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3DMark11-Ergebnisse von (mutmaßlich) Pascal-basierten Beschleunigern aufgetaucht

WCCF Tech zeigen vier in den Benchmark-Datenbanken von Futuremark entdeckte 3DMark11-Einträge zu neuen nVidia-Grafikkarten, welchen (derzeit) eine Abstammung von der Pascal-Generation zugeschrieben wird. Darauf deutet die Höhe der Ergebnisse – Niveau zwischen GeForce GTX 980 und 980 Ti – sowie die benutzten Speicherbestückungen von teilweise bis zu 8 GB hin. Solcherart Speicherbestückungen sind im Mobile-Segment zwar teilweise auch schon üblich, aber die Verwendung von Desktop-Komponenten deutet eben auf neue Desktop-Lösungen hin – und demzufolge um Pascal-basierte Beschleuniger, denn am Maxwell-Portfolio wird nVidia ziemlich sicher keine Änderungen mehr vornehmen. Wir haben nachfolgend die vier präsentierten 3DMark11-Werte in einen Zusammenhang mit Werten bekannter Beschleuniger gestellt, um das Bild etwas aufzuhellen:

3DMark11 Perf. 3DM11 Perf. GPU Technik Anmerkung
Neue nVidia-Lösung #1 9038 18589 (ausgelesene) Taktraten 545/2002 MHz bei 7,5 MB Speicher schwer wertbar wegen der Verwendung eines Core i3 Prozessors
Neue nVidia-Lösung #2a 11534
11678
14813
15123
(ausgelesene) Taktraten 540/2002 MHz bei 8 GB Speicher zwei Messungen von anscheinend derselben Karte
Neue nVidia-Lösung #2b 12070 15900 (ausgelesene) Taktraten 540/2505 MHz bei 3 GB Speicher anscheinend nur höher getaktete Variante gegenüber Lösung #2a
GeForce GTX 980 Ti 18675 20971 Taktraten 1000/1075/3500 MHz bei 6 GB Speicher Quelle: TweakPC
GeForce GTX 980 15792 16739 Taktraten 1126/1216/3500 MHz bei 4 GB Speicher Quelle: TweakPC
GeForce GTX 980/Notebook ? 17474 Taktraten 1064/1190/3500 MHz bei 8 GB Speicher Quelle: Notebookcheck

Zu wirklichen Begeistungsstürmen verleiten diese Ergebnisse jedoch nicht, gerade die reinen GPU-Werte liegen nur zwischen dem Niveau von GeForce GTX 980 und 980 Ti – dabei wird letztere jedoch keineswegs eingeholt (oder gar überboten). Die normalen Werte lassen sich wegen der niedrigen Auflösungen von 3DMark11 im Performance-Test (1280x720) und den unterschiedlichen verwendeten CPUs für alle Tests sowieso ganz schlecht verwerten. Andererseits sollte man auch nicht versuchen, hier zu viel hinein zu interpretieren – möglicherweise waren hierbei noch nicht finale Taktraten am Start, möglicherweise laufen diese Beschleuniger des Jahres 2016 auch nicht mehr gut unter einem Benchmark des Jahres 2011 auf dessen niedriger Auflösung (und dafür aber viel besser auf heutigen Benchmarks). Die zu erwartende Performancehöhe der kommenden nVidia-Grafikkarten läßt sich hieraus jedenfalls noch nicht ablesen.

Eher kann man hieraus entnehmen, das nVidia anscheinend mit zwei Grafikkarten basierend auf demselben Grafikchip antreten will (die Lösung #2a und #2b unterscheiden sich zu geringfügig, dies dürfte nur ein Austesten von verschiedenen Taktraten für dieselbe Grafikkarte sein). Jene zwei Grafiklösungen werden zudem mit einer Performancedifferenz von zwischen +17% bis +25% operieren – ergo durchaus in diesem Rahmen, wie man es erwarten darf und wie es auch zwischen GeForce GTX 970 & 980 existent ist (+16-20%). Zudem sind 8 GB Speicher bei der größeren Lösung zu erwarten (auch wenn jene in diesen Benchmarks nicht derart lief), von der kleineren Lösung dagegen etwas weniger Speicher, da nVidia augenscheinlich hiermit experimentiert. Es bleibt zu hoffen, das es nicht wieder zu solch halbseidenen Abspeckungen wie bei der GeForce GTX 970 kommt – andererseits ist nVidia in aller Regel lernfähig und wäre dies zudem auf dem Niveau von ~7 GB Speicher auch nicht mehr ganz so tragisch.

Nachtrag vom 21. März 2016

Zu diesen Benchmark-Werten der (mutmaßlich) Pascal-basierten Beschleunigern sei noch die Anmerkung hinzugefügt, das die ausgelesene Taktraten von 540/2000 MHz natürlich nicht ernstzunehmen sind – oder gar darauf basierend Hochrechnungen anzustellen wären, wie die Performance auf 1200 MHz Chiptakt denn aussehen könnte. Der 3DMark11 gibt bei unbekannten Grafiklösungen – wie in diesem Fall – nicht die offiziellen oder die höchsten Taktraten an, sondern den P2-Takt der nVidia-Beschleuniger. Dies ist ein mittelhoher Takt, welchen man zum Stromsparen verwendet – der reale Chiptakt dieser neuen nVidia-Grafikkarten in diesem 3DMark11-Test wird also höher gelegen haben. Wenn man neue Grafikkarten für allererste Lauftests heruntertaktet, wären auch nur 540 MHz als Chiptakt zu niedrig, Richtung 700-800 MHz wird das ganze immer gehen. Aber wie gesagt sollte man von diesen Benchmark-Ergebnissen ausgehend sowieso nicht auf eine angenommene Performance spekulieren – der 3DMark11 unter dem Performance-Preset (aka auf 1280x720 laufend) ist heutzutage hierfür keine sinnvolle Grundlage mehr.