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AMD benennt "Fusion" wegen Markenrechtsstreit um

Wie der Heise Newsticker berichtet, streiten sich AMD und Artic um die Marke "Fusion" – welche AMD für seine Bobcat- und Llano-Prozessoren als Konzept-Namen verwendet, zu welcher Artic allerdings die Markenrechte hält und bislang auch einige Netzteile unter diesem Namen herausgebracht hat. Rein rechtlich gesehen hat Artic hier sicherlich Recht – allerdings auch nur, weil es die Gesetzeslage zuläßt, daß man für doch klar unterschiedliche Produkte nicht denselben Markennamen benutzen kann, nur weil jene in derselben Produkt-Oberkategorie ("Computer-Teile") gelistet sind. Denn im Normallfall sind Artic-Netzteile der Fusion-Reihe und AMD-Prozessoren auf Basis des Fusion-Konzepts kaum zu verwechseln – schon allein, weil "Fusion" ein Dudenwort ist, also neben der markenrechtlichen Bedeutung zuerst einmal eine eigene Wortbedeutung hat, alle sich auf "Fusion" beziehenden Marken ergo sowieso schwach im Sinne einer Eindeutigkeit sind. Da eine Eindeutigkeit bei der Marke "Fusion" also sowieso nicht zu erreichen ist, sollte es eigentlich keine Rolle spielen, wenn andere Produkte sich genauso nennen.

Da sich diese grundlogische Ansicht aufgrund der vorhandenen Rechtslage jedoch kaum durchsetzen lassen dürfte, scheint sich AMD zu einem generellen Namenswechsel (anstatt einer Lizenzzahlung an Artic) entschlossen zu haben: Laut einem Blogeintrag bei AMD ändert man den Konzept-Namen von "Fusion" zu "Heterogeneous Systems Architecture" (HSA). Als reiner Name für das Konzept mag dies vielleicht angehen – aber AMD wollte mit dem "Fusion"-Brand ursprünglich mehr erreichen, weswegen auch die einzelnen Prozessoren mit Bobcat- und Llano-Unterbau nur eher kryptische Modell-Namen abbekamen. AMD wollte eigentlich die "Fusion"-Marke in den Vordergrund rücken und legte dafür sogar extra "Fusion"-Logos auf – zeitweise sah es sogar so aus, als wollte man dafür die Marke "AMD" richtiggehend in den Hintergrund stellen. Diese Strategie dürfte nun aber mit dem Wechsel auf das eher sperrige "Heterogeneous Systems Architecture" gänzlich vorbei.

Ganz allgemein betrachtet sollte AMD dabei durchaus einmal seine Namensstrategie ganz grundsätzlich überdenken: Regelmäßig denken sich die Techniker wirklich gut klingende und zudem (allein aufgrund des Namens) das Produkt schon gut kennzeichnende Codenamen aus, regelmäßig verbocken es die Marketingjungs dann mit wenig attraktiv klingenden Verkaufsnamen. Intel geht inzwischen den ganz pragmatischen Weg, die vorher nur intern benutzten Codenamen einfach auch offiziell als Architektur-Namen zu verwenden – zudem hat Intel Prozessoren-Verkaufsnamen, welche wenigstens einen Markenbegriff ("Core") enthalten. AMD hat nunmehr weder einen griffigen Konzeptnamen noch nach überhaupt irgendetwas klingende Prozessor-Modellnamen vorzuweisen – da gibt es reichlich Optimierungsspielraum bei zukünftigen Prozessor-Generationen.