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Erste Testberichte zu Intels Arc A580 zeigen eine Performance nahe zur Radeon RX 6600

Intel macht mit der Arc A580 nunmehr Ernst und hat einige ausgewählte Hardware-Tester mit entsprechenden Testobjekten für einen gewissen "Launch" dieser Karte beliefert. Leider sind die meisten der dabei herausgekommenen Testberichte arg kurz gefasst oder aber es fehlen schlicht die passenden Test-Kontrahenten, so dass aus der Handvoll an Tests eigentlich nur diejenigen der PC Games Hardware und von TechPowerUp (in doppelter Form: ASRock-Karte & Sparkle-Karte) mit auswertwürdigen Benchmarks übrigbleiben. Dies ist natürlich zu wenig für eine echte Launch-Analyse und taugt nur, um eine gewisse Richtung vorzugeben. Als weitere Schwierigkeit kommt hinzu, dass derzeit wohl nur werksübertaktete Modelle (zu einem nicht genannten Termin) in den Handel gelangen sollen, welche sich laut allen drei Testberichten mehr als die offizielle TDP von 185 Watt genehmigen.

GeForce RTX 3050 Radeon RX 6600 Arc A580
Chip-Basis GA106-150 (12,0 Mrd. Xtors, 276mm², 8nm) Navi 23 XL (11,1 Mrd. Xtors, 236mm², 7nm) ACM-G10 (21 Mrd. Xtors, 406mm², 6nm)
Hardware 20 Shader-Cluster (2560 FP32) @ 128 Bit 28 Shader-Cluster (1792 FP32) @ 128 Bit 24 Shader-Cluster (3072 FP32) @ 256 Bit
Taktraten 1552/1777 MHz & 14 Gbps 1626/2044/2491 MHz & 14 Gbps 1700 MHz & 16 Gbps (real ~2.3 GHz)
Speicher 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6
Stromverbrauch TDP: 130W, real: 129W TDP: 132W, real: 131W TDP: 185W, real: ~195W
FHD Perf-Index 820% 1050% ~1020-1060%
Listenpreis $249 / 279€ $329 / 339€ $179
Straßenpreis 227-260 Euro 200-230 Euro zu erwarten ab 200-205 Euro
Release 27. Januar 2022 13. Oktober 2021 Mitte Oktober 2023

Bei der ASRock Challenger OC sind es laut PCGH & TPU wohl 196-197 Watt, bei der Sparkle Orc OC laut der TPU-Messung angeblich sogar 210 Watt. Interessanterweise liegt dieselbe Karte bei Hardwareluxx hingegen auf "nur" 184,8 Watt – was erneut darauf hinzeigt, dass so wenige Testberichte einfach nicht ausreichend sind, um den Fall solcher auftretenden Varianzen klären zu können. Zudem läßt sich mit den vorliegenden Testberichten nicht die Performance eines Referenzmodells ermitteln – was allerdings auch nicht wirklich notwendig ist, wenn ein selbiges in der Praxis womöglich nie erscheint (oder aber zumindest keinen beachtbar besseren Preispunkt mitbringt). Für den Augenblick muß man wohl damit leben, dass die Performance der Arc A580 gebildet wird über die beiden vorgenannten werksübertakteten Modelle von ASRock & Sparkle, deren Realtakt laut allen drei Testberichten mit 2312-2354 MHz nahezu so hoch wie bei Arc A750 & 770 ausfällt, somit auch sehr deutlich oberhalb des Referenz-Takts von nur 1700 MHz liegt.

Eingedenk all dieser Punkt kommt die Arc A580 (in ihrem werksübertakteten Normal-Zustand) derzeit ganz gut bei den Performance-Tests weg. Unter FullHD/Raster wird wohl mit Augenzudrücken das Leistungsniveau der Radeon RX 6600 erreicht, unter höheren Auflösung zieht die Intel-Karte dann sicher davon. Die GeForce RTX 3050 wird in allen Fällen mit großem Abstand geschlagen, während die GeForce RTX 3060 zwar überall schneller ist, die Performance-Differenz aber selten einmal über +10% hinausgeht. Gleiches kann man allerdings auch von Intels eigener Arc A750 sagen, einen wirklich beachtbaren Performance-Unterschied zu selbiger hat die Arc A580 nicht aufzuweisen. Dies mag sicherlich damit zusammenhängen, dass alle drei größeren Intel-Karten dasselbe (256bittige) Speicherinterface benutzen und zudem nur (maßvolle) Differenzen bei der Anzahl der freigeschalteten Shader-Cluster aufweisen. Auch die augenscheinliche Stärke der Arc A580 unter höheren Auflösungen dürfte an dieser Hardware-Ansetzung bzw. dem Speicherinterface hängen.

FHD/1080p Raster-Perf. 3050 3060 6600 7600 A580 A750
PC Games Hardware (20 Tests, ASRock) 75,4% - 99,6% - 100% -
TechPowerUp (25 Tests, ASRock) 80% 110% 103% 126% 100% 109%
TechPowerUp (25 Tests, Sparkle) 81% 112% 105% 128% 100% 111%
WQHD/1440p Raster-Perf. 3050 3060 6600 7600 A580 A750
PC Games Hardware (20 Tests, ASRock) 70,7% - 91,7% - 100% -
TechPowerUp (25 Tests, ASRock) 76% 107% 94% 120% 100% 112%
TechPowerUp (25 Tests, Sparkle) 77% 109% 95% 122% 100% 113%
4K/2160p Raster-Perf. 3050 3060 6600 7600 A580 A750
PC Games Hardware (20 Tests, ASRock) 70,6% - 90,4% - 100% -
TechPowerUp (25 Tests, ASRock) 75% 108% 82% 108% 100% 109%
TechPowerUp (25 Tests, Sparkle) 78% 112% 85% 111% 100% 112%

Unter RayTracing auf der FullHD-Auflösung ist die Radeon RX 6600 dann gar kein Gegner mehr, kommt die Arc A580 eher schon der Radeon RX 7600 nahe. Auch die GeForce RTX 3050 bleibt auf ihrem klar zurückhängenden Performance-Niveau, während die GeForce RTX 3060 – denkbarerweise auch wegen ihres Mehrspeichers – hier ihre beste Performance hinlegt. Generell hat die Arc A580 eben wegen des VRAM-Nachteils nichts im Performance- und Preissegment von 12-GB-Modellen wie GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6700 XT zu suchen, womit Intel auf den Wettstreit mit der Radeon RX 6600 schauen muß – jenen mit der GeForce RTX 3050 gewinnt man sowieso mit fliegenden Fahnen. Nominell sieht der Zweikampf mit der Radeon RX 6600 nicht schlecht aus für die Arc A580, wobei dann doch wieder mehr (ausführliche) Testberichte notwendig wären zur Klärung der Frage, wer hier wirklich vorn liegt. Aber dass die Arc A580 unter höheren Auflösungen sowie unter RayTracing gewinnt, spricht erst einmal in der Tendenz für die Intel-Karte.

FHD/1080p RayTracing-Perf. 3050 3060 6600 7600 A580 A750
PC Games Hardware (10 Tests, ASRock) 74,9% - 68,6% - 100% -
TechPowerUp (10 Tests, ASRock) 83% 115% 84% 105% 100% 107%
TechPowerUp (10 Tests, Sparkle) 85% 117% 86% 107% 100% 109%

Als Gegenargument kann man natürlich den Intel-Treiber anbringen, welcher weiterhin noch nicht so solide bezüglich der Spiele-Kompatibilität ist wie diejenigen von AMD und nVidia. Normalerweise sollte Intel diesen Nachteil über einen aggressiven Preispunkt ausgleichen, aber genau hier happert es etwas: Der offizielle Listenpreis der Arc A580 beläuft sich auf 179 Dollar. Damit sind zu aktuell (schlechtem) Umtauschkurs Euro-Preislagen von 200-205 Euro aufwärts zu erwarten, ergo genau auf der Höhe der Bestpreise zur Radeon RX 6600 liegend. Da fehlt sicherlich eine gewisse Preisdifferenz, welche die Arc A580 von den Gegenangeboten abheben sowie über die Wundertüte "Intel-Treiber" sowie den klar höheren Stromverbrauch hinwegsehen lassen würde. Intel mag mit der Arc A580 eine überraschend gute Performance für diese starke Abspeckung des "ACM-G10" Chips erzielt haben, aber so ein richtiger Preis/Leistungs-Vorteil ergibt sich hingegen (gerade unter FullHD) wohl nicht.