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Gerüchteküche: Erster Leak zu den Hardware-Daten der PlayStation 5 Pro

Vom bekannten Konsolen-Insider und Journalisten Tom Henderson kommt ein Leak zu den Hardware-Daten der PlayStation 5 Pro, welche bei Sony für einen Marktstart im November 2024 in Vorbereitung sein soll. Die Hardware-Daten werden nur knapp bzw. unvollständig umrissen, so gibt es keine Informationen zur CPU sowie zum Fertigungsverfahren. Denkbarerweise bleibt die CPU gleich bzw. gewinnt vielleicht etwas an Takt hinzu, beim Fertigungsverfahren kann man angesichts des 2024er Release-Termins an 4nm oder 3nm denken. Ersteres wäre die kostengünstigere Variante, zweiteres ziemlich ambitioniert sowie gleichzeitig teuer – und damit wohl weniger wahrscheinlich als die erstgenannte Variante.

    Sony PlayStation 5 Pro

  • Codename "Trinity"
  • in Entwicklung seit Anfang 2022
  • Grafiklösung mit 30 WGP und 18'000 MT/sec
  • Performance-Modus für die 8K-Auflösung
  • beschleunigtes RayTracing
  • angepeilter Marktstart im November 2024
  • Quelle: Tom Henderson auf Key to Gaming

Zu den Hardware-Daten der Grafiklösung läßt sich allerdings schon genaueres sagen: 30 WGPs und 18'000 MT/sec für den VRAM werden hierzu angegeben. Dies ergibt eine Steigerung von +67% bei der WGP-Anzahl sowie +29% bei der Speicherbandbreite. 30 WGPs bedeuten dann 60 Shader-Cluster, was dem Stand der Radeon RX 6800 (oder auch des Navi-32-Chips) entspricht. Inwiefern ein "Infinity Cache" auf diese neue Spielekonsole findet, bleibt offen – jenen Leistungsbeschleuniger hatten XBSX und PS5 noch jeweils liegengelassen. Das angeblich beschleunigte RayTracing deutet zudem auf mindestens RDNA3 als Grafikchip-Architektur hin. Allerdings könnte sich Sony natürlich auch weitere Sondereinheiten von AMD verbauen lassen, selbst ein Hybrid aus RDNA3 und RDNA4 oder sogar eine erste Ausführung der RDNA4-Architektur sind letztlich denkbar.

Die großen Fragezeichen der kommenden Pro-Ausführung liegen beim Vermarktungs-Ansatz sowie beim Preis. Bezüglich der Vermarktung bieten sich die verbesserten RayTracing-Fähigkeiten an, jene müssten dafür dann allerdings bemerkbar stärker ausgeprägt sein als bislang auf AMDs PC-Grafikkarten. Gleichfalls könnte Sony hier den 8K-Modus ins Spiel bringen, nachdem bislang keine Bildausgabe auf 8K möglich war (nur internes 8K-Rendering). Ob dies allerdings große Bedeutung erlangen kann, darf bezweifelt werden: Nur wenige Spiele (mangels Performance) und Spieler (mangels 8K-Monitor) können hiervon rein praktisch Gebrauch machen. Bei AAA-Titeln dürfte man auch mit der besseren Hardware der Pro-Konsole eher denn froh sein, dass die interne Rendering-Auflösung wieder näher an 4K herankommt.

PS5 "Digital Edition" PlayStation 5 PlayStation 5 Pro
Prozessor 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz ?
Grafiklösung 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (≤10,3 TFlops) 60 CU
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 14 Gbps (448 GB/sec) 18 Gbps
Speicherausbau 16 GB GDDR6 ?
Festplatte 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) ?
Laufwerk keines 4K UHD BluRay ?
Listenpreis $399.99 / 399,99€
ab Aug 2022: 449,99€
$499.99 / 499,99€
ab Aug 2022: 549,99€
?
Release 12. November 2020 (Europa: 19. Nov.) angbl. November 2024

Wegen der üblicherweise eisern eingehaltenen Software-Kompatibilität mit dem kompletten PS5-Portfolio kann die Pro-Ausführung somit letztlich nur bessere Bildqualität über extra RayTracing-Modi, höhere native Auflösungen oder höhere interne Rendering-Auflösungen bieten – oder halt mehr Performance unter der bekannten Bildqualität. Für eine Spielekonsole ist dies ein vergleichsweise geringer Effekt, nicht zu vergleichen mit dem Sprung beim echten Generations-Wechsel. Was für einen Preis Sony hierfür veranschlagt, muß dagegen komplett offenbleiben: Zwar kam die letzte Zwischen-Generation (Xbox One X & PlayStation 4 Pro) nur zum Preis der vorherigen Grundkonsolen in den Markt. Dies war jedoch in den Jahren 2016/17 und könnte heutzutage gänzlich anders gesehen werden.

Zum Teil wird in diese Entscheidung sicherlich auch die Wahl des Fertigungsverfahrens hineinspielen (wie gesagt 3nm oder 4nm), zum anderen dürfte einiges davon abhängen, ob von Microsoft ein eigener "Midlife-Kicker" kommt (wogegen derzeit alle Anzeichen sprechen). Wenn Microsoft tatsächlich nichts mehr macht, könnte Sony diese Situation durchaus ausnutzen und im Zuge allgemeiner Preiserhöhungen etwas mehr für die Pro-Konsole verlangen. Denkbar wäre auch ein Mittelweg, welcher auf die Disk-Version verzichtet und eine Disk-lose PlayStation 5 Pro dann zur Preislage der Disk-Version offeriert – eine indirekte Preiserhöhung, aber ohne das Durchbrechen der psychologisch wichtigen 500-Dollar-Marke. So oder so dürfte Sony den Preispunkt der PlayStation 5 Pro kaum vor Herbst 2024 final festsetzen.

Nachtrag vom 18. August 2023

Von YouTuber RedGamingTech kommen (angebliche) zusätzliche Spezifikationen zur PlayStation 5 Pro, welche die bekannten und aus einer vergleichsweise soliden Quelle stammenden Spezifikationen um einige Details erweitern. So wird erstmals der CPU-Part genannt, jener soll 8 CPU-Kerne der Zen-4-Generation umfassen. Daneben gibt es wieder 16 GB GDDR6-Speicher, hinzukommend allerdings eine ungenannte Menge an DDR5-Speicher, welche anzunehmenderweise rein für das Betriebssystem gedacht ist. Der Grafik-Part wird aktualisiert auf die Nutzung der RNDA3 oder RDNA 3.5, mit den schon bekannten 60 Shader-Clustern. Hier ergibt sich allerdings die wichtige Anmerkung, dass dies wohl die reine Hardware-Gestaltung sein soll – sprich, Sony für die Verkaufsversionen durchaus mit etwas weniger als jenen 60 Shader-Clustern operieren könnte.

PS5 "Digital Edition" PlayStation 5 PlayStation 5 Pro
Prozessor 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz 8C/16T Zen 4 @ >3.6 GHz
Grafiklösung 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (≤10,3 TFlops) ≤60 CU RDNA3/3.5 >2.7 GHz
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 14 Gbps (448 GB/sec) 18 Gbps
Speicherausbau 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6 + extra DDR5
Festplatte 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) ?
Laufwerk keines 4K UHD BluRay ?
Listenpreis $399.99 / 399,99€
ab Aug 2022: 449,99€
$499.99 / 499,99€
ab Aug 2022: 549,99€
?
Release 12. November 2020 (Europa: 19. Nov.) angbl. November 2024
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Die Hauptaussage des YouTubers liegt allerdings in der (angeblich) massiven RayTracing-Leistung der PS5Pro – was gleichzeitig auch den vakantesten Punkt darstellt. Denn erstens einmal kann man an dieser Stelle schnell dem Firmen-Marketing erliegen, welche diesen RayTracing-Boost vielleicht nur gegenüber der regulären PlayStation 5 sieht – welche mit der RDNA2-Architektur ohne Infinity Cache diesbezüglich eher schwach aufgestellt ist. Und zweitens bringen RDNA 3/3.5 ohne weitere Änderungen erst einmal keine mit nVidia wirklich gleichwertige RayTracing-Performance hervor, dafür müsste man dann tatsächlich "SemiCustom" machen und zusätzliche Hardware-Einheiten integrieren. Die Frage ist, ob Sony so viel Einsatz für eine Zwischengeneration machen will, welche möglicherweise nicht einmal einen Xbox-Kontrahenten haben wird. In jedem Fall ist es einfach, von einem "RayTracing-Monster" zu reden – relevant ist jedoch nur, wie stark sich dies im Vergleich zu vorhandenen RayTracing-Lösung einordnen kann.

Nachtrag vom 11. Dezember 2023

Aus dem Resetera-Forum kommen vielbeachtete neue Hardware-Details zur PlayStation 5 Pro, welche vor allem in dieser Fülle die Existenz dieses Konsolen-Projekts einmal mehr bestätigen. Zum Teil ergeben sich mit den neuen Details Ergänzungen zum bisherigen Wissensstand, zum Teil ist es allerdings auch konträr: So wurde die PS5Pro-CPU zwischenzeitlich mal als "Zen 4" beschrieben, real soll es nunmehr allerdings Zen 2 sein (wie bei der originalen PS5) – was aus Kompatibilitätsgründen auch Sinn macht, und jene sind für derart Zwischen-Generationen auch normalerweise absolut entscheidend. Bezüglich der Anzahl der Shader-Cluster gibt es zudem noch leicht differierende Berichte: Laut dem Resetera-Forum sollen es 56 freigeschaltete von 60 physikalisch vorhandenen Shader-Clustern sein, laut Kepler_L2 @ Twitter sind es hingegen 60 von 64.

PS5 "Digital Edition" PlayStation 5 PlayStation 5 Pro
Prozessor 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz 8C/16T Zen 2 @ ≤4.4 GHz
Grafiklösung 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (=10,3 TFlops) 60 CU RDNA3.5 @ ≤2.0 GHz (=14,3/28,7 TFlops)
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 14 Gbps (448 GB/sec) 256 Bit GDDR6 @ 18 Gbps (576 GB/sec)
Speicherausbau 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6 + extra DDR5
Festplatte 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) ?
Laufwerk keines 4K UHD BluRay ?
Listenpreis $400 / 400€
ab Aug 2022: 450€
$500 / 500€
ab Aug 2022: 550€
?
Release 12. November 2020 (Europa: 19. Nov.) angbl. November 2024
Vorstellung angbl. September 2024
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Da an dieser Stelle dann auch eine technische Begründung geliefert wird, welche die Anzahl der physikalisch vorhandenen Shader-Cluster als durch 8 teilbar beschreibt (2 SE x 2 SA x WGP, welche immer 2 CU enthält), erscheint letzteres als die wahrscheinlichste Auflösung. Interessanterweise soll Sony allerdings mit 2.0 GHz sogar einen leichte niedrigeren GPU-Takt ansetzen, was angesichts der +55% mehr Shader-Cluster allerdings verschmerzbar erscheint. Die nominelle Rechenleistung steigt sowieso um +39% ohne Berücksichtigung der FP32-Verdopplung von RDNA3. Dies soll in ca. 50-60% mehr Raster-Performance gegenüber der originalen PS5 münden, unter RayTracing soll der Performance-Gewinn hingegen eher beim Doppelten liegen. Hier spielt die verbesserte RDNA3-Architektur mit hinein, welche bereits Anleihen von RDNA4 nimmt: So soll die BHV-Berechnung bei der PS5Pro bereits über eigene Hardware erfolgen, nicht mehr über die normalen Shader-Einheiten. In der Summe ergibt sich ein netter Hardware-Push, durchaus passend für eine Konsolen-Zwischengeneration.

Die Aufgabe einer solchen liegt natürlich immer nur darin, für stabilere Frameraten bei brandneuen Titel zu sorgen bzw. sich nicht all zu drastisch an niedrigeren internen Render-Auflösungen zu bedienen. Neue Welten werden damit hingegen nicht erschlossen, dies verbietet die Software-Kompatibilität zur originalen PlayStation 5. Die Zwischen-Generation hat für den Hersteller primär den Zweck, die Konsolen-Verkäufe über ein neues Stück Hardware obenzuhalten und somit die Masse der gesamten Plattform zu erhöhen. Demzufolge ist es auch verwunderlich, dass Microsoft in dieser Frage augenscheinlich nichts tun wird. Letztlich erwähnenswert ist noch der Twitter-Einwurf von Tom Henderson, von welchem der erste Leak zur Hardware der PS5Pro kam: Danach liefert Sony diesen Monat die Developer-Kits zur PS5 Pro aus und hat derartige Leaks zum jetzigen Zeitpunkt bereits erwartet. Demzufolge ist es auch wahrscheinlich, dass die jetzt gemeldeten Hardware-Daten weitgehend stimmen.

Nachtrag vom 14. Februar 2024

Die PC Games Hardware beschäftigt sich mit neuerlichen Gerüchten zur Hardware der PlayStation 5 Pro, wozu es zuletzt seitens YouTuber Moore's Law Is Dead einen neuen Beitrag gab. Jener bringt allerdings auf Hardware-Seite nichts wirklich neues, sondern eher nur eine Bestätigung (oder auch Wiedergabe) der im letzten Dezember aufgetauchten Gerüchte, welche die kommende Spiele-Konsole wohl schon ganz gut beschreiben. Strittig ist fast nur noch, ob es 56 von 60 Shader-Clustern oder 60 von 64 werden sollen. Neu kommen MLID nun aber mit einer Preisangabe daher: Angeblich sollen es 500 Dollar sein – exakt dem Preispunkt der originalen PS5 entsprechend.

PS5 "Digital Edition" PlayStation 5 PlayStation 5 Pro
Fertigung 7nm TSMC 4nm TSMC
Prozessor 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz 8C/16T Zen 2 @ ≤4.4 GHz
Grafiklösung 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (≤10,3 TFlops) 56-60 CU RDNA3.5 @ ≤2.0 GHz (≤14,3-15,4 TFlops)
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 14 Gbps (448 GB/sec) 256 Bit GDDR6 @ 18 Gbps (576 GB/sec)
Speicherausbau 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6 + extra DDR5
Festplatte 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) ?
Laufwerk keines 4K UHD BluRay ?
Listenpreis $400 / 400€
ab Aug 2022: 450€
$500 / 500€
ab Aug 2022: 550€
(angbl.) $500
Release 12. November 2020 (Europa: 19. Nov.) November 2024
Vorstellung September 2024
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Dies wäre vergleichsweise mutig angesichts der dickeren Hardware der Pro-Version und deren nur einfachen Node-Sprungs von 7nm auf 4nm (letzteres ein Derivat des 5nm-Nodes). Gut denkbar, dass über die viel mächtigere Grafiklösung der PS5Pro deren SoC trotz besserer Fertigung nicht wirklich kleiner und damit kostengünstiger werden kann bzw. dass sich dies über die höheren Preise der 4nm-Fertigung insgesamt sogar in ein Minus wandelt. Andererseits kann Sony wohl auch nicht wirklich mehr nehmen, denn die originale PlayStation 5 verkauft sich derzeit nicht mehr so gut wie in den Jahren zuvor. Wie Golem ausführen, geht für Sony die originale PS5 damit "in die letzte Phase ihres Lebenszyklus", was üblicherweise den Ersatz durch eine Pro-Lösung samt gleichzeitiger Preissenkung für das Original bedeutet. Interessant auch der Einwurf seitens Sony, dass es bei der PS5 deutlich schwieriger ist, die Kostenlage mit der Zeit zu senken. Hier spielt sicherlich der ungünstige Effekt der Chip-Krise der Jahre 2021/22 hinein, welcher alle IT-Güter inkl. kleinstem Zubehör verteuert hat.

Vor allem aber dürfte dem Konsolen-Hersteller der bislang typische Effekt der sinkenden Fertigungspreise beim Konsolen-SoC fehlen: Sicherlich kann man den originalen PS5-SoC unter 5nm oder 3nm neu auflegen und damit eine deutlich kleinere Chipfläche erreichen. Allerdings sind die Fertigungskosten der neuen Nodes Flächen-normiert derart angestiegen, dass sich dies kaum lohnt – gerade wenn man dann noch den Einmalkosten-Effekt von Entwicklung und Validierung des Node-Shrinks einrechnet. Wohl auch deswegen kommt der PS5Pro-SoC (Tape-Out angeblich vor grob einem Jahr) nicht unter der 3nm-Fertigung daher, sondern eben der 4nm-Fertigung. Sony musste hier einen Kompromiß zwischen kleinerer Chipfläche und steigenden Waferkosten eingehen, der 3nm-Node war augenscheinlich zu teuer für dieses Projekt. Selbiges gilt dann auch für einen Node-Shrink bei der originalen PS5: Man spart deutlich weniger ein als bei früheren Spielekonsolen und operiert damit auch in den späten Jahren einer Konsolen-Generation weiterhin nahe der Wirtschaftlichkeits-Grenze.