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Erster 3DMark13-Wert zur Radeon RX Vega aufgetaucht

Videocardz haben in den Benchmark-Datenbanken von Futuremark die ersten 3DMark13-FireStrike-Ergebnisse der Radeon RX Vega erspäht. Die Karte nennt sich gegenüber dem 3DMark13 nun auch tatsächlich derart – sicherlich resultierend aus dem neuen Treiber "22.19.640.2", was doch einigermaßen neuer als der Treiber der Radeon Vega Frontier Edition (22.19.384.2) bei den kürzlichen Overclocking-Benchmarks dieser Profi-Karte aussieht. Wieviele Funktionen der neue Treiber allerdings mitbringt bzw. konkret ob jener die (bisherigen) funktionellen Bremsen des Vega-10-Chips wirklich lösen kann, ist allerdings unklar. Die erreichten Benchmark-Ergebnisse sprechen allerdings eher nicht dafür, da sich gegenüber der Radeon Vega Frontier Edition eigentlich nur die höhere Taktraten der Radeon RX Vega niederschlägt, ansonsten jedoch kein echter Fortschritt zu erkennen ist.

1070 1080 1080Ti Fury X Vega FE RX Vega
3DMark13 FireStrike  (GPU, FullHD) 17785 21568 28098 16474 21355 22310
3DMark13 FireStrike Extreme  (GPU, WQHD) 8399 10280 13480 7805 9728 ?
3DMark13 FireStrike Ultra  (GPU, UltraHD) 4160 5002 6704 3932 4871 ?
Quellen (Durchschnitt der Werte) Hardware.fr, KitGuru, SweClockers & TweakTown PCPer & GN Videocardz

Schließlich wird die Radeon RX Vega mit ≤1630/945 MHz Takt angegeben, während die Radeon Vega Frontier Edition nur mit ≤1600/945 MHz daherkommt – und diesen Maximaltakt wie bekannt ohne manuelle Eingriffe bei weitem nicht halten kann. Insofern sind die +4,4% Mehrperformance, welche die Gaming-Lösung nunmehr auf die Profi-Lösung oben drauf legt, eigentlich nichts positives. Denn wenn man es genau nimmt, wäre mit einer Karte, welche jene 1630 MHz Chiptakt auch wirklich hält, sogar klar mehr zu erwarten gegenüber der bekannt auf ~1400 MHz herunterdrosselnden Vega FE (gerade da der 3DMark13 nun nicht unbedingt sehr viel Wert auf Steigerungen der Speicherbandbreite legt). Noch schlechter sieht es m übrigen für die Radeon RX Vega aus, wenn man es nicht gegen die 3DMark13-Werte der Vega FE zu deren Release vergleicht (wie obenstehend) – sondern gegen die Vorab-Werte noch vor deren Launch: Da erreichte Vega FE (auf festgeschnurrtem 1600 MHz Chiptakt) immerhin gleich 22963 GPU-Punkte im FullHD-Test des 3DMark13 FireStrike, sprich lief schon leicht besser als jetzt die eigentliche Gaming-Lösung.

Dies kann anders formuliert nur bedeuten, das AMD höchstselbst (die Benchmarks stammen wohl von einem AMD-Mitarbeiter) noch keinen Treiber besitzt, welcher wirklich besser ist als der vorliegende Treiber zur Vega FE. Dies könnte man natürlich einfach verifizieren, indem man die Vega FE mit diesem Treiber gegentestet und dies dann mit deren früheren Ergebnissen vergleicht – aber auch so ergibt sich dieser Umstand ziemlich klar aus den vorliegenden Ergebnissen. Ob AMD damit weiterhin (gehörig) tiefstapelt oder ob es wirklich nichts entscheidend besseres geben wird, ist noch das Thema größerer Diskussionen. Für den Augenblick sieht es allerdings nicht gerade gut aus für das Vega-Projekt – denn normalerweise müsste AMD derart wenige Tage vor Launch nun nicht mehr mit der Wahrheit hinter dem Berg halten, nVidia wäre in der Kürze der Zeit sowieso nicht zu einer (relevanten) Reaktion fähig.

Nachtrag vom 25. Juli 2017

Zu den kürzlich genannten 3DMark13-FireStrike-Resultaten der Radeon RX Vega wäre noch zu erwähnen, das die hierbei verwendete Treiber-Version mit "22.19.640.2" gar nicht einmal so neu ist, auch wenn dies einen gewissen Sprung gegenüber dem bekannten Treiber der Radeon Vega Frontier Edition (22.19.384.2) darstellt. Denn für die 3DMark11-Werte der Radeon RX Vega von vor drei Wochen (interessanterweise auch auf Taktraten von 1630/945 MHz erstellt) kam schon die Treiber-Version "22.19.653.0" zum Einsatz. Jene ist nominell neuer, beinhaltete allerdings noch keine klare Nennung der Radeon RX Vega – im Gegensatz zum zuletzt benutzten Treiber mit niedrigerer Versionsnummer, welcher allerdings anstatt einer Device-ID schon den Verkaufsnamen "Radeon RX Vega" von sich gab. Wie jene Treibereien letztlich einzuordnen sind (auch Treiber mit niedrigeren Versionsnummern können technologisch neuer sein), läßt sich derzeit natürlich kaum klären. Letztendlich läuft es darauf hinaus, das die Performance der Radeon RX Vega zwischen den Polen "Niveau GeForce GTX 1080" und "vollkommen unklar" schwankt – und sich dies demzufolge erst zur kommenden offiziellen Präsentation im Rahmen der Siggraph klären lassen wird. AMDs Capsaicin-Event findet dann in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli ab 4:30 Morgens deutscher Zeit statt, AMD dürfte entsprechende Livestreams für die voraussichtlich bis 5:45 laufende Veranstaltung anbieten.