2

Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. Oktober 2016

Die PC Games Hardware vermeldet neue Gerüchte zur GeForce GTX 1080 Ti – welche die Karte nun aber gleich als mit GDDR5X-Speicher ausgerüstet beschreiben, was den Bandbreiten-Vorteil der Titan X dahinschmelzen und beide Karten näher zusammenrücken lassen würde. Allerdings sagt die Quelle dieser Meldung in Form des chinesischen Zol (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) nichts dergleichen aus, sondern sagt nur die bereits bekannten Daten zur GeForce GTX 1080 Ti aus – inklusive auch der exakt gleichen Taktraten sowie des Punkts, das es eben nur GDDR5-Speicher geben soll. Aller Vermutung nach wiederholen Zol damit also nur diese früheren Gerüchte, bringen bis auf einen neuen Termin nichts neues/igenes mit in die Diskussion ein. Als Termin nennt man nämlich den Januar 2017 bzw. geht von einer Vorstellung auf der CES 2017 direkt zum Jahresanfang aus.

Unsicher bleibt jedoch, ob dies eventuell auch einfach nur gut geraten ist, da sich Zol ansonsten zu 100% an den bekannten Daten zur GeForce GTX 1080 Ti orientieren. Jene kann man allerdings nochmals in Frage stellen, denn deren Quelle stellt nur der Screenshot einer angeblichen nVidia-Webseite schon von Anfang August dar – und so ganz große Wahrscheinlichkeiten, das nVidia schon im August die finalen Daten einer erst im nachfolgenden Januar zu veröffentlichenden neuen Grafikkarte auf der Webseite stehen hat (bzw. ob jene überhaupt schon feststehen), ergeben sich eigentlich nicht. Wie hier schon ausgeführt, ist es zu einfach, Webseiten zu fälschen – insofern sollte man die bisher bekannten Hardware-Daten zur GeForce GTX 1080 Ti besser unter starke Fragezeichen stellen. Bei erst im Januar herauskommenden Karten dürfte es in jedem Fall so sein, das nVidia sicherlich erst im Dezember die finalen Spezifikationen festlegt – ganz besonders, da nVidia derzeit vom (nicht existierenden) Wettbewerb im HighEnd- und Enthusiasten-Segment ganz sicher nicht zu irgendwelchen Schnellschüssen gehetzt wird.

Unser Forum zeigt ein aus Fernost stammendes Foto einer GP107-basierten Grafikkarte (wahrscheinlich einer GeForce GTX 1050 Ti). Der um seinen Kühlkörper erleichterte GP107-Grafikchip war dabei ganz gut zu sehen und sollte gemäß groben Schätzungen eine Chipfläche von ~140mm² erreichen – in jedem Fall etwas kleiner als die umherliegenden GDDR5-Chips, deren Größe von 12x14mm bekannt ist. Jene Chipfläche von ~140mm² beim GP107-Chip wäre vergleichsweise nahe dran an den 200mm² Chipfläche des darüberliegenden GP106-Chips der GeForce GTX 1060. Allerdings ist der GP107-Chip auch keine glatte Halbierung des GP106-Chips, sondern trägt immerhin 60% dessen Shader-Einheiten sowie 66% dessen Speicherinterface (samt ROPs). Da sich zudem gewisse Chipteile wie das PCI-Express-Interface und die Videoengine nicht nach unten drehen lassen, sondern bei allen Grafikchip in derselben Form verbaut werden, ist daher eine Chipflächen-Halbierung selbst bei einer nominellen Chip-Halbierung nie gänzlich zu erreichen. Trotzdem erscheint der GP107-Chip damit als vergleichsweise groß, wo man doch wegen der angesetzten 14nm-Fertigung von Samsung eher eine höhere Packdichte und damit einen eher kleinen Chip erwartet hatte.

Andererseits geht es bei nVidias Deal mit Samsung auch in erster Linie nur um den Preis, zu welchem Samsung fertigen kann – und dann natürlich als gewichtigen Nebeneffekt um eine bessere Lieferbarkeit für diese in rauen Millionenstückzahlen gefertigten Kleinchips, welche TSMC augenscheinlich nicht garantieren konnte. Im übrigen verfügt die GP107-Grafikkarte über einen extra 6poligen PCI-Express-Stromstecker, ist also auf Strombelastungen oberhalb von 75 Watt vorbereitet. nVidia dürfte die Referenzvariante der GeForce GTX 1050 Ti sicherlich auf ein Powerlimit unterhalb von 75 Watt festzimmern, um einfach im Zweikampf mit der Radeon RX 460 noch besser dazustehen – aber die Herstellerdesigns zur GeForce GTX 1050 Ti dürften jenes Powerlimit nachfolgend aufheben und somit den GP107-Chip wirklich ausreizen. Gut möglich, das mit der GeForce GTX 1050 Ti (wegen deren nomineller Taktraten-Limitierung) eine Grafikkarte mit mal wirklich wieder herausragenden Overclocking-Eigenschaften ansteht – allerdings leider nur im Mainstream-Segment und damit sicherlich etwas außerhalb dessen, was der geneigte Übertakter gewöhnlich kauft.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung sehen nun endlich die zu erwartende Tendenz der (klaren) Abschwächung des Zuwachses von Windows 10. Jener war eigentlich schon letzten Monat erwartet worden, im August 2016 hatte Windows 10 aber dennoch noch einmal gut zulegt. Für den September 2016 sieht es jedoch nach klarer Ebbe aus – auch wenn die diesbezüglichen Zahlen von NetMarketShare mit sogar einem leichten (absoluten) Rückgang bei Windows 10 sowie einem leichten Zugewinn bei Windows 7 mal wieder arg kurios ausfallen (und damit eher auf grundsätzliche Schwächen in der Zählmethode hinweisen). Klarer sind da die Zahlen von StatCounter, wonach Windows 10 im September 2016 auf exakt dem gleichen Stand verharrte sowie Windows 7 um 0,5% verlor (primär zugunsten unbekannter Systeme). Nach den exzellenten August-Zahlen, welche ein mittelfristiges Aufholen von Windows 10 auf Windows 7 vermuten lassen konnten, gehen diese Zahlen nun in eine gänzlich andere Richtung. Die bisherige Prognose eines Gleichstand zwischen beiden Microsoft-Betriebssystemen irgendwann im Jahr 2018 läßt sich damit nicht mehr halten, die neue Prognose lautet auf Herbst 2019 (StatCounter) bis Herbst 2020 (NetMarketShare) – sprich erst in drei bis vier Jahren.