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Die Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im zweiten Quartal 2018

Dieser Artikel basiert leider auf falschem, inzwischen korrigiertem Zahlenmaterial. Siehe dazu die Neufassung vom 21. September 2018.

Seitens der Marktforscher von Jon Peddie Research liegen neue Daten zu den Grafikchip-Marktanteilen für das zweite Quartal 2018 vor, wie üblich unterteilt in eine Statistik für den Gesamtmarkt inklusive integrierter Grafiklösungen sowie eine Statistik der Grafikchips für extra Desktop-Grafikkarten (beiderseits erstaunlicherweise derzeit nur noch über den Google-Cache erreichbar: No.1 & No.2). In beiden Fällen ist das bestimmende Ereignis der Ende des Cryptomining-Booms und damit stark zurückgehende Verkäufe entsprechender Grafikkarten – womit im Gesamtmarkt aller Grafikchips AMD und nVidia deutlich verlieren und Intel automatisch an Boden gewinnt. Allerdings hat Intel im zweiten Quartal auch seine absoluten Grafikchip-Absätze leicht gesteigert, der hiermit mal wieder erreichte Intel-Marktanteil von satten 70% ist also nicht allein bedingt durch das Ende des Cryptomining-Booms.

Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018 Q2/2018
AMD 13,2%
13,2%
13,0%
13,0%
14,2%
 
14,9%
 
13%
 
Intel 70,6%
70,3%
67,8%
70,1%
67,4%
 
66,6%
 
70%
 
nVidia 16,3%
16,4%
19,3%
16,9%
18,4%
 
18,4%
 
17%
 
Quellen: Jon Peddie Research (schwarz) bzw. Mercury Research (blau)

Die eher zielführende Statistik zu den Grafikchips für extra Desktop-Grafikkarten sieht genauso eine vergleichsweise starke Bewegung: AMD verlor gegenüber dem Vorquartal satte -4,0 Prozentpunkte, welche dann nVidia exakt hinzugewann. Damit steht das Verhältnis wieder auf AMD mit 30,9% zu nVidia mit 69,1% – womit AMDs guter Aufwärtstrend der letzten Quartale sehr deutlich gestoppt wurde. Im genauen wird somit auch klarer, daß die guten AMD-Ergebnisse der letzten beiden Quartale primär auf den Cryptomining-Boom zurückzuführen waren, nicht jedoch auf Basis von Grafikkarten-Verkäufen an reguläre Abnehmer stattfanden. Dies war natürlich in den letzten Monaten bereits derart vermutet worden, konnte aber bis jetzt noch nicht wirklich quantifiziert werden. Allerdings fällt AMD mit diesen Zahlen auch nicht wirklich zurück auf den Stand vor dem Cryptomining-Boom oder gar auf die Tiefststände des Jahres 2015.

Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018 Q2/2018
AMD 30,3%
28,6%
27,2%
27,9%
33,7%
 
34,9%
 
30,9%
 
nVidia 69,7%
71,4%
72,8%
72,1%
66,3%
 
65,1%
 
69,1%
 
Quellen: Jon Peddie Research (schwarz) bzw. Mercury Research (blau)

Ganz so schlecht verkauft AMD also doch (noch) nicht – gerade wenn man das Angebotsportfolio aus Gamer-Sicht betrachtet, welches doch gewisse Lücken aufweist. Allerdings kommt spätestens im vierten Quartal mit nVidias Turing-Generation ein neues Gegenangebot auf den Markt, welches AMDs Grafikkarten-Verkäufen mangels eigener Neuvorstellungen sicherlich nicht gut tun wird, egal wie preislich überzogen Turing in den Markt geschickt werden mag. Ganz ohne Neuvorstellungen geht es halt auch nicht – gerade angesichts der langen Spanne, welche AMD hier überbrücken will, immerhin stehen die nächsten Gamer-Grafikkarten bei AMD in Form der Navi-Generation kaum vor Mitte 2019 in der Roadmap. Die wirklich schwierigen Quartale liegen somit gerade erst noch vor AMD – in jenen man selber noch nichts neues bieten kann, nVidia hingegen eine neue Grafikkarten-Generation mit teilweise auch einem neuen (höheren) Performane-Niveau ausbreitet. Und am Horizont lauert dann noch Intel, welche ab dem Jahr 2020 in diesen Markt (wieder) einsteigen wollen.

Dieser Artikel basiert leider auf falschem, inzwischen korrigiertem Zahlenmaterial. Siehe dazu die Neufassung vom 21. September 2018.