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AIDA64 bestätigt ausdrücklich die weiteren Pascal-Chips GP102, GP106, GP107 und GP108

Die Macher des Hardwareinfo-Tools AIDA64 verkünden auf Facebook haufenweise Device-IDs zu kommenden Pascal-basierten Grafiklösungen seitens nVidia, welche dann die Existenz diverser Pascal-Chips endlich aus zweiter Quelle bestätigen. Dies betrifft insbesondere auf den GP102-Chip für das Enthusiasten-Segment zu, über welchen viel geredet wurde, welcher aber bisher nur einen einzelnen früheren Treiber-Eintragung als Hinweis auf dessen Existenz trug. Aber auch die weiteren Pascal-Chips GP106 (Performance-Segment), GP107 (Mainstream-Segment) und GP108 (LowCost-Segment) wurden erwähnt und können damit wegen der Bestätigung aus zweiter (voneinander unabhängiger) Quelle als gegeben angesetzt werden. nVidia wird damit unter der Pascal-Generation gleich auf 6 Grafikchips setzen – ungewöhnlich viel, aber dennoch in jedem einzelnen Fall zu begründen. nVidia wird faktisch das komplette Produktportfolio auf die 16nm-Fertigung umstellen und sich wohl auch im LowEnd-Segment von allen früheren Lösungen trennen.

Interessanterweise läßt sich aus den von AIDA64 bekanntgegebenen Device-IDs auch schon schlußfolgern, wieviele Consumer- und wie viele Profi-Lösungen nVidia aus jenen jeweils schnitzen will (da die Profi-Lösungen von nVidia üblicherweise mit "GL" gekennzeichnet werden). Ob hierbei jede abweichende Device-ID dann auch eine extra Grafikkarten-Lösung entspricht, wäre zu bezweifeln, dies würde für einige Chips zu viele unterschiedliche Lösungen ergeben (beispielsweise GP104 mit gleich 8 Device-IDs für Consumer-Lösungen). Aber es läßt sich erkennen, das der GP102 die primäre Enthusiasten-Lösung von nVidia im Consumer-Segment darstellen wird – und das es womöglich trotzdem eine einzelne GP100-basierte Lösung in den Markt für Gamer-Grafikkarten schaffen wird. Jene nicht dem Profi-Segment zuzuschreibende Device-ID existiert zumindest beim GP100-Chip schon einmal – ob nVidia dies dann real umsetzt, wäre noch eine andere Sache, die dürfte zum Teil auch eine eher kurzfristige Entscheidung basierend auf dem dann vorliegenden Marktumfeld werden.

Marktsegment Consumer IDs Profi IDs mögliche Hardware
nVidia GP100 Enthusiast 2 17 3840 Shader-Einheiten @ 4096 Bit HBM2-Interface
nVidia GP102 Enthusiast 6 5 mglw. 3840-4608 Shader-Einheiten @ 384 Bit GDDR5X-Interface
nVidia GP104 HighEnd 8 7 2560 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR5X-Interface
nVidia GP106 Performance 7 2 mglw. ~1400 Shader-Einheiten @ 128 Bit GDDR5X-Interface
nVidia GP107 Mainstream 4 3 mglw. ~800 Shader-Einheiten @ 128 Bit GDDR5-Interface
nVidia GP108 LowCost 1 0 mglw. ~500 Shader-Einheiten @ 64 Bit GDDR5-Interface

Sollte es zu dieser GP100-basierten Gamer-Lösung kommen, ist damit zudem noch nicht klar, ob nVidia hierbei den Vollausbau des GP100-Chips ansetzt – und damit also eine Lösung an der Angebotsspitze anstrebt – oder aber ob nur eine Salvage-Lösung herausgegeben wird, welche dann automatisch unterhalb der GP102-basierten Lösungen anzusetzen wäre. Es wird sowieso eine interessante Frage, ob der GP100-Chip trotz seines überlegenen Speicher-Subsystems sich wirklich unter Gaming-Bedingungen mit dem GP102-Chip anlegen kann – selbst auf gleicher Anzahl an Shader-Einheiten könnte man in diesem Vergleich den GP102 im Vorteil sehen, da jener höchstwahrscheinlich auf höhere Taktraten zu bringen ist (kleineres Die, weniger Transistoren und damit mehr Spielraum unter derselben Leistungsaufnahme). Aber dies dürfte dann eine Entscheidung des Jahres 2017 werden, denn derzeit werden Gamer-Lösungen auf GP100- oder GP102-Basis nicht vor dem Jahresbeginn 2017 eingeordnet, eher wahrscheinlich erst im Frühjahr 2017.