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Die nVidia-Geschäftsergebnisse im ersten Quartal 2020

Nach Intel und AMD hat nun auch nVidia seine Geschäftsergebnisse für das (sinnbildliche) erste Quartal 2020 abgeliefert, welches bei nVidia jedoch das erste Finanzquartal des Finanzjahres 2021 bildet und von Februar bis April 2020 reicht. Der Lockdown-Monat April ist damit im Gegensatz zu den Geschäftszahlen der anderen Chipentwickler bereits enthalten – und dennoch ist auch nVidia (bisher) recht gut durch die damit ausgelöste Wirtschaftskrise gekommen bzw. kann im Jahresvergleich sogar drastische Zugewinne vermelden: +38,7% beim Umsatz, +146% beim nominellen Gewinn sowie sogar +173% beim operativen Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum sehen wie ein klar ansteigendes Geschäft aus – sind allerdings kein fairer Vergleich, da nVidia seinerzeit ganz heftig im Kater nach dem Cryptomining-Boom steckte.

Der Vergleich zum direkten Vorquartal ist diesbezüglich sichlich zielführender, hierbei gab es durch die Bank leichte Abschläge: -0,9% beim Umsatz, -3,5% beim nominellen Gewinn sowie -1,4% beim operativen Gewinn sind für ein erstes Jahresquartal allerdings auch nicht schlecht. Dabei gilt einzurechnen, das wegen des (bei nVidia) im letzten Jahresquartal steckenden Monats Januar das vierte Geschäftsquartal bei nVidia nie ganz so gut bzw. das erste Quartal nie ganz so schlecht ausfällt wie bei den anderen Herstellern. Dass man im ersten Jahresquartal trotzdem fast das Ergebnis des vorhergehenden vierten Jahresquartals erreicht hat und damit weiterhin nunmehr drei Quartale hintereinander (knapp) mehr als 3 Mrd. Dollar Quartalsumsatz schreiben kann, zeigt im Endeffekt doch auf ein sehr stattliches Ergebnis der nVidia-Geschäftstätigkeit sowie kaum bremsende Effekte der Corona-Krise hin.

Q1/2019 Q2/2019 Q3/2019 Q4/2019 Q1/2020
Umsatz 2220 Mio. $ 2579 Mio. $ 3014 Mio. $ 3105 Mio. $ 3080 Mio. $
Gewinn 394 Mio. $ 552 Mio. $ 899 Mio. $ 950 Mio. $ 917 Mio. $
operativer Gewinn 358 Mio. $ 571 Mio. $ 927 Mio. $ 990 Mio. $ 976 Mio. $

Wie gesagt ist der Vergleich zu den Zahlen des Vorjahreszeitraums nicht ganz fair, dies setzt sich dann auch bei den Detail-Zahlen der einzelnen nVidia-Geschäftssparten fort. Hierbei konnte nVidia in den beiden wichtigsten Sparten erneut enorm zugewinnen – und wiederum steckt die eigentliche Wahrheit im Vergleich zum direkten Vorquartal: Diesbezüglich hat das Gaming-Geschäft etwas gelitten, bleibt aber weiterhin auf einem stattlichen Niveau. Dagegen hat das Datacenter-Geschäft im Vergleich zum Rekord-Quartal Q4/2019 nochmals stark zugelegt und kam erstmals auf (deutlich) oberhalb 1 Mrd. Dollar Quartalsumsatz heraus. Damit ist das Datacenter-Geschäft inzwischen schon auf 85% des Umsatzniveaus der GeForce-Sparte angelangt (vor einem Jahr: 60%) und steht inzwischen bei 37% des Unternehmens-Umsatzes. Dazu dürfte Ampere vermutlich noch gar nicht einmal (wesentlich) beigetragen haben, mittels des GA100-Chips und den darauf basierten HPC-Lösung ergeben sich für nVidia aber nachfolgend neue Geschäftschancen in diesem Feld.

Q1/2019 Q2/2019 Q3/2019 Q4/2019 Q1/2020
Gaming (GeForce) 1055 Mio. $ 1313 Mio. $ 1659 Mio. $ 1491 Mio. $ 1339 Mio. $
Professional Visualization (Quadro) 266 Mio. $ 291 Mio. $ 324 Mio. $ 331 Mio. $ 307 Mio. $
Data Center (Tesla, GRID & DGX) 634 Mio. $ 655 Mio. $ 726 Mio. $ 968 Mio. $ 1141 Mio. $
Auto (Tegra) 166 Mio. $ 209 Mio. $ 162 Mio. $ 163 Mio. $ 155 Mio. $
OEM & Other 99 Mio. $ 111 Mio. $ 143 Mio. $ 152 Mio. $ 138 Mio. $

Neue Geschäftsimpulse im Grafikkarten-Feld dürften dann genauso von der Ampere-Generation abhängen, welche aber (außerhalb von HPC-Lösungen) vermutlich erst in diesem Herbst und damit irgendwann in nVidias drittem Geschäftsquartal (August-Oktober) antritt. Bis zu diesem Zeitpunkt läuft eher denn der Abverkauf der bisherigen Turing-Generation – was auch für gute Geschäfte sorgen kann, aber üblicherweise nicht für Rekordquartale steht. Dem entgegenlaufend ist zumindest der Absatz an Gamer-Grafikkarten derzeit über dem saisonalen Niveau angesiedelt, ist also nicht ganz sicher, ob nun wirklich eine geschäftliche Delle für nVidia vor dem (wirklichen) Ampere-Launch kommt. Gänzlich vergleichbar werden die zukünftigen Geschäftszahlen von nVidia sowieso nicht sein, denn ab dem nächsten Quartalsbericht wird dann auch der nunmehr abgeschlossene Zukauf des Netzwerkausrüsters Mellanox in den nVidia-Büchern auftauchen. Demzufolge geht nVidia für das laufende zweite Quartal von gleich 3,65 Mrd. Dollar Umsatz aus, wobei der Mellanox-Anteil bei ca. 13-15% liegen soll und nVidias bisheriges Geschäft somit bei ca. 3,1-3,2 Mrd. Dollar herauskommen sollte.