2

Hardware- und Nachrichten-Links des 2. September 2016

In unserem Forum wird immer noch der Punkt diskutiert, wie AMDs Zen nunmehr nach dem AMD-eigenen Benchmark unter Blender einzuschätzen ist – wo Zen wie bekannt mit Intels Broadwell-E auf gleicher Taktrate mithalten konnte. Jenes Ergebnis – und selbst wenn es Hersteller-typisches "Cherry Picking" seitens AMD sein sollte – ist um so beeindruckender, als daß Blender teilweise mit AVX2 arbeitet, worauf Broadwell-E optimiert ist, welches Zen jedoch nicht (in derselben Performance) beherrscht. Eine mögliche Erklärung für diese so gesehen sogar außergewöhnliche Leistung könnte darin liegen, daß das Zen-Design vielleicht (deutlich) stärker von Simultaneous Multithreading (SMT) profitiert als dies bei Intels HyperThreading der Fall ist. Gewisse Details der Zen-Architektur – beispielsweise die nach Integer/Fließkomma-Operationen getrennten Scheduler – werden jedenfalls in diese Richtung hin gedeutet. Aber sicherlich darf man auch den Hinweis anbringen, das AMD mit dem Blender-Benchmarks höchstwahrscheinlich einen "Best Case" gezeigt hat, welcher unter Umständen um einiges von der normalen Zen-Performance entfernt liegt.

Noch nachzutragen wäre der Hinweis auf die offiziell vorgestellten neuen Apollo-Lake-Prozessoren seitens Intel, u.a. bei Heise gibt es eine Modellliste mit deren technischen Spezifikationen. Jene Celeron- und Pentium-Prozessoren sollten ursprünglich einmal schon im Frühling antreten, mussten durch die Schwierigkeiten Intels mit der 14nm-Fertigung aber augenscheinlich verschoben werden. Technisch gesehen soll Apollo Lake gegenüber seinem Vorgänger "Braswell" gemäß früheren Roadmaps sogar eine neue CPU-Architektur bekommen haben – aber nachdem, was dies heutzutage bei Intel bedeutet, muß man darunter nicht viel erwarten, Intel hat auch keine echten Details zur CPU-Architektur von Apollo Lake mit deren "Goldmont" CPU-Kernen von sich gegeben. Greifbarer sind da eher die Veränderungen bei der integrierten Grafiklösung, welche von der Intel-Generation 8 (Broadwell-basierend) auf die Intel-Generation 9 (Skylake-basierend) gewechselt ist und zudem im Vollausbau nicht mehr 16, sondern 18 Shader-Cluster ("Execution Units") umfasst.

Dies geht dann schon nahe an die 24 Shader-Cluster einer GT2-Grafiklösung von Skylake und Kaby Lake heran und ist sogar oberhalb des Niveaus der ersten in die CPUs selber integrierten Intel-Grafiklösungen, welche seinerzeit in der Sandy-Bridge-Generation mit 6 oder 12 Shader-Clustern antraten. Ursprünglich waren Intels LowPower-Prozessoren einmal für den Smartphone/Tablet-Einsatz gedacht – dafür sind die angesetzten TDPs von 6 Watt (Mobile) bzw. 10 Watt (Desktop) allerdings nach wie vor zu hoch, auch wenn Intel den typischen Strombedarf nur mit 4 Watt angibt. Aber nachdem Intel sich aus dem Smartphone-Geschäft offiziell zurückgezogen hat, werden jene LowPower-Prozessoren primär nur noch bei Netbooks, Nettops, Mini-PCs, NAS-Geräten und teilweise kleinen Notebooks eingesetzt, erledigen – sofern nicht überfordert – mit ihren üblicherweise vier CPU-Rechenkernen (kein HyperThreading verfügbar) ihren Job dort jedoch üblicherweise gut.

Mit einer gewissen Spannung konnte man die neuerlichen Zahlen der Statistik-Dienstleister zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung erwarten – handelte es sich mit dem August 2016 doch um den ersten Monat, in welchem das Kostenlosumstiegs-Angebot zu Windows 10 zumindest offiziell nicht mehr galt und somit nunmehr geringere Wachstumsraten des neuen Microsoft-Betriebssystems zu erwarten waren. Ganz so deutlich kommt dies allerdings noch nicht heraus: Bei NetMarketShare gibt es mal wieder einen "verrückten" Monat mit einem leichten Zuwachs zugunsten von Windows 7 auf nunmehr 47,25%, während Windows 10 um weiterhin exzellente +1,86% auf nunmehr 22,99% zulegt. Hauptsächliche Verlierer sind hierbei Windows XP sowie die anderen Betriebssysteme, erstaunlicherweise jedoch nicht Windows 8.1. Wie gesagt sehen die Zahlen von NetMarketShare für diesen Monat August 2016 mal wieder etwas durcheinander aus – eventuell bietet die Zahlen zum nächsten Monat dann wieder eine klarere Tendenz.

Bei StatsCounter hat das Wachstum von Windows 10 hingegen die erwartete leichte Delle genommen: Im letzten Monat waren es nur +0,9% auf nunmehr 24,43% – der vorherige Sechsmonatsschnitt beim Wachstum von Windows 10 lag bei StatsCounter hingegen auf +1,65% pro Monat. Hauptsächliche Verlierer waren bei StatsCounter im August im übrigen Windows XP, Windows 7 und Windows 8.0. Zumindest der große Rückschritt beim weiteren Verbreitungszuwachs von Windows 10 scheint also ausgeblieben zu sein, denn selbst "nur" eine um 1 Prozent pro Monat geringere werdende Differenz zwischen Windows 7 und 10 wäre in der langfristigen Perspektive ausreichend für Windows 10, um Windows 7 geschätzt im Frühling bis Sommer 2018 irgendwo bei beiderseits ca. 35% einzuholen. Bei StatsCounter dürfte dieser Schnittpunkt wohl eher früher im Jahr 2018 erreicht werden, bei NetMarketShare eher später im Jahr 2018. Selbst von diesem markanten Punkt aus wird es dann jedoch für Windows 10 noch ein weiter Weg werden, um erstmals die 50%-Marke zu sehen – dafür dürfte man dann vermutlich nochmals zwei Jahre benötigen.