23

Angeblicher Benchmark zur "GeForce RTX 2060" unter Final Fantasy XV aufgetaucht

In der Benchmark-Datenbank zu Final Fantasy XV ist mal wieder der Wert einer noch nicht veröffentlichten Grafikkarte aufgetaucht, welcher somit kontrovers diskutiert werden kann: Hierbei soll eine (derart genannte) "GeForce RTX 2060" unter der UltraHD-Auflösung auf der "High"-Bildqualität ihre 2589 Punkte erreicht haben – was um +30% schneller ist, als eine GeForce GTX 1060 6GB im Durchschnitt erreicht (1985 Punkte). Dies wäre wohl gerade so ausreichend für eine neue Midrange-Lösung, wobei man sich einen etwas höheren Performancegewinn zur Vorgänger-Lösung durchaus vorstellen könnte. Wirklich sicher, ob sich unter diesem Eintrag tatsächlich eine GeForce RTX 2060 verbirgt, kann man natürlich nicht sein – jener Benchmark greift vermutlich nur auf die offiziellen Device-IDs zu, welche sich allerdings mit einer BIOS-Modifikation problemlos verändern lassen. Im übrigen listet jene Benchmark-Datenbank nach wie vor das schon vor einiger Zeit genannte "NVIDIA Graphics Device" auf, welches mit seinem Performancebild von 3090 Punkten (und damit +56% zur GeForce GTX 1060 6GB) durchaus auch ein Kandidat für eine Turing-basierte Midrange-Lösung wäre.

Technik 4K @ "High"
GeForce RTX 2070 nVidia Turing TU106, 2304 SE @ 256 Bit GDDR6 3927
GeForce GTX 1080 nVidia Pascal GP104, 2560 SE @ 256 Bit GDDDR5X 3401
GeForce GTX 1070 Ti nVidia Pascal GP104, 2432 SE @ 256 Bit GDDR5 3136
"NVIDIA Graphics Device" unklar 3090
GeForce GTX 1070 nVidia Pascal GP104, 1920 SE @ 256 Bit GDDR5 2748
"GeForce RTX 2060" potentielle Midrange-Lösung von Turing 2589
GeForce GTX 1060 6GB nVidia Pascal GP106, 1280 SE @ 192 Bit GDDR5 1985
gemäß der Resultate aus der Final Fantasy XV Benchmark-Datenbank (Stand 23. November 2018)

Trotz das die Benchmark-Datenbank zu Final Fantasy XV bislang vergleichsweise zuverlässig war (die seinerzeitigen Vorab-Benchmarks zu GeForce GTX 2080 & 2080 Ti passen immer noch ganz gut zu den aktuellen Datenbank-Einträgen), kann man beide Werte somit kaum auf die Goldwaage legen. Für den neueren Wert spricht die klare Benennung, dagegen eigentlich schon die Performance-Aussage: Denn bei nur +30% zur GeForce GTX 1060 6GB ist man für eine neue Midrange-Lösung vergleichsweise schwach aufgestellt, damit wird nicht einmal das Performance-Niveau der GeForce GTX 1070 erreicht, jene ist immer noch um +6% entfernt. Zudem wäre die Lücke zur GeForce RTX 2070 mit gleich +52% ziemlich groß – selbst für nVidia-Verhältnisse, wo zwischen GeForce GTX 1060 6GB und GeForce GTX 1070 eine Lücke von +38% existiert. Allerdings passen demgemäß auch die Benchmarks zum "NVIDIA Graphics Device" nicht ganz, jene zeigen einen untypisch geringen Perfomanceabstand zur GeForce RTX 2070 von nur +27%. Beide Ergebnisse sind damit nicht völlig abweichend, dennoch nicht gänzlich überzeugend – normalerweise sollte die Performance einer GeForce GTX/RTX 2060 irgendwo in der Mitte dazwischen liegen, bei sagen wir ~2850 Punkten. Dies ergäbe ein leicht besseres Performance-Niveau als bei der GeForce GTX 1070, wäre +44% mehr als bei der GeForce GTX 1060 6GB und würde einen guten Performance-Abstand von +38% zur GeForce RTX 2070 wahren.

Damit kann auch weiterhin keine klare Aussage getroffen werden, ob nVidia bei seinen kleineren Turing-Modellen wirklich RayTracing mitliefert bzw. aktiviert – so wie es die Namenswahl "RTX" suggeriert. Sollte sich jener Datenbank-Eintrag zur "GeForce RTX 2060" als echt erweisen, wäre diese Frage natürlich geklärt – eine "RTX"-Karte hat immer RayTracing an Bord, egal ob jenes vielleicht zu schwach ist, um noch sinnvoll genutzt zu werden. Technisch und wirtschaftlich dürfte es sowieso nicht besonders viel bringen, nur die RayTracing-Funktionalität aus den kleineren Turing-Chips herauszuschneiden, sprich auf Chip-Ebene ganz ohne RayTracing anzutreten. Denn bei Turing hat nVidia die Grafikchip-Architektur an vielen Stellen erheblich aufgebohrt, stellt nur der RT-Core in den Shader-Einheiten wohl eher den kleinsten Teil der Neuerungen dar. Gut möglich, das es sich nicht lohnt, nur jenen zu entfernen – und wenn man den RT-Core sowieso mit an Bord hat, dann lohnt es wiederum auch nicht, auf das Marketing-Feature "RayTracing" zu verzichten. Wie sich nVidia in dieser Frage entscheidet, dürfte sich vermutlich aber erst im nächsten Jahr ergeben, nachdem nVidia derzeit zuerst hohe Lagerbestände an Pascal-Chips abbauen will und weitere Turing-Chips demzufolge erst danach erscheinen werden.