GDDR5
260% 109$
(2GB)
130-150€
(4GB)

Insgesamt erscheint dies – angenommen diese Preissenkung passiert wirklich und schlägt sich dann auch entsprechend in etwas niedrigeren Straßenpreisen nieder – als cleverer Schachzug seitens AMD, mittels welchem nVidia schon vorab der Wind aus den Segeln genommen wird. Zudem würde AMD hiermit womöglich den Startschuß für einen generellen Preiskampf bei den 14/16nm-Beschleunigern geben – wenn auch vorerst nur in diesen Segmenten, in denen beide Grafikchip-Entwickler gleichzeitig tätig sind. Aber ein einmal angestoßener Preiskampf zieht üblicherweise mit der Zeit alle anderen Dominosteine mit sich, eine kleine Welle in Form der eher minimalen Preissenkung der Radeon RX 470 kann somit mittelfristig größere Auswirkungen haben. AMD dürfte dies eventuell selbst schnell erfahren, wenn nVidia den Listenpreis der GeForce GTX 1050 Ti nunmehr vielleicht aggressiv nach unten setzt – womit dann umgehend AMDs Listenpreis bei der Radeon RX 460 (109$ für die 2GB-Ausführung) unter Druck geraden würde.

Die PC Games Hardware hat sich die Performance der Radeon RX 480 knapp vier Monate nach deren Release nochmals erneut angesehen bzw. diese entsprechend neu eingestuft. Gegenüber dem originalen Test von Ende Mai wurde nunmehr ein veränderter Chiptakt angesetzt, jener stieg von 1150 auf 1190 MHz (+3,5%), um dem allgemeinen Taktraten-Eindruck der Karte angesichts der vielen hochwertigen Customdesigns gerechter zu werden. Allerdings zeigt sich hierbei auch ein Nachteil der Methode, Karten für einen Test auf einen bestimmten Takt festzusetzen – das ganze ist immer eine Festlegungssache, damit sowohl variabel als auch fehlbar. Gerade bei den neueren Grafikkarten, welche fest an ihrem jeweiligen Power-Limit anschlagen, lohnt sich dieses Vorgehen möglicherweise nicht mehr – es reicht faktisch aus, daß das Power-Limit richtig gesetzt wird, dann findet die Karte ihren realitätsnahen Chiptakt schon von selbst. Allein durch das Setzen des Power-Limits kann man auf einer hochwertigen Karte (mit leistungsfähiger Kühlung) auch problemlos Referenzdesign und Customlösung simulieren – so lange die Karte nicht irgendwann an ein Temperatur-Limit stößt oder aber die Chipspannung differiert, sollte dasselbe Power-Limit auf verschiedenen Karten auch immer zur selben Performance führen.

Zurückkommend zum PCGH-Neutest der Radeon RX 480 erklären jene 3,5% mehr Chiptakt aber nicht den insgesamt erzielten 8%igen Leistungsprung der AMD-Karte gegenüber derem initialen Test von vor knapp 4 Monaten – hier wurden also mindestens grob 5% durch Treiberverbesserungen herausgeholt, die sich allein auf Polaris beziehen. In der Summe der Dinge rutscht die Radeon RX 480 im PCGH Performance-Index somit von einer Position knapp hinter der Radeon R9 290 auf eine Position knapp vor der Radeon R9 290X. Dies entspricht im übrigen ziemlich exakt der Einordnung im 3DCenter FullHD Performance-Index, wo die Radeon RX 480 8GB bei 550% steht – und die Radeon R9 290X bei 530%. Kommende Veränderungen am Benchmark-Set hin in Richtung zu mehr DirectX12/Vulkan-Titel könnten dann noch eine weitere positive Performance-Entwicklung zugunsten dieser AMD-Beschleuniger auslösen. Diese (eher mittel- und langfristig wirkende) Entwicklung würde dann aber wohl alle modernen AMD-Grafikkarten beschleunigen und somit vor allem Vorteile im Konkurrenzkampf mit nVidia bringen.