Aus dem Forum von Chiphell (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen angebliche Spezifikationen zur Radeon HD 8000 Serie, konkret zu den Performance- und HighEnd-Lösungen Radeon HD 8850, 8870, 8950 und 8970. Danach will AMD diese Grafikkarten auf Basis der GCN 2.0 Architektur schon im dritten Quartal präsentieren – etwas abweichend zu den bisherigen AMD-Verlautbarungen, daß vor dem vierten Quartal nichts bezüglich einer neuen Grafikkarten-Serie passieren würde. Hier könnte der Release der ersten Lösungen von nVidias GeForce 700 Serie für ein Umdenken beu AMD gesorgt haben – wobei in Stein gemeißelt bezüglich dieser Radeon HD 8000 Serie derzeit sowieso noch nichts ist.

Denn natürlich läßt sich für die Richtigkeit der von Chiphell gemeldeten Daten derzeit keineswegs die Hand ins Feuer legen – es können genauso gut auch Hirngespinnste eines Foren-Users sein. Die Daten lassen sich derzeit nur auf eine generelle Glaubwürdigkeit anhand der bekannten technischen Möglichkeiten beurteilen – was technisch möglich ist, muß jedoch nicht zwingend dann auch so umgesetzt werden. So gesehen ist das vermeldete durchaus machbar – die Chips werden zwar größer, aber noch nicht zu groß für eine gute Produktionsausbeute bei weiterhin erträglichem Strombedarf. Einziger Anstoßpunkt wäre, daß AMD gemäß dieser Spezifikationen die Radeon HD 8950 aus dem kleineren Hainan-Chip des Performance-Segments gewinnen will und daß demzufolge eine Salvage-Lösung für den größeren Curacao-Chip fehlen würde. Dies kann jedoch auch andere Erklärungen haben, weswegen wir diesen Spezifikationen durchaus ihre Chance lassen wollen:

Danach ist die augenscheinlichste Veränderung im HighEnd-Bereich beim Curacao-Chip nicht der eher marginale Sprung von 2048 auf 2304 Shader-Einheiten, sondern der Einbau einer dritten Raster-Engine – welche vieles von dem Performance-Potential, was im R1000/Tahiti-Chip derzeit noch brach liegt, dann freilegen dürfte. Damit dürfte der Performancegewinn auch etwas höher ausfallen, als was die nominell um 18% höhere Rechenleistung sowie die um 17% höhere Speicherbandbreite der Radeon HD 8970 gegenüber der Radeon HD 7970 "GHz Edition" vermuten läßt – möglicherweise im Rahmen von 20% Mehrperformance, was jene Radeon HD 8970 oberhalb der GeForce GTX 780 (Perf.Index 440%) und sogar in Schlagdistanz zur GeForce GTX Titan (Perf.Index 480%) bringen würde.

Das Problem der fehlenden Salvage-Lösung (zur Weiterverwertung nicht ganz perfekt hergestellter Chips oder aber von Chips, die das Taktraten-Ziel nicht schaffen) könnte sich zudem einfach dadurch auflösen lassen, daß die Radeon HD 8970 möglicherweise selber schon diese Salvage-Ausführung ist und AMD später noch eine größere Curacao-basierte Grafikkarte mit dann vielleicht gleich 2432 Shader-Einheiten vorstellen wird. Dies ist allerdings nur eine Überlegung unsererseits und nicht Bestandteil der von Chiphell gemeldeten Daten.

Die drei anderen Grafikkarten – Radeon HD 8850, 8870 und 8950 – sollen dann allesamt auf dem Performance-Chip Hainan basieren, welcher gegenüber dem bisherigen Performance-Chip Pitcairn der Radeon HD 7800 Serie deutlich mehr Shader-Einheiten mitbringt: Immerhin 1792 gegenüber derzeit 1280. Dies sind glatt 40% mehr Shader-Einheiten als bei Hainan – welcher dafür dann allerdings keine weiteren Änderungen aufweist. Mit der Radeon HD 8950 auf die Spitze getrieben, würde jener Hainan-Chip dann eine Rechenleistung glatt wie bei der Radeon HD 7970 "GHz Edition" erreichen können – wobei letztere eine um 29% höhere Speicherbandbreite aufbietet und daher im Gegensatz zu den AMD-Performanceprognosen doch noch etwas schneller sein wird.

Wie gesagt ist derzeit komplett unsicher, ob diese Daten stimmen – und es existieren vor allem auch komplett abweichende Zukunftsmodelle. Durchaus beliebt ist derzeit die Auslegung, wonach AMD die Sea-Islands-Generation bis auf den LowCost-Chip Oland sowie den Mainstream-Chip Bonaire der Radeon HD 7790 schlicht gestrichen hat und die frei werdende Entwicklerzeit dem schnelleren Release der nachfolgenden Volcanic-Islands-Generation widmet. Jeder frühe Release von Radeon HD 9000 Grafikkarten auf Basis jener Volcanic-Islands-Generation schmälert allerdings die Chancen auf eine 20nm-Fertigung bei Volcanic Islands deutlich – wobei es am Ende auch zu nVidia das Gerücht gibt, dort könnte man erste Maxwell-Grafikchips nicht in der eigentlich hierfür geplanten 20nm-Fertigung, sondern eben noch in 28nm aufgelegen. Derzeit ist halt alles noch möglich und hat sich noch keines der möglichen Zukunftsmodelle als "wirklich wahrscheinlich" hervortun können.