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Erstes Cinebench-Resultat eines Ryzen-Prozessors zeigt auf eine überraschend hohe Zen-IPC

Auf Reddit wurde ein erstes Cinebench R15 SingleThread-Resultat eines Ryzen-Prozessors gepostet. Das Testobjekt war ein Sechskern-Prozessor mit Taktraten von 3.3/3.7 GHz, was einem Ryzen 5 1600X entsprechen sollte. Jener hat dann (nominell) auch noch das taktratensteigender XFR-Feature mit an Bord – ob jenes aktiv war, läßt sich allerdings nicht erkennen, dies bedingt zudem auch dafür passende Mainboards (X300 oder X370, eventuell auch B350, dies ist noch nicht ganz klar). Der Prozessor war wohl tatsächlich verfügbar (belegt mittels Windows-Taskmanager), dem Cinebench-Screenshot muß man leider glauben, da alleinstehend und ohne die üblichen Hardware-Notizen aufgenommen. Andererseits ist die hiermit gezeigte Ryzen SingleThread-Performance zwar richtig gut, aber auch nicht völlig neben der Spur liegend, wenn man dies mit Cinebench-Resultaten von anderen Prozessoren aus der AnandTech-Benchmarkdatenbank vergleicht:

Sandy Bridge Ivy Bridge Haswell Broadwell Skylake Ryzen
- - 181
Core i7-4790K, 4.0/4.4 GHz
- 182
Core i7-6700K, 4.0/4.2 GHz
-
135
Core i7-2600K, 3.4/3.9 GHz
143
Core i7-3770K, 3.5/3.9 GHz
154
Core i5-4690, 3.5/3.9 GHz
157
Core i7-5775C, 3.3/3.7 GHz
169
Core i5-6600, 3.3/3.9 GHz
-
- 132
Core i7-3930K, 3.2/3.8 GHz
140
Core i7-4930K, 3.4/3.9 GHz
146
Core i7-5930K, 3.5/3.7 GHz
152
Core i7-6850K, 3.6/3.8 GHz
146
Ryzen 7 1600X, 3.3/3.7 GHz

Zu betonen wäre extra noch einmal, das es sich um SingleThread-Werte handelt, welche somit (auf gleicher Taktrate) einen IPC-Vergleich zulassen – was allgemein bisher als (kleinere) Schwäche von Ryzen angesehen wird. AMDs vorherige Versprechungen gingen dabei in Richtung einer IPC-Performance auf Niveau von Sandy Bridge bis Ivy Bridge – doch dies ist augenscheinlich zu tief gegriffen, denn Ryzen kann sich sogar mit (leicht) taktstärkeren Prozessoren aus diesen früheren Intel-Generationen erfolgreich anlegen. Aufgrund der nicht vollständig gleichen Taktraten ist der Vergleich nicht gänzlich sauber zu führen, aber gemäß diesem Benchmark sieht es fast so aus, als würde Ryzen eine IPC-Performance auf dem Niveau von Haswell bis Broadwell erreichen können – und damit deutlich oberhalb der vorherigen Erwartungen herauskommen. Die Schwachstelle von AMD bei der SingleThread-Performance ist damit nicht gänzlich weg, da AMDs Ryzen-Prozessoren natürlich mit klar niedrigeren Taktraten gegenüber Intels üblichen Consumer-Prozessoren antreten.

Aber gegenüber Intels E-Modellen sieht es regelrecht gut aus, jene haben schließlich zu Ryzen vergleichbare Taktraten – und wie zu sehen nicht bedeutsam mehr IPC-Performance. Dies bedeutet beispielsweise, das selbst in schlecht optimierten Spielen AMDs Ryzen-Prozessoren zumindest nicht gegenüber Intels E-Modellen zurückliegen sollten. Sicherlich werden in diesen WorstCase-Fällen weiterhin Intels Consumer-Prozessoren aufgrund ihrer deutlich höheren Taktraten das Feld anführen – aber aufgrund der überraschend hohen Ryzen-IPC sollte auch dieser Abstand nicht gerade Welten betragen. Ryzen kann generell betrachtet natürlich nicht jeden Benchmark gewinnen und sollte diese WorstCase-Szenarien dann durch andere Benchmarks ausgleichen können, welche viele Rechenkerne gut auszulasten in der Lage sind. Der wichtige Erkenntnisgewinn dieses einzelnen Cinebench-Resultats besteht damit darin, das Ryzen auch unter unpassenden Szenarien nicht weg vom Schuß liegt – sondern sogar ziemlich ähnlich den E-Modellen von Intel herauskommt, welche diese SingleThread-Schwäche prinzipbedingt genauso in sich tragen.