16

Die Grafikkarten-Performance unter Fallout 4

Bei der ComputerBase, der PC Games Hardware und dem TechSpot hat man sich eingehend mit der Grafikkarten-Performance unter Fallout 4 beschäftigt. Das Spiel setzt auf die Creation-Engine, welche schon in Skyrim Verwendung fand, für Fallout 4 jedoch nochmals aufgebohrt wurde – aber aufgrund dieser Abstammung trotzdem keine größeren Performance-Probleme auf heutiger Hardware verursacht. Selbst die eingearbeiteten Gameworks-Effekte stellen kein echtes Ärgerniß dar, da deren Performance-Verlust auf AMD-Hardware nicht höher ausfällt als auf nVidia-Hardware. Bewaffnet mit gleich drei Hardware-Tests mit jeweils umfangreicher Grafikkarten-Auswahl, läßt sich somit eine sehr solide Aussage zur Grafikkarten-Performance unter Fallout 4 treffen:

Fallout 4 – 1920x1080 "Ultra"-Quality & TAA  (Quellen: ComputerBase, PCGH & TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 AMD R300 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7850 265 650Ti-Boost 750Ti
30-35 fps 7870 270 370 660
35-39 fps 7870-Boost
7950
7950-Boost
270X 660Ti 760 950
40-49 fps 7970
7970-GHz
280
285
280X
380 670
680
960
50-59 fps Titan 770
780
ab 60 fps 290
290X
390
390X
Nano
Fury
Fury X
Titan Black
780Ti
970
980
980Ti
Titan X

Unter FullHD ergibt sich für die meiste aktuelle Hardware trotz höchstmöglicher Spielqualität noch keine richtige Anforderung – schon ab solch klaren Mainstream-Lösungen wie Radeon HD 7870, Radeon R7 370 oder GeForce GTX 660 ist man mit 30 fps dabei, während die Marke von 60 fps (und mehr) durch immerhin 7 AMD-Lösungen und 6 nVidia-Lösungen erreicht wird. Prinzipiell gesehen ordnen sich dabei alle Grafikkarten in etwa gemäß des allgemeinen Performance-Bilds dort ein, wo man jene erwarten würde. Die teilweise bei einigen Testberichten zu sehenden Tendenzen pro der einen oder anderen Hardware schleifen sich in der Durchschnittsbildung der Testresultate deutlich ab – sprich, eventuelle Tendenzen konnten durch die anderen Testberichte nicht bestätigt werden und sind daher eher Meßausreißer als denn eine wirkliche Tendenz.

Fallout 4 – 2560x1440 "Ultra"-Quality & TAA  (Quellen: ComputerBase, PCGH & TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 AMD R300 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7950
7950-Boost
7970
280
285
380 670 760 960
30-35 fps 7970-GHz 280X 680 770
35-39 fps Titan 780
Titan Black
40-49 fps 290
290X
390
390X
Nano
Fury
780Ti 970
50-59 fps Fury X 980
ab 60 fps 980Ti
Titan X

Unter WQHD ziehen die Anforderungen dann deutlich an, unterhalb einer HighEnd-Lösung läuft nichts, um auf spielbare Frameraten zu kommen. Gleichfalls trennt sich zwischen AMD und nVidia dann die Spreu vom Weizen: Kamen unter FullHD die AMD-Grafikkarten noch exzellent mit, erreicht nunmehr keine einzige AMD-Lösung noch die 60-fps-Marke, dafür aber wenigstens zwei nVidia-Lösungen. Bei den "kleineren" Modellen bzw. niedrigeren Frameraten relativiert sich dieser Unterschied dann aber wieder stark, dort ist im Schnitt der drei herangezogenen Testberichte keinerlei beachtbarer nVidia-Vorteil festzustellen.

Die ebenfalls bei allen drei Testberichten angestellten UltraHD-Benchmarks ergeben dann leider nur noch für GeForce GTX 980 Ti und Titan X eine gut spielbare Performance (bei ~35 fps), alle anderen Grafikkarten haben dagegen schon Schwierigkeiten mit der 30-fps-Marke. Weitere Benchmarks zur benötigten CPU-Performance beim TechSpot zeigen auf, daß Fallout 4 in dieser Frage ziemlich genügsam ist: 60 fps schaffen auch Core-i3-Prozessoren und mittelprächtige FX-Modelle, 50 fps sind sogar mit Pentium-Prozessoren und schnelleren APUs erreichbar. Die von der PCGH angestellten Kernskalierungs-Benchmarks ergeben eine gute Skalierung bis hin zu Vierkernern mit HyperThreading, aber auch aus Sechskernern mit HyperThreading werden noch (natürlich dann im dreistelligen fps-Bereich) noch Leistungsgewinne herausgeholt.

Nachtrag vom 18. November 2015

Overclock3D haben mit dem neuen AMD-Betatreiber Catalyst 15.11.1 einen erheblichen Leistungsgewinn unter Fallout 4 ausgemessen. Mit den Ultra-Settings ergaben sich auf einer Radeon R9 Fury X unter FullHD +19,3%, unter WHQD +19,5% und unter UltraHD +16,7%. Damit robbte sich diese Radeon R9 Fury X sehr zuverlässig an die GeForce GTX 980 Ti heran – unter UltraHD wurde ein faktischer Gleichstand erreicht, unter WHQD und FullHD fehlen hierzu nur wenige Prozentpunkte. Dies würde dann die bisherigen Benchmarks zu Fallout 4 glatt über den Haufen werfen, wo AMD-Hardware gerade in der Leistungsspitze klar schwächer mitkam (bei den kleineren Grafikkarten war das Verhältnis AMD zu nVidia dann allerdings wieder eher ausgeglichen). Die PC Games Hardware merkt an dieser Stelle allerdings an, daß andere Stimmen aus dem Netz von weit geringeren Performancegewinnen mit dem neuen AMD-Treiber unter Fallout 4 sprechen. Gut möglich, daß es sich bei den Messungen von Overclock3D um eine Ausreißer-Meßreihe handelt – beispielsweise könnten andere Spielszenen andere Ergebnisse zeigen oder aber die Performance-Verbesserungen betreffen wirklich nur die Radeon R9 Fury X. Dies sollte normalerweise von denjenigen Webseiten, welche die initialen Benchmark-Reihen zu Fallout 4 aufgelegt haben – ComputerBase, PCGH & TechSpot – nunmehr durch eine Wiederholung eben dieser Benchmarks nachgeprüft werden.

Nachtrag vom 4. Februar 2016

Die ComputerBase hat sich die Grafikkarten-Performance unter Fallout 4 nach dem Vorliegen des Spiel-Patches 1.3 erneut angesehen. Mit dem neuen Patch gewinnen insbesondere AMD-Grafikkarten deutlich und nahezu durchgehend hinzu, während sich der Performanceeffekt auf nVidia-Grafikkarten im Rahmen marginaler Prozentpunkte bewegt. Ironischerweise wird damit aber primär die Performance der HighEnd- und Enthusiasten-Modelle gestärkt, welche sowieso schon unter Fallout 4 meistens erstklassige Frameraten bieten (sprich Verbesserungen in einem unrelevant hohen Frameraten-Bereich) – bei den Mitteklasse-Modellen lag AMD dagegen bisher schon ziemlich gut. In der Summe der Dinge bleibt es somit an der absoluten Leistungspitze beim Sieg von GeForce GTX 980 Ti & Titan X, aber in allen nachfolgenden Performance-Kategorien ist AMD nunmehr sehr gut mit dabei, ohne den beim Launch des Spiels noch zu beobachtenden leichten AMD-Nachteil.