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News des 25. November 2011

Die PC Games Hardware hat ein paar Grafikkarten-Benchmarks unter Anno 2070 angestellt und dabei herausgefunden, daß unter 1920x1200 samt der höchsten Bildqualität sogar einige Performance-Grafikkarten vom Schlag einer GeForce GTX 560 Ti mit 21 fps zu schwach erscheinen bzw. für diese die Details reduziert werden müssten. Da eine Radeon HD 5870 mit 29 fps deutlich besser wegkommt, scheint dies allerdings wohl nur auf die nVidia-Grafikkarten unter Anno 2070 zuzutreffen. Trotzdem bleiben mit Radeon HD 5870, 6950 und 6970 sowie GeForce GTX 480, 570 und 580 nur recht wenige SingleChip-Modelle übrig, welche in diesem Spiel auf den gewählten maximalen Settings runde 30 fps schaffen werden. Unter Umständen zeigt sich hier vielleicht eine gewisse Tendenz von neueren Spielen des Baujahres 2011, daß diese die vorhandene Grafikkarten-Power endlich wirklich ausnutzen – unabhängig davon, ob der dabei erzielte Bildqualitätsgewinn wirklich zum höheren Performancebedarf passt (das Gesetz des abnehmenden Grenzertrags läßt grüßen). Gerade zum Start der ersten DirectX11-Grafikkarten (Radeon HD 5000 & GeForce 400 Serien) war es etwas problematisch, daß es seinerzeit kaum Spiele gab, welche diese HighEnd-Modelle (unter normalem Multisampling Anti-Aliasing) wirklich auslasten konnten.

Der Planet 3DNow! meldet sich bezüglich der Streichung der 2012er Bobcat-Prozessoren Krishna & Wichita zu Wort und konfrontiert die dazu im Umlauf befindlichen Gerüchte mit einigen Gegenargumenten und Richtigstellungen. Die wichtigste hiervon: Krishna & Wichita waren anscheinend schon zum Stand anno 2010 bei TSMC geplant – womit die ganze Argumentationskette, diese Prozessoren würden aufgrund von Fertigungsproblemen bei GlobalFoundries verschoben oder gecancelt werden, eigentlich in sich zusammenfällt. Möglicherweise kommt GlobalFoundries bei anderen 28nm-Projekten von AMD nicht aus der Hüfte (so sollen die einstigen 28nm-Bulldozers von GlobalFoundries kommen), aber Krishna & Wichita aus der Bobcat-Architektur sollte dies eigentlicht nicht betreffen. Interessant ist zudem, daß in einer September-Roadmap von AMD die Brazos 2.0 Plattform (mit höher getakteten Ontario- und Zacate-Prozessoren) neben den Krishna- und Wichita-Prozessoren eingezeichnet ist, AMD also mit dieser Roadmap vom Release beider Produkte im Jahr 2012 ausging. Allerdings läßt sich trotzdem nicht ausschließen, daß AMD inzwischen Krishna & Wichita doch gestrichen haben könnte – AMD geht unter der neuen Führung ziemlich mit dem Rotstift ran, dies kann dann auch das eine oder andere geplante Produkt betreffen.

Fudzilla weisen auf das Auslaufen aller Sockel-775-Prozessoren zum Ende dieses Jahres hin – genauso aber auch, daß einige Modelle seitens Intel weiterhin bis tief ins Jahr 2012 hinein noch ausgeliefert werden. Bei Intel besteht eben teilweise ein großer Unterschied zwischen dem Datum, an welchem der Prozessorenbauer zuletzt entsprechende Bestellungen entgegennimmt – und diesem Datum, bis zu welchem diese Bestellungen dann noch ausgeliefert werden. Allerdings sollte man sich nicht der Illusion hingeben, daß die Intel-Lieferfähigkeit für Pentium E5800, E6700 und E6800 als die für Aufrüstungen alter System interessantesten Prozessoren bis zum dritten Quartal 2012 würde auch zwingend in einer Verfügbarkeit im Retail-Handel münden: Das weit in der Zukunft liegende Datum der letzten Auslieferung ist eher für Systembauer gedacht, welche möglichst langfristigen Support für bestimmte PC-Reihen benötigen. Ob sich der Retail-Handel nach dem Ende der Bestellannahme zum Ende diesen Jahres hin noch solcherart Prozessoren neu auf Lager legt, ist dagegen unsicher – vermutlich werden zum Jahresanfang 2012 nur noch die restlichen Bestände der Einzelhändler und Distributoren abverkauft, aber nichts mehr nachgeordert.

Wer also sein Sockel-775-System noch letztmalig mit einem schnell getakteten Zweikerner aufrüsten will, sollte dies eher jetzt tun als noch lange zu warten – bessere Preise wird es sowieso nicht mehr geben. Letztgenannter Punkt macht dann auch die (oft geäußerte) Idee zunichte, jetzt am Ende des Lebenszyklus des Sockels 775 noch günstig auf einen entsprechenden Vierkerner umzusteigen: Denn wie immer wieder an dieser Stelle prognostiziert, hat Intel die Preise für die QuadCore Sockel-775-Prozessoren niemals reduziert, diese sind weiterhin genauso teuer wie die aktuelleren Nehalem- und Sandy-Bridge-basierten Vierkern-Prozessoren – was auch entsprechend hohe Gebrauchtpreise zur Folge hat, eBay ist also auch keine Lösung für dieses Problem. Sofern es nicht um ein wirklich günstiges Upgrade oder/und ein System mit moderatem Leistunsgbedarf geht, lohnt das Upgrade auf die billigen Pentium-Zweikerner oder die teuren Core-2-Vierkerner nicht wirklich, sondern dann eher der komplette Umstieg auf ein Sandy-Bridge-basiertes System.

Mit den aktualisierten Aufstellungen über das CPU-Programm der Jahre 2012 & 2013 seitens AMD und Intel wird auch klar, daß DDR4-Speicher innerhalb dieses Zeitrahmens anscheinend nicht in den Planungen der CPU-Bauer vorkommt – DDR4 im Hauptspeicher-Bereich also wenn dann eine Technologie des Jahres 2014 und später sein wird. Im Grafikchip-Bereich könnte ein aus dem DDR4-Prinzip gewonnenes "GDDR6" dagegen durchaus früher antreten, da die Grafikchip-Entwickler immer nach der besten verfügbaren Lösung für mehr Speicherbandbreite suchen. Ob DDR4-basierter Speicher allerdings speziell für Grafikkarten-Anforderungen passend ist, wäre die nächste Frage: Bei DDR4 wird ja nicht die Bandbreite erhöht, sondern die Effizienz durch mehr Arbeit zur gleichen Zeit. Dies mag für den Hauptspeicher-Bereich interessant sein, wo (mehr) als genügend Bandbreite existiert, dessen effiziente Ausnutzung aber eher mangelhaft ist – der Grafikchip-Bereich hat aber kaum solche Effizienzprobleme und benötigt wirklich zuerst mehr pure Speicherbandbreite. Ob DDR4-basierter Speicher im Grafikchip-Bereich überhaupt deutliche Performancegewinne erbingen kann, ist also nicht automatisch gesagt.