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Benchmark-Leaks zum Ryzen 5 3600 zeigen eine gleichwertige Performance zum (viel teureren) Core i7-8700K

Augenscheinlich sind derzeit einige Testsamples zum Ryzen 5 3600 unterwegs, da entsprechende Benchmark-Leaks unter Geekbench, Userbench und PUBG aufgetaucht sind. Jener Sechskern-Prozessor wurde dabei gern gegen den Core i7-8700K verglichen, welcher zwar wesentlich teurer ist, allerdings von der Technik her eines der wenigen Intel-Modelle darstellt, welche man gut gegen den Ryzen 5 3600 vergleichen kann: Beide Prozessoren haben sechs CPU-Kerne samt HyperThreading bzw. SMT, die Taktraten sind zudem sogar grob ähnlich (leichter Vorteil auf Intel-Seite). Preislich und auch bezüglich Zielsetzung im jeweiligen Modell-Portfolio gibt es natürlich enorme Unterschiede: Der Core i7-8700K war die Speerspitze von Intels 2018er Coffee-Lake-Generation, hat demzufolge eine TDP von 95 Watt und einen Listenpreis von 359 Dollar. Der Ryzen 5 3600 ist dagegen vielmehr das kleinste Modell von AMDs Ryzen-3000-Serie, kommt mit einer TDP von 65 Watt und einem Listenpreis von nur 199 Dollar daher.

Core i7-8700K Ryzen 5 3600 (Quellen)
Technik Coffee Lake, 6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP, 359$ Matisse (Zen 2), 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 65W TDP, 199$
Geekbench 4 – SingleCore ca. 5400 5390 (PC Games Hardware)
Geekbench 4 – MultiCore ca. 23000 26371 (PC Games Hardware)
Userbench – SingleCore 138 134 (Userbench #1 & #2)
Userbench – MultiCore 1066 1074 (Userbench #1 & #2)
PUBG +6,3%  (von 8700K zu 3600) (Chiphell-Forum)

Aus dieser Warte heraus betrachtet sind die derzeit aufgetauchten Benchmark-Werte schon regelrecht sensationell – erreicht AMD hierbei doch mit einer 199-Dollar-CPU grob dieselbe Performance wie Intel sie im Preisbereich von 359 Dollar angeboten hat. Da der Core i7-8700K zudem einen leichten Taktraten-Vorteil innehat, zeigt sich somit mit diesen Messungen auch noch eine gewisse höhere IPC auf AMD-Seite. Das der Core i7-8700K nicht mehr die allerneueste Intel-Generation darstellt, hilft Intel hierbei auch nicht wirklich weiter, denn die aktuelle 9. Core-Generation (Coffee Lake Refresh) brachte für ihre Performance-Steigerungen auch jeweils höhere Preislagen mit, hat also beim Performance/Preis-Verhältnis nichts wesentlich besseres zu bieten. Wenn man zudem streng nach Preislagen vergleicht, wäre der eigentliche Kontrahent für den Ryzen 5 3600 vielmehr der Core i5-9500F (Listenpreis 192$), welcher allerdings mit sechs CPU-Kernen ohne HyperThreading und Taktraten von 3.0/4.4 GHz keinerlei Chance gegenüber AMDs kommender Zen-2-CPU haben dürfte (der Core i5-9500F ist auf ca. 77% der Anwendungs-Performance des Core i7-8700K zu schätzen, sprich -23% schwächer).

Gänzlich auf die Goldwaage legen kann man diese Benchmark-Resultate allerdings noch nicht, da insbesondere Geekbench und Userbench für teils erhebliche Schwankungsbreiten bekannt sind. Beim Userbench entspricht der Vergleichswert zudem dem glatten Durchschnitt aller bisherigen Messungen zum Core i7-8700K, welches dann auch unterdurchschnittliche Resultate (aus OEM-PCs) sowie überdurchschnittliche Resultate aus Übertaktungsversuchen beinhaltet. Hinzu gilt Vorsicht vor gefälschten Benchmark-Resultaten, welche derzeit genauso durch die Gegend schwirren – die genannten Benchmark-Programme sind in dieser Frage vergleichsweise einfach (mittels der Änderung von Device-IDs) zu übertölpeln. Zudem dürfte es im Bereich der Spitzenmodelle wieder sehr viel enger werden, die vorliegenden Benchmarks sagen eben nur etwas über die Zen-2-Performance im Mittelklasse-Bereich aus. Jene sieht wie gesagt Spitze aus, wäre auch wenn die realen Ergebnisse etwas niedriger ausfallen immer noch weit vor Intels Angeboten in diesem Preisbereich. Insofern kann man jetzt schon prognostizieren, das auch der Ryzen 5 3600 (wie seine beiden Vorgänger) ein absoluter Verkaufsschlager innerhalb AMDs CPU-Portfolio werden wird.

Nachtrag vom 5. Juni 2019

In unserem Forum wurde ein (maßvoll) als IPC-Vergleich nutzbarer Benchmark von Sechskernern von Zen+ vs. Zen 2 aufgetan. Hierbei wurde das bekannte Geekbench-Resultat des Ryzen 5 3600 gegen einen Ryzen 7 2700X verglichen, welcher für diesen Zweck auf sechs CPU-Kerne limitiert und auf eine Taktrate von 4.2 GHz festgenagelt wurde. Dabei ist dieser Vergleich immer noch leicht unfair gegenüber dem Ryzen 5 3600, welcher augenscheinlich mit seinen Standard-Taktraten lief – welche auf einen Basetakt von 3.6 GHz und einen maximalen Turbo von 4.2 GHz lauten. Je nach anliegender Last dürfte der Ryzen 5 3600 also in diesem Test leicht niedriger getaktet als die Vergleichs-CPU unterwegs gewesen sein, 100 MHz Taktraten-Unterschied ergeben hierbei eine prozentuale Differenz von 2,4%. Um so besser ist dann das herauskommende Benchmark-Ergebnis zu bewerten, wo Zen 2 dann Zen+ im SingleCore-Test um +9,7% sowie im MultiCore-Test um +13,8% schlägt. Auf (nahezu) gleicher Taktrate ergibt dies dann wie gesagt nur die (grobe) IPC-Differenz, auf welche dann noch das gewisse Taktraten-Plus der Ryzen-3000-Modell aufzuschlagen wäre.

Zen+ Zen 2
CPU-Modell Ryzen 7 2700X @ 6C/12T, @ 4.2 GHz, 95W TDP, @ DDR4/2666 Ryzen 5 3600, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 65W TDP, @ DDR4/2666
Geekbench 4 SingleCore 4886 5358  (+9,7%)
Geekbench 4 MultiCore 24155 27485  (+13,8%)
Basis: Geekbench-Benchmarkdatenbank bzw. 3DCenter-Forum