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Hardware-Daten von AMDs "Rembrandt"-APU bestätigen sich: Zen 3 mit RDNA2 auf 6nm

Von Leaker Patrick @ Twitter kommen Angaben zur Hardware von AMDs nächstens Embedded-Prozessoren der V3000-Serie. Da AMD üblicherweise für diese Prozessoren kein eigenes Stück Silizium auflegt, dürfte man hier letztlich die Hardware-Daten der "Rembrandt"-APU sehen – was sich aufgrund der Kerndaten geradezu aufdrängt. Denn es gibt bis zu 8 CPU-Kerne samt einer iGPU auf RDNA2-Basis mit bis zu 12 Shader-Clustern – sprich genau das, was bislang schon zu "Rembrandt" vermeldet wurde. Die CPU-Architektur verbleibt dabei bei "Zen 3", allerdings geht die Fertigung auf 6nm herunter, ein Derivat der 7nm-Fertigung mit kleineren, dafür aber einfacher zu erreichenden Vorteilen. Auch dies war zu Rembrandt gerüchteweise bereits vermeldet worden und scheint sich somit nunmehr zu bestätigen.

AMD Ryzen Embedded – V3000
Zen 3 (6 nm) – FP7r2
– up to 8 Cores / 16 Threads
– 20x PCIe 4.0 lanes (8x dGPU)
– 4x DDR5-4800 (ECC)
– two 10G ethernet PHYs
– 2x USB 4.0
– 15-30 W and 35-54 W models
– up to 12 CUs (RDNA2)

Quelle:  Patrick Schur @ Twitter am 21. Juni 2021

Der spannendste Punkt liegt somit eigentlich beim Speichersupport – welcher mit "4x DDR5-4800 (ECC)" angegeben wird. Was zuerst nach einem QuadChannel-Interface aussieht, entpuppt sich gemäß den nachfolgenden Tweets jedoch schlicht als extra Zählung der Subchannels von DDR5. Es handelt sich somit höchstwahrscheinlich "schlicht" um ein DualChannel-Speicherinterface für DDR5-Speicher. Gemäß eines weiteren nachfolgenden Tweets ist aber tatsächlich "DDR5" und nicht die extra Mobile-Variante "LPDDR5" gemeint. Das Speicherinterface beherrscht jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach beides – ob es auch DDR4-Speicher versteht, wurde dagegen nicht genannt und bleibt somit offen. Auch der Punkt des DDR5-Supports entspricht allerdings den früheren Gerüchten zur Rembrandt-APU.

Vermutlich dürfte AMD bei den Consumer-APUs mit Rembrandt-Abstammung eher auf LPDDR5 setzen, da jenes bereits im Markt etabliert ist und demzufolge preislich wohl nicht so dick in die Rechnung einschlagen dürfte. Für die Embedded-Prozessoren der V3000-Serie mag es dann weniger eine Rolle spielen, dass jene augenscheinlich nur DDR5 beherrschen: Die Embedded-Prozessoren gehen üblicherweise ins Industrie-Umfeld, wo beispielsweise der ECC-Support wichtiger ist (und auch honoriert wird). Zudem kommen solcherart Produkte normalerweise auch viel später als die ersten Vorzeige-APUs für den Consumer-Bereich. AMD kann die V3000-Serie an Embedded Prozessoren also auch erst dann herausbringen, wenn die DDR5-Preise sich nach deren anfänglicher Übertreibung beruhigt haben (sofern nicht doch noch ein zusätzlicher DDR4-Support existieren sollte).

Gleichfalls bestätigt wird der Support für PCI Express 4.0 bei Rembrandt – welcher wegen der wieder einmal geringen Anzahl an PCI Express Lanes durchaus seine Bedeutung hat. Denn üblicherweise werden im Mobile-Bereich maximal 8 Lanes für eine extra Grafikkarte ausgeführt, was unter PCI Express 3.0 sicherlich nicht die allerbeste Anbindung ist, speziell im Sinne von HighEnd-Grafiklösungen. Die genannten nur 20 PCI Express Lanes bei Rembrandt bzw. den V3000 Embedded-Prozessoren sind im übrigen nicht ganz so ernst zu nehmen: Hierbei wird gern nur das gezählt, was im jeweiligen Produkt freigegeben wird, nicht das was physikalisch vorhanden ist (wahrscheinlich wieder 24 Lanes). Die Rembrandt-APU dürfte auf der nächsten CES im Januar 2022 zuerst für Mobile-Bedürfnisse vorgestellt werden und im Verkauf dann als "Ryzen 6000 U/H/G Serien" auftreten.

Raven Ridge Picasso Renoir Cezanne Rembrandt
Verkaufsnamen Ryzen 2000 U/H/G Serien Ryzen 3000 U/H/G Serien Ryzen 4000 U/H/G Serien Ryzen 5000 U/H/G Serien wahrscheinlich Ryzen 6000 U/H/G Serien
Fertigung 210mm², 14nm GlobalFoundries 210mm², 12nm GlobalFoundries 156mm², 7nm TSMC 175mm², 7nm TSMC angeblich 6nm TSMC
Aufbau monolithisch monolithisch monolithisch monolithisch wahrscheinlich monolithisch
CPU Zen 1, max. 4C/8T (4 MB L3) Zen+, max. 4C/8T (4 MB L3) Zen 2, max. 8C/16T (8 MB L3) Zen 3, max. 8C/16T (16 MB L3) angeblich Zen 3, max. 8C/16T (16 MB L3)
iGPU Vega, max. 11 CU (@ max. 1300 MHz) Vega, max. 11 CU (@ max. 1400 MHz) Vega, max. 8 CU (@ max. 1750 MHz) Vega, max. 8 CU (@ max. 2100 MHz) angeblich RDNA2, max. 12 CU
PCI Express PCIe 3.0 PCIe 3.0 PCIe 3.0 x24 PCIe 3.0 angeblich x20 (?) PCIe 4.0
USB max. USB 3.1 max. USB 3.1 max. USB 3.2 max. USB 3.2 angeblich max. USB 4.0
Speicher max. DDR4/3200 max. DDR4/2400 max. DDR4/3200 oder LPDDR4/4266 max. DDR4/3200 oder LPDDR4/4266 angeblich DDR5/4800 oder LPDDR5
Release 26. Oktober 2017 6. Januar 2019 6. Januar 2020 12. Januar 2021 vermutlich CES 2022

Daneben hat der Leaker in weiteren Tweets auch noch Modell-Daten zu konkreten V3000-Prozessoren gepostet, welche insbesondere in Bezug auf die jeweils erreichten Taktraten interessant sind. Logischerweise ergibt sich hieraus nur ein höchst indirekter Hinweis auf die Taktraten von Consumer-Produkten auf Rembrandt-Basis. Aber ausgehend davon, dass im Fall der Renoir-APU die V2000-Serie an Embedded-Prozessoren allesamt leicht niedriger taktete als die entsprechenden Consumer-Modelle, dürfte das Taktraten-Niveau der Consumer-Modelle von Rembrandt wohl ebenfalls nur leicht besser herauskommen. Angesichts der ähnlichen Chipfertigung zum Cezanne-Vorgänger war hierbei auch kein wirklich großer Sprung zu erwarten gewesen.

Kerne Base-Takt max. Turbo iGPU TDP-Range
Ryzen Embedded V3748 8C/16T 3.1 GHz 4.6 GHz 8 CU @ 1.9 GHz 35-54W
Ryzen Embedded V3718 8C/16T 2.6 GHz 4.6 GHz 12 CU @ 2.0 GHz 15-30W
Ryzen Embedded V3516 6C/12T 2.8 GHz 4.4 GHz 8 CU @ 1.8 GHz 15-30W
Quelle: Patrick Schur @ Twitter zu Ryzen Embedded V3748, V3718 & V3516

Nachtrag vom 22. Juni 2021

Zu AMDs Rembrandt-APU gibt es derzeit noch etwas Unklarheit, inwiefern es sich um eine echte Zen-3-Auskopplung handelt bzw. ob das oftmals hierzu genannte "Zen 3+" in irgendeiner Form Auswirkungen auf die reine CPU-Architektur hat. Zumindest laut ExecutableFix @ Twitter bezieht sich das "+" aber wohl eher nur auf die Änderungen am I/O-Teil – sprich der Hinzunahme des Supports von DDR5-Speicher, was die Zen-3-Architektur bisher nicht konnte. Auf konkrete Nachfrage erklärte der Twitterer, dass wenn dann höchstens minimale Änderungen an der CPU-Architektur bei Rembrandt zu erwarten sind – was die These erhärtet, dass das "+" für andere Dinge vergeben wurde. AMD ist diesbezüglich eher freigiebig, auch zwischen Zen und Zen+ lagen kaum irgendwelche beachtbaren Architektur-Unterschiede, trotzdem wurde dort das "+" sogar ganz offiziell seitens AMD verwendet. Letztlich reicht dafür augenscheinlich sogar der (geringfügige) Wechsel des Fertigungsverfahrens aus.

Rembrandt is also Zen 3(+) and supports DDR5.
Quelle:  Patrick Schur @ Twitter am 22. Juni 2021
 
Zen3+ basically. Naming is weird. Plus it's just an IO change
Quelle:  ExecutableFix @ Twitter am 22. Juni 2021