Von YouTuber Moore's Law Is Dead kommt ein umfangreicher Benchmark-Leak zu AMDs Radeon RX 9070 & 9070 XT Karten, welcher AMD-interne Benchmarks als Basis haben soll. Wie diese nach draußen entfleucht sind bzw. wie deren Echtheit garantiert werden kann, wurde nicht erklärt, ergo (und generell) ist das ganze mit einer gehörigen Prise Salz zu genießen. Gänzlich haltloses wird hierbei nicht versprochen, zudem dürfte über AMDs aktuelle Hü- & Hott-"Taktik" bei der Radeon RX 9000 Serie inzwischen einiges an Informationen zumindest zu den AMD-Partnern gelangt sein – und somit könnte an diesem Leak durchaus etwas dran sein. Wie gesagt sehen die präsentierten Werte auch nicht unglaubwürdig aus, im Bereich der Raster-Benchmarks unter der 4K-Auflösung käme die Radeon RX 9070 XT grob in der Mitte zwischen Radeon RX 7900 XT und XTX heraus, mit geringfügiger Tendenz zur größeren Karte.

Die kleinere Radeon RX 9070 non-XT würde hingegen fast die Performance der Radeon RX 7900 XT erreichen – was somit auch nahelegt, dass bei der Radeon RX 9000 Serie der Performance-Abstand der beiden jeweils größeren Karten untereinander etwas kleiner ausfällt als noch bei der Radeon RX 7000 Serie. Insgesamt ist dies gutklassiges Ergebnis, weil damit die Performance der Radeon RX 7800 XT klar (und nicht nur um ein paar Prozente) überboten wird. Gegenüber nVidia würde dieses Ergebnis dann einer Raster-Performance auf der 4K-Auflösung von knapp unterhalb der GeForce RTX 4080 entsprechen. Dies passt interessanterweise ziemlich gut zu einem früheren Gerücht, welche schon im Dezember exakt dieses Performance-Bild vorhergesagt hatte.

Unter RayTracing scheint AMD hingegen einen noch größeren Schritt gemacht zu haben, denn dort gelingt es der Radeon RX 9070 XT laut dem MLID-Leak, die Radeon RX 7900 XTX klar zu überrunden. Selbst die kleinere Radeon RX 9070 non-XT kommt bis auf ca. –4% an das RayTracing-Ergebnis der Radeon RX 7900 XTX heran. Die Differenz im Performance-Bild beider RDNA4-Karten zwischen Raster und RayTracing liegt bei +17% (non-XT) bzw. +22% (XT), sprich um diese Werte fällt das Performance-Bild unter RayTracing besser aus als unter konventionellem Raster-Rendering. Dies war natürlich notwendig, da nVidia bislang einen überdeutlichen Performance-Vorsprung unter RayTracing hat – aber es wäre schön zu sehen, wenn AMD die für die RDNA4-Architektur versprochene RayTracing-Verbesserung auch wirklich liefern könnte.

Ganz für die nVidia-Performance unter RayTracing wird diese Sprung der RDNA4-Beschleuniger aber womöglich noch nicht reichen, zum Launch der Radeon RX 7900 GRE kam seinerzeit die GeForce RTX 4070 Super unter RayTracing immerhin um +33% besser weg als unter Raster-Rendering. In dieser Frage kommt es allerdings auch enorm aus die Auswahl der jeweiligen RayTracing-Benchmarks an. Denkbarerweise könnte das RDNA4-Ergebnis sogar noch besser ausfallen, wenn man sich auf Spiele mit besonders heftigem RayTracing-Einsatz konzentriert, denn wie zu sehen ist der RDNA4-Gewinn bei RayTracing unter Black Myth: Wukong sowie unter Cyberpunk 2077 am stärksten. Die vorliegenden Benchmarks sind noch zu wenige, um sich diesbezüglich sicher zu sein – aber eine solche Tendenz darf zumindest vermutet werden.

Damit sieht es durchaus gut aus für AMDs Radeon RX 9000 Serie: Wenn sich diese Performance-Werte bestätigen lassen, hat man anzunehmenderweise einen Gewinner an der Hand, eine vernünftige Preisgestaltung vorausgesetzt. Voraussichtlich kommen somit GeForce RTX 5070 Ti und Radeon RX 9070 XT auf grob derselben Raster-Performance heraus, bei RayTracing muß man die finalen Benchmarks abwarten, aber vermutlich dürfte nVidia dort weiterhin um einen gewissen (nicht mehr großen) Teil vorn liegen. Wenn nVidia dann 749 Dollar für diese GeForce RTX 5070 Ti aufruft, muß AMD dies deutlich unterbieten – zumindest wenn man es ernst meint mit einer Steigerung der derzeit darniederliegenden Marktanteile. Selbst die hier und da genannten 649 Dollar wären wohl zu wenig Differenz, wenn dann muß AMD den Markt wirklich überzeugen. Als Grundvoraussetzung muß natürlich die Performance stimmen bzw. sich vorgenannte Werte von den unabhängigen Hardwaretestern nachstellen lassen.